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VLN
27.05.2025

Doppelsieg für das Girls Only-Team

Zwei Renntage, zwei Klassensiege und ein wichtiges Wochenende in der Vorbereitung auf das Saisonhighlight: Giti Tire Motorsport by WS Racing zeigte bei den ADAC 24h Nürburgring Qualifiers am 24. und 25. Mai eine starke Teamleistung unter extrem schwierigen Wetterbedingungen. An beiden Tagen wurde auf der 25,378 Kilometer langen Kombination aus Grand-Prix-Kurs und Nordschleife je ein Rennen über vier Stunden ausgetragen – mit stark wechselhaftem Wetter zwischen Starkregen und abtrocknender Strecke.
 
Im Mittelpunkt stand das Debüt des „Girls Only – Ready to rock the Green Hell“-Teams in der Klasse für alternative Treibstoffe. Der eingesetzte BMW M4 GT4 mit der Startnummer 146 wurde erstmals mit einem synthetischen Otto-Kraftstoff aus der eFuels-Kategorie betrieben – ein zukunftsweisender Schritt im Hinblick auf Nachhaltigkeit und CO₂-Reduktion im Motorsport.

Am Samstag konnten Patricija Stalidzane, Janina Schall und Fabienne Wohlwend einen Klassensieg in der AT3-Wertung feiern. Auch am Sonntag ließ das Team keine Zweifel aufkommen: Gemeinsam mit Beitske Visser, die für Wohlwend ins Cockpit wechselte, fuhr das Trio erneut auf Platz eins der Klasse – trotz rutschiger Fahrbahn, dichter Gischt und teils grenzwertiger Sichtverhältnisse.

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Die Fahrerinnen zeigten eine starke Performance, waren konstant schnell unterwegs und Teamchef Matthias Möller lobte nicht nur das fahrerische Niveau, sondern auch das klare Zeichen in Richtung nachhaltiger Mobilität: „Für uns ist der Einsatz von eFuels weit mehr als ein technisches Experiment – es ist ein echtes Herzensprojekt. Rennsport war schon immer ein Testfeld für zukunftsfähige und nachhaltige Innovationen. Dass wir mit dem Girls Only-Team bei diesen schwierigen Bedingungen gleich zwei Klassensiege holen konnten, beweist, dass Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit sich nicht ausschließen. Wir wollen Teil einer Zukunft sein, in der Motorsport Verantwortung übernimmt und zugleich seine Faszination behält.“ Zugleich betont Möller, dass er sich für die AT-Klasse mehr Fahrzeuge im Starterfeld wünscht: „Je mehr Teams sich trauen, neue Wege zu gehen, desto größer wird der sportliche Reiz. Mehr Wettbewerb bedeutet Entwicklung – und genau das braucht die nachhaltige Technologie.“
 
Mit zwei Fahrzeugen war WS RACING in der VT2-RWD-Klasse vertreten. Die Startnummer 502 – pilotiert von Thomas Ehrhardt, Niklas Ehrhardt und Thomas Canning – belegte am Samstag einen soliden sechsten Rang. Am Sonntag konnte sich das Trio steigern und fuhr auf Platz vier ins Ziel.

Das Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 506 zeigte ebenfalls eine konstante Vorstellung: Chengqi Wu, Liu Kainian und Jack James erreichten am Samstag Platz fünf in ihrer Klasse. Am Sonntag wurde das Team zusätzlich durch Jan Ullrich verstärkt. Nach einem fehlerfreien Rennen bog das Fahrzeug in der letzten Runde in die Boxengasse ein. Doch statt in der Box zu halten, wurde das Fahrzeug direkt ins Fahrerlager geleitet, wodurch es die Start-Ziel-Linie nicht mehr überquerte und nicht gewertet wurde. Wäre der BMW regulär bis zur Box gekommen, hätte er das Rennen in der Boxengasse beendet und wäre gewertet worden. Das Team befindet sich hierzu in einem konstruktiven Dialog mit dem Veranstalter.
 
Neben den drei genannten Fahrzeugen ging noch ein viertes Auto an den Start: In der BMW M240i-Klasse pilotierten Maximilian Eisberg, Luca Link und Marvin Schiede den Cup-BMW. Leider endete ihr Rennwochenende bereits am Samstag nach einem Unfall – das Fahrzeug war so stark beschädigt, dass ein Start am Sonntag nicht mehr möglich war. Das Trio hatte bis dahin jedoch eine engagierte und konkurrenzfähige Leistung gezeigt.
 
Das gesamte Team nutzte die Qualifiers zur intensiven Vorbereitung auf das 24h-Rennen vom 19. bis 22. Juni. Setup, Reifenstrategien und Abläufe in der Box wurden unter realen Bedingungen weiter optimiert. 
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