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Porsche Sports Cup
20.11.2025

Vier von vier möglichen Meistertiteln: Sorg Rennsport trumpft im PSCD groß auf

Es war ein Jahr wie kein anderes zuvor: Sorg Rennsport hat mit seinen jungen Talenten im Porsche Sports Cup Deutschland alle drei möglichen Fahrertitel und zudem die Teamwertung gewonnen. Mit dieser maximalen Ausbeute bewies die Mannschaft der Brüder Benjamin und Daniel Sorg eindrucksvoll ihre professionelle Arbeitsweise und das Gespür für schnelle Youngster.

In seiner erst zweiten Saison in der Markenpokalserie hat sich der Wuppertaler Rennstall in den GT4-Klassen des Porsche Sports Cup Deutschland (PSCD) als das Maß der Dinge erwiesen. Erst im Mai 2024 hatten die „Sorg Brothers“ ihren Einstand im PSCD gegeben – und gleich mal aufgezeigt, wohin die Reise gehen würde: Sie gewannen auf Anhieb beide Auftaktläufe der Porsche Sprint Challenge Deutschland GT4.

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Den perfekten Saisonstart wiederholte das Team 2025 in Hockenheim. Der erst 18-jährige Leon Bauchmüller gewann in seinem Debütrennen mit einem Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport gleich den ersten Wertungslauf für Sorg Rennsport. Mit Joep Breedveld siegte sein nur wenige Monate älterer Teamkollege in Lauf zwei. Damit nicht genug: Auch in der Porsche Endurance Challenge Deutschland ging der Siegerpokal an zwei Sorg-Junioren: Die PSCD-Rookies Leon Bauchmüller und Mads K. Ljungberg gewannen das Einstundenrennen mit Pflicht-Boxenstopp und optionalem Fahrerwechsel. Die Sprintrennen bestritten die beiden Youngster jeweils abwechselnd am Steuer der Startnummer 61.

Insgesamt feierte Sorg Rennsport mit seinen drei herausragenden Talenten sieben Laufsiege in der Porsche Sprint Challenge Deutschland GT4, drei in der Porsche Endurance Challenge Deutschland – und damit den Titel in der PSCD-Teamwertung.


Joep Breedveld gewinnt Porsche Sprint Challenge Deutschland GT4 und Gesamtwertung des Porsche Sports Cup

Sorg-Pilot Joep Breedveld kristallisierte sich schnell als der dominierende Mann in der Porsche Sprint Challenge Deutschland GT4 heraus. Durch sechs Laufsiege, zwei zweite und einen dritten Platz in zwölf Wertungsläufen krönte er sich souverän zum Champion der GT4-Wertung. In der zweiten Saisonhälfte bestritt der Niederländer in seinem blau-weißen Porsche Cayman GT4 RS Clubsport mit der Startnummer 205 zudem die Endurance-Läufe. In Oschersleben ließ er gleich mit Platz zwei der GT4-Wertung aufhorchen, in den beiden letzten Saisonläufen in Spa-Francorchamps und Hockenheim siegte er als Alleinfahrer sogar. Lohn für diese starken Vorstellungen: Als punktbester Fahrer gewann der Niederländer die klassenübergreifende Gesamtwertung des Porsche Sports Cup Deutschland.

Erst rund um das Saisonfinale im Oktober feierte Joep Breedveld seinen 19. Geburtstag – und meistert in jungen Jahren bereits ein erstaunliches Pensum. Nach seinem konsequenten Aufstieg durch zahlreiche Kart-Kategorien seit 2006 startete er 2024 in doppelter Hinsicht durch. Nach seinem Top-Abitur begann er direkt ein englischsprachiges Doppelstudium der Ökonometrie und Wirtschaftswissenschaften. Zugleich gelang ihm bei zwei Gaststarts im Porsche Sports Cup Deutschland ein beeindruckender Einstieg in den Automobilsport: Sowohl in Spa-Francorchamps als auch auf dem Hockenheimring fuhr Breedveld in der Klasse 1b auf Anhieb aufs Podium – ohne vorheriges Training auf einer der beiden Strecken. Durch diesen Paukenschlag verdiente er sich für die Saison 2025 die Aufnahme in den Talent Pool des Porsche Sports Cup Deutschland. Mit Sorg Rennsport erwarb er in diesem September „nebenbei“ seine Nordschleifen-Permit und könnte damit künftig auch in der Nürburgring Langstrecken-Serie NLS für Furore sorgen.


Bauchmüller/Ljungberg Gesamtsieger der Porsche Endurance Challenge Deutschland

Sie brachten Speed und Konstanz perfekt auf den Punkt: Als einzige Cockpit-Besatzung in der Porsche Endurance Challenge Deutschland fuhren Leon Bauchmüller/Mads K. Ljungberg in jedem der sechs Einstundenrennen auf das Podium. Verdienter Lohn für diese Leistung: Das deutsch-dänische Duo feierte mit dem von Sorg Rennsport vorbereiteten Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport den Gesamtsieg in der Porsche Endurance Challenge Deutschland 2025. Beide holten damit gleich in ihrer Rookie-Saison den Meistertitel.

Dem GT4-Klassensieg zum Auftakt in Hockenheim ließen der 18-jährige Niedersachse und der gleichaltrige Däne zwei dritte Plätze und dreimal Rang zwei folgen. Ihre Erfolgsbilanz wäre noch eindrücklicher ausgefallen, hätte nicht ab Saisonmitte ihr Teamkollege Joep Breedveld ebenfalls in den Endurance-Läufen mitgemischt… Hinter ihrem Teamkollegen sicherten Bauchmüller/Ljungberg dem Team Sorg Rennsport zum Saisonschluss zwei GT4-Doppelsiege.

Siegertrophäen sammelte der 2007 geborene Bauchmüller schon früh: Mit acht Jahren bestritt er seine ersten Kartrennen und siegte auf Anhieb. 2017 wurde er Vizemeister im Ostdeutschen ADAC Kart-Cup, die Saison 2018 schloss er als Gesamtsieger des Norddeutschen ADAC Kart-Cup mit seinem ersten Titel ab. Den Schritt in den Automobilrennsport vollzog er am Steuer eines 110 kW (150 PS) starken VW up! GTI im ADAC Tourenwagen Junior Cup. Nach zwei Jahren im Fronttriebler wagte er zur Saison 2025 dann den großen Sprung in den 368 kW (500 PS) starken Mittelmotor-Rennwagen 718 Cayman GT4 RS Clubsport und den Porsche Sports Cup Deutschland – der ihm brillant glückte.

Nicht weniger steil verlief der Aufstieg seines nur um vier Monate älteren Cockpit-Partners Ljungberg: Anfang der 2020er-Jahre startete er noch in der Junior-Klasse der Rotax Max Challenge Denmark. 2024 stellte er sich höheren Aufgaben und wechselte in den Formelsport. Am Steuer eines Mygale M14-F4 bestritt er die skandinavische Nordic 4 Championship. Dass er auch in Rennwagen mit Dach zu den Ausnahmetalenten zählt, beweis der mit seinem Endurance-Titelgewinn gleich in seiner Debütsaison im GT-Rennsport eindrucksvoll.
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