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23.04.2025

Johannes Scheid: „DSK will jungen Talenten Weg im Motorsport erleichtern”

Der Weg in den Motorsport ist für junge Talente oft schwierig: Es gibt keinen festen Karriereplan und viele Faktoren spielen eine Rolle, um Erfolg zu haben: vom fahrerischen Können über technisches Verständnis bis hin zur Medienpräsenz und einem guten Netzwerk. Für den Deutschen Sportfahrer Kreis (DSK) ist deshalb die Förderung junger Fahrerinnen und Fahrer Teil seiner Vereinskultur – als Investition in die Zukunftsfähigkeit des Motorsports und als gelebter Breitensport.

„Uns geht es nicht darum, Superstars zu formen“, sagt Johannes Scheid, Vizepräsident des DSK und federführend für das Nachwuchsprogramm. „Wir wollen jungen Fahrerinnen und Fahrern den Weg in den Motorsport erleichtern, unabhängig davon, ob sie aus dem Kartsport, dem Formelsport oder anderen Bereichen kommen.“

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Scheid weiß, wovon er spricht: Der 75-Jährige ist eine echte Motorsport-Legende. Als Fahrer war er jahrzehntelang auf der Nürburgring-Nordschleife erfolgreich – unter anderem mit zwei Siegen beim 24-Stunden-Rennen – und prägte die VLN-Langstreckenmeisterschaft mit über 130 Klassensiegen entscheidend mit. Seit seinem Rückzug vom aktiven Rennsport engagiert er sich unter anderem als Mentor für die nächste Generation.

Das DSK-Nachwuchsprogramm wurde 2017 mit Unterstützung des damaligen Schatzmeisters Hardy Michel ins Leben gerufen, der gemeinsam mit einem Sponsor die finanzielle Grundlage schuf. In diesem Jahr wurden 14 junge Talente aufgenommen, so viele wie nie zuvor. Sie sind im GT- und Tourenwagensport, im Formelsport, Kartsport und sogar dem RC-Motorsport unterwegs.

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Der DSK unterstützt den Nachwuchs auf ihrem weiteren Weg im Motorsport finanziell, durch individuelle Betreuung an der Strecke, durch Medien-Coaching und dem Zugang zu einem breiten Netzwerk. Die Förderung dauert bis zu drei Jahre. Die Fahrerinnen und Fahrer müssen sich allerdings jedes Jahr erneut bewerben und zeigen, dass sie sich sportlich wie persönlich weiterentwickelt haben. Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist eine DSK-Mitgliedschaft und ein Höchstalter von 22 Jahren.

Ein Beispiel für die erfolgreiche Arbeit des DSK ist Nick Wüstenhagen, einer der ersten geförderten Fahrer. Heute startet er in der GT4-Klasse der Nürburgring Langstrecken-Serie. „Ohne die Unterstützung des DSK wäre ich vielleicht nie so weit gekommen“, sagt Wüstenhagen.

„Wir begleiten die jungen Fahrerinnen und Fahrer eng – nicht nur auf, sondern auch neben der Strecke“, so Scheid. „Denn wer im Motorsport bestehen will, braucht nicht nur Talent, sondern auch Disziplin, Kommunikationsfähigkeit und ein gutes Gespür für das große Ganze.“
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