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ADAC Opel Rallye Cup
25.05.2025

Ein neuer Star im elektrischen Rallyesport

Mit seinem zweiten Saisonsieg hat der Spanier Alex Español bei der ELE Rally in den Niederlanden seine Gesamtführung im ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSE“ ausgebaut. Nach spannendem Kampf setzte sich der Iberer an der Seite seines Beifahrers Borja Odriozola bei widrigen Bedingungen mit Regen und rutschigen Pisten um 13,6 Sekunden gegen die niederländische Crew Fabian Kamermans/Stefan Müller durch. Der Deutsche Christian Lemke und sein Beifahrer Pascal Raabe, der den verletzten Jan-Eric Bemmann vertrat, wurden Dritte.

„Das war ein hartes Stückchen Arbeit“, kommentierte Español. „Ich stand die ganze Zeit unter enormem Druck. Die Rallye war wirklich hart, und ich freue mich riesig über meinen zweiten Saisonsieg. Ich würde mir wünschen, dass es so weitergeht. Aber ich weiß, dass die anderen schnellen Jungs etwas dagegen haben werden.“

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Der heimliche Star bei der ELE Rallye war aber ein anderer: Der brandneue Opel Mokka GSE Rally feierte bei der Asphalt-Hatz rund um Eindhoven vor großem Publikum, darunter mehr als 50 Gäste von Opel Belgien und Opel Niederlande, eine viel beachtete Weltpremiere. Opel-Motorsportlegende Volker Strycek steuerte den 280 PS starken und mit einem bulligen Drehmoment von 345 Newtonmeter aufwartenden Elektro-Renner aus Rüsselsheim beherzt über die tückischen Wertungsprüfungen und gab damit einen Vorgeschmack auf die Saison 2026. Dann wird das erste nach dem neuen eRally5-Reglement der FIA entwickelte Rallyefahrzeug für den weltweiten Einsatz homologiert. Auch Rebecca Reinermann, Vice President Marketing der Opel Automobile GmbH, ließ sich bei der ELE Rally als Beifahrerin im Mokka GSE Rally vom neuen elektrischen Kraftprotz aus Rüsselsheim begeistern.

Auch im Cup-Feld der Opel Corsa Rally Electric ging die Post ab. Mit zwei WP-Bestzeiten setzte sich Alex Español am Freitag an die Spitze des Klassements und gab sie bis ins Ziel am späten Samstagabend nie mehr ab, obwohl insbesondere Christian Lemke dem Leader stets dicht im Nacken saß. Nach der elften Wertungsprüfung trennten die beiden Führenden lediglich zwei Zehntelsekunden. Nur eine Prüfung später verlor Lemke rund eine halbe Minute auf die Bestzeit, attackierte in den letzten beiden Stages aber nochmals voll und verdrängte so Gastfahrer Timo van der Marel noch vom Podest. „Es hat super viel Spaß gemacht“, freute sich der Norddeutsche. „Trotz der schwierigen äußeren Bedingungen war es eine schöne Rallye, wenn auch keine einfache. Das Auto lief super, wir konnten über die zwei Tage den Speed der Spitze mitgehen und sind insgesamt sehr zufrieden.“

Van der Marel hatte sich während der gesamten Rallye ein hartes Duell gegen Fabian Kamermans um den Titel des besten Einheimischen geliefert. „Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen enttäuscht bin, in der letzten Prüfung noch den Podestplatz verloren zu haben“, gestand der Gastfahrer. „Andererseits hatte ich hier ja keinen Druck. Vielleicht ist der Fokus doch ein anderer, wenn es um Punkte und die Meisterschaft geht. Und wir hatten richtig viel Spaß. Vielen Dank an Opel Motorsport und Opel Niederlande, die unseren Gasteinsatz möglich gemacht haben.“

Kamermans, der wie Español, van der Marel, Lemke und der im Ziel fünftplatzierte Belgier Tom Heindrichs mindestens eine WP-Bestzeit erzielte, freute sich über das beste Cup-Ergebnis seiner Karriere: „Es ist ein tolles Gefühl, bei meiner Heimrallye auf dem Podest zu stehen. Natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber Sito war unglaublich schnell. Der Kampf in den Top-Sechs war irre. Mal war der vorne, mal der. Mit der Bestzeit und den fünf Bonuspunkten in der Power Stage haben wir annähernd das Maximum rausgeholt, liegen in der Cupwertung nun auf Platz 3 und sind richtig happy. Es hätte kaum besser laufen können.“

Den sechsten Schlussrang belegten Kilian Nierenz und Milena Raithel, die beim Auftakt in Sulingen auf dem Podest gestanden waren. Pech hatten dagegen erneut die Vizemeister der vergangenen Cup-Saison, die Brüder Anthony und Adrien Rott aus Frankreich, die ihren Corsa Rally Electric nach starkem Beginn bereits in WP3 mit einem Problem an der Kraftübertragung abstellen mussten.

„Das war eine ganz besondere Veranstaltung für Opel“, konstatierte Opel-Motorsportchef Jörg Schrott. „Unser neuer Mokka GSE Rallye hat bei der ELE Rally viel Aufsehen erregt. Das Auto hat optisch, akustisch und in Bezug auf die Performance einen starken Eindruck hinterlassen und einen guten Vorgeschmack auf das vermittelt, was die Fans ab 2026 auf den Rallye-Pisten Europas erwarten dürfen. Der Kampf um die Spitze in der Cup-Wertung war wieder extrem spannend. Fünf Fahrer haben mindestens eine WP-Bestzeit markiert, was für die hohe Ausgeglichenheit im Feld spricht. Opel hat hier in den Niederlanden ein starkes Statement für den elektrischen Rallyesport abgegeben.“

Der dritte Lauf zum ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSE“ findet am 14./15. Juni bei der Rallye Vosges Grand-Est statt. Die flotten Stromer schlagen beim ersten Frankreich-Gastspiel der Saison ihren Servicepark in St.-Dié-des-Vosges auf.


Punktestand ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe“ nach 2 von 7 Läufen:

1. Español, 64 Punkte
2. Lemke, 53 Punkte
3. Kamermans, 48 Punkte
4. Nierenz, 46 Punkte
5. Heindrichs, 41 Punkte
6. Wittenbeck, 25 Punkte
7. Jungnickel, 20 Punkte 
8. M. Neulinger und Steitz, je 18 Punkte
10. Eertmans, 13 Punkte
11. Raftery, 10 Punkte
12. Rott, 7 Punkte
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