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Rallye Allgemein
02.09.2023

Al-Rajhi/Gottschalk beenden Desafío Ruta 40 auf Gesamtrang drei

Podium: ja, Traumresultat: nein – Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk haben die Desafío Ruta 40 auf dem dritten Platz beendet. Damit sammelte das saudi-arabisch-brandenburgische Duo zwar reichlich Punkte im Kampf um die FIA Marathon-Rallye-Weltmeisterschaft (W2RC) und erreichte damit das Minimalziel, sich einen Showdown beim Finale in Marokko zu erkämpfen – dennoch hätte es für mehr gereicht.

Es fehlte: das Glück der Tüchtigen. Bereits am ersten Tag verhinderte der erste Reifenplatzer kurz vor dem Zielstrich den Etappensieg, auf dem folgenden Teilstück sorgten sogar vier Plattfüße bei nur zwei Ersatzrädern für einen herben Zeitverlust. Fortan ging es nicht mehr um den Kampf um den Gesamtsieg mit den WM-Führenden Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA, Toyota), die die Rallye am Ende gewannen, sondern um Platz zwei. Am Finaltag machten Al-Rajhi/Gottschalk gleich zu Beginn ordentlich Zeit auf das vor ihnen platzierte Duo Juan Cruz Yacopini/Dani Oliveras (ARG/ESP) gut, rutschten dann aber im weiteren Verlauf im Blindflug des eigenen Staubes einen Graben hinab. Bemerkenswert: Ihr direkter Gegner um Platz zwei, Lokalheld Yacopini, half, den Toyota Hilux zu befreien – und bewies damit echten Sports- und Teamgeist. Insgesamt blieben Al-Rajhi/Gottschalk lediglich die 20 Punkte für Rang drei, je vier Zusatzzähler für drei zweite Plätze sowei einen weiteren für einen fünften Rang auf den Etappen.
  
Nach dem vierten von fünf WM-Läufen hat Yazeed Al-Rajhi damit 139 Zähler auf dem WM-Konto, Nasser Al-Attiyah 189. Der Rückstand von 50 Zählern ist beim großen Finale in Marokko (12.–18. Oktober) damit noch aufholbar. 55 Punkte sind dann noch zu vergeben. Allerdings dürfte Nasser Al-Attiyah bei voller Punktausbeute von Yazeed Al-Rajhi maximal vier Zähler erobern.
  
Die Desafío Ruta 40 entpuppte sich auf den fünf Rallye-Tagen in Nordwest-Argentinien als der erwartet schwere Gegner: Neben schnelle Pisten durch Rios stand auch unwegsames Glände ohne jeden Trampelpfad auf der Agenda – eine Härteprüfung für Mensch und Material. Das Tüpfelchen auf das i setzte die Gegend rund um Fiambala, die schon bei den "Dakars" im gleichen Gebiet für lang nachwirkende Geschichten gesorgt hatte. Weicher Sand, weiche Dünen und viele Canyons prägten das Bild auf dieser Etappe.

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Yazeed Al-Rajhi: „Wir haben unser Minimalziel erreicht und die WM bis zum Schluss offen gehalten. Allerdings hätten wir uns gewünscht, Punkte auf Nasser Al-Attiyah aufzuholen anstatt herzugeben. So wird es ein Finale im Alles-oder-nichts-Stil.“

Timo Gottschalk: „Die Desafío Ruta 40 hat vorallem mit der Gegend um Fiambala Erinnerungen an die Rallye Dakar wachgerufen, als diese noch in Südamerika ausgetragen wurde. Richtig schwierige Terrain mit weichem Sand und weichen Dünen. Alles in allem hat bei uns das Tempo gestimmt, es fehlte lediglich etwas Glück, um mehr rauszuholen. Jetzt wollen wir in Marokko nochmal richtig angreifen und schauen, was sich für Yazeed im Kampf um die WM noch ausrichten lässt.“
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