24h Daytona
29.01.2023
Beide Porsche 963 mit Rückschlägen in den ersten zwei Renndritteln
Der Brasilianer Felipe Nasr setzte sich am Steuer des Porsche 963 mit der Nummer 7 nach dem Start von Platz zwei schnell in der Spitzengruppe fest. Das Auto, das sich der ehemalige Formel-1-Pilot mit seinen Werksfahrerkollegen Matt Campbell (Australien) und Michael Christensen (Dänemark) teilt, fiel jedoch am Abend um 19:00 Uhr Ortszeit entscheidend zurück. Das Team Porsche Penske Motorsport musste am neuen Hybrid-Prototypen die Hochvolt-Batterie wechseln. Die Mannschaft erledigte diesen Job in nur 35 Minuten. Dennoch verlor die Startnummer 7 insgesamt 20 Runden auf die Spitze und somit alle Chancen auf den Sieg beim Saisonauftakt der IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Zum Sonnenaufgang war der Rückstand des achtplatzierten GTP-Autos auf 18 Runden reduziert.
Im Schwesterauto mit der Startnummer 6 machte Nick Tandy in der Frühphase schnell Boden gut. Der Brite war von Rang neun gestartet und tauchte im Klassement bereits nach 15 Runden als Vierter im Rückspiegel von Nasr auf. Dank guter Taktik und starker Fahrten von Tandy und seinen Teamkollegen Mathieu Jaminet aus Frankreich und Dane Cameron aus den USA leistete die Nummer 6 in der Nacht phasenweise Führungsarbeit. Anschließend folgte jedoch ein Rückschlag. Tandy drehte sich bei einem Überrundungsmanöver in Kurve 5 und beschädigte dabei sein Fahrzeug. Durch die notwendigen Reparaturen gingen drei Runden verloren. Bei Tagesanbruch in Daytona rangiert der rund 500 kW (680 PS) starke Hybridprototyp auf Position sechs.
„Der Tausch der Batterie war unglücklich, aber unser Problem an der Nummer 7 war damit gelöst“, berichtet Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Die Performance stimmt. Der Acura ist sicherlich das schnellste Auto im Feld, aber direkt dahinter sehe ich unseren Porsche 963. Leider hatten wir gemeinsam mit BMW die meisten Schäden, Cadillac und Acura erheblich weniger. Der Dreher von Nick Tandy war ebenso schade. Insgesamt haben wir zu viel Zeit an der Box und in der Garage verloren. Wir hoffen auf eine oder mehrere Gelbphasen, um wenigstens etwas Boden gutmachen zu können. Wir müssen auf ein kleines Wunder hoffen.“
USA-Debüt des neuen Porsche 911 GT3 R unter schwierigen Voraussetzungen
In den beiden GT-Klassen starteten insgesamt sieben neue Porsche 911 GT3 R (Gen. 992) von fünf Kundenteams in den Langstrecken-Klassiker. Aufgrund einer nicht optimalen Einstufung für die Balance of Performance (BoP) durch die Regelhüter sind die Neunelfer in den hart umkämpften Kategorien GTD-Pro und GTD jedoch ohne Aussicht auf große Erfolge.
„Ich bin sehr stolz darauf, dass wir mit unseren Teams und Fahrern wirklich einen guten Job machen“, berichtet Sebastian Golz vor Beginn der letzten sechs Rennstunden. Der Projektleiter Porsche 911 GT3 R ergänzt: „Uns fehlen im Vergleich zur Spitze im Schnitt zwei Sekunden pro Runde. Unsere einzige Chance ist es, ohne Fehler durchs Rennen zu kommen, um möglichst viele Meisterschaftspunkte mit in die weitere Saison zu nehmen.“
Die Startnummer 9 von Pfaff Motorsports fährt rund fünf Stunden vor dem Ende des Rennens auf GTD-Pro-Position fünf. In der GTD-Klasse ist die Nummer 16 von Wright Motorsports der bestplatzierte Porsche 911 GT3 R auf Platz zwölf.
Die 24 Stunden von Daytona enden am Sonntag um 13:40 Uhr Ortszeit (19:40 Uhr MEZ).
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Zu Anfang war richtig viel Action im Rennen. Wir konnten vorne mitfahren, alles lief gut. Später hatte Nick einen Ausritt. Ich weiß nicht, ob es seine Schuld war oder nicht – egal. Wir haben viel an Boden verloren. Ich bin einen Dreifachstint bis zum Sonnenaufgang gefahren. Es war schwierig, die Reifen über eine solche Distanz zu bringen. Unsere Lage ist nicht aussichtslos, aber wir bräuchten sicherlich einige Gelbphasen, um Runden zurückzugewinnen. Wir brauchen Glück und mehr Performance für den Rest des Rennens. Wir geben alles.“