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12h Mugello
26.03.2023

Haas RT gewinnt die12H MUGELLO beim erst dritten Renneinsatz

Haas RT hat am Wochenende bei den Hankook 12H MUGELLO beim erst dritten Einsatz überhaupt den ersten Gesamtsieg in den 24H SERIES powered by Hankook eingefahren. Das Saintéloc Junior Team belegte Rang zwei und fuhr damit erstmals auf das Gesamtpodium.
 
Der HAAS RT-Audi R8 LMS GT3 EVO II (#21, Mathieu Detry / Stéphane Perrin / Frédéric Vervisch) zeigte sich beim Debüt in den 24H SERIES in Dubai auf Anhieb stark: Das Auto führte zwischenzeitlich mehrmals das Rennen an und beendete eine eindrucksvolle Aufholjagd vom 43. Startplatz mit Platz fünf beim Zieleinlauf. Nur eine Woche später sicherte sich das erste Team, das Antigua auf der internationalen Motorsportbühne repräsentiert, bei den Hankook 6H ABU DHABI den ersten Podiumsplatz. An diesem Wochenende qualifizierte sich die Mannschaft auf Rang sieben für die Hankook 12H MUGELLO und hatte zur Rennhalbzeit bereits die Führung inne.
 
Trotz starkem Druck vom Saintéloc Junior Team-Audi R8 LMS GT3 EVO II (#26, Erwan Bastard / Paul Evrard) führte Haas RT für 178 von den insgesamt 341 absolvierten Rennrunden auf dem 5,245 Kilometer langen Autodromo Internazionale del Mugello das Feld an und sicherte sich so den ersten Sieg in den 24H SERIES.
 
„Es ist unglaublich. Es ist fantastisch“, sagte Stéphane Perrin zu Joe Bradley von radiolemans.com. „Ich weiß gar nicht, ob ich selbst glaube, dass das erst mein drittes Rennen in der GT3-Klasse ist!“
 
„Unfassbar“, stimmte Teamkollege und Audi-Werksfahrer Frédéric Vervisch mit ein. „Es ist der erste Sieg beim erst dritten Rennen für das Team. Das ganze Team ist neu, es ist alles sehr emotional. Mathieu (Detry) und Stéphane haben einen tollen Job gemacht. Manchmal haben wir wirklich hart gepusht, aber hier in Mugello geht es eher darum, den richtigen Umgang mit dem Verkehr und mit dem Sprit zu finden. Außerdem braucht man natürlich auch etwas Glück. Aber wir waren an diesem Wochenende sicherlich schnell unterwegs. Ich freue mich sehr, einen Teil davon zu sein und hoffentlich werden noch viele weitere Siege folgen!“
 
Mit nur zwei Runden Rückstand sicherte sich das Saintéloc Junior Team mit Platz zwei der Gesamtwertung sein bislang bestes Ergebnis in den 24H SERIES, obwohl das französische Team gleich zweimal Zeit verlor, als es einen Boxenstopp absolvierte, kurz bevor eine Code-60-Neutralisierung ausgerufen wurde.
 
Der Heart of Racing by SPS-Mercedes-AMG GT3 (#27, Ian James / Gray Newell / Roman De Angelis) komplettierte nach einer eindrucksvollen Aufholjagd das Gesamtpodium. Das US-amerikanische Team, das an diesem Wochenende einmal mehr mit der deutschen Mannschaft von SPS automotive performance zusammenarbeitete, war nach einem Ausritt ins Kiesbett in der ersten Rennstunde bis weit ins Mittelfeld zurückgefallen, mischte aber nach einem „versehentlichen“ Doppelstint von Gray Newell wieder mit. Ein Problem mit der Funkverbindung war der Grund, dass der junge US-Amerikaner zur Halbzeit seines zweiten Stints am Sonntag außerplanmäßig mit gebrauchten Reifen am Lenkrad des Mercedes blieb.
 
Heart of Racing gewann damit auch die GT3-Am-Klasse, vor dem Hofor-RacingMercedes-AMG GT3 (#11, Michael Kroll / Chantal Prinz / Alexander Prinz / Carsten Tilke). Die Entscheidung in der GT3-Am-Klasse war bemerkenswert. Der Land Motorsport-Audi R8 LMS GT3 EVO II (#34, Dr. Johannes Kirchhoff / Ingo Vogler / Tim Vogler) schien auf dem Weg zum zweiten Platz in der Klasse und zum vierten Gesamtrang, erlitt aber 12 Minuten vor Schluss einen Reifenschaden. In einer dramatischen Situation bedeutete eine gebrochene Antriebswelle sogar den Ausfall für den Audi mit der Zielflagge schon fast vor Augen.
 
Durch den Rückschlag des deutschen Teams schaffte es das AKKODIS ASP Team (#88, Mauro Ricci / Jean-Luc Beaubelique / Jérôme Policand / Benjamin Ricci), das mit dem Mercedes-AMG GT3 den sechsten Gesamtrang belegte, bei der Serienpremiere des Teams doch noch auf das Podium der GT3-AM-Klasse.
 
Für Land Motorsport hatte der Nachmittag bereits mit Problemen angefangen, nachdem am Schwesterauto, dem Audi mit der Startnummer 55 (Stefan Wieninger / Tim Müller / Christopher Mies), der für den größten Teil der ersten Rennstunde am Vortag das Feld angeführt hatte, während der nächtlichen Unterbrechung ein Wasserleck festgestellt wurde. Das Auto, das am Ende des ersten Rennabschnitts der Hankook 12H MUGELLO den vierten Gesamtrang innehatte, erhielt daraufhin eine Strafe von zehn Runden wegen Reparaturarbeiten im Parc-Fermé ohne vorhergehende Erlaubnis von den technischen Kommissaren der Veranstaltung. Wegen eines Problems mit der Nockenwelle des Audi belegte die Mannschaft, die in der Anfangsphase das Tempo bestimmt hatte, in der Endwertung den 18. Rang.
 
Willi Motorsport by Ebimotors (#955, Fabrizio Broggi / Sergiu Nicolae / Sabino de Castro) feierte, 12 Monate nach einem Hochgeschwindigkeitsunfall des ehemaligen 991-TeamChampions bei den Hankook 12H MUGELLO im Vorjahr, einen souveränen 992Klassensieg. Trotz eines Zwischenfalls mit 992-Rivalen Centri Porsche Ticino auf der Strecke kurz nach dem Restart führte der Porsche 911 GT3 Cup während der verbleibenden sechs Stunden ohne Unterbrechung die Klasse an und belegte letztendlich den vierten Gesamtrang. Der Porsche überholte während der letzten Runde sogar den spritsparenden Hofor Racing-Mercedes auf der Strecke. Mit seiner Leistung gewann das rumänisch-italienische Team den heißbegehrten Spirit-of-the-Race-Award von radiolemans.com.
 
Auf Rang sieben der Gesamtwertung und trotz eines Ausritts ins Kiesbett nach drei Vierteln der Renndistanz setzte sich der Red Camel-Jordans.nl-Porsche 911 GT3 Cup (#909, Ivo Breukers / Rik Breukers / Luc Breukers / Fabian Danz) letztendlich in einem unfassbar engen Kampf um die restlichen Podiumsplätze in der 992-Klasse durch. 992Team-Titelverteidiger Red Ant Racing (#903, Ayrton Redant / Yannick Redant / Kobe de Breucker) folgte nach 12 Rennstunden mit nur 9,453 Sekunden Rückstand.
 
Einen Platz weiter zurück überstand der Centri Porsche Ticino-Porsche 911 GT3 Cup (#912, Valerio Presezzi / Max Busnelli / Ivan Jacoma / Francesco Fenici) sowohl den Kontakt mit Willi Motorsport by Ebimotors als auch einen Reifenschaden hinten links in den letzten zehn Minuten des Rennens und sicherte sich damit den 992-AM-Klassensieg, nur 37 Sekunden vor Neuhofer Rennsport (#985, Felix Neuhofer / Markus Neuhofer / Michael Birkner / Martin Ragginger). 
 
Dahinter krönte Ebimotors (#973, Paolo Venerosi / Paolo Gnemmi / Gianluigi Piccioli / Gianluca Giorgi) ein erfolgreiches Heimspiel mit Rang zwei in der 992-AM-Klasse, während RPM Racing (#907, Tracy Krohn / Niclas Jönsson / Philip Hamprecht) das Klassenpodium komplettierte. Die 992-Cup-Autos waren in Mugello dermaßen schnell unterwegs, dass acht 992-Fahrzeuge in die Top 13 der Gesamtwertung ins Ziel fuhren.
 
Nach dem schweren Unfall im ersten Rennabschitt, als das Team in Führung lag, legte der vollständig reparierte CP Racing-Mercedes-AMG GT3 (#85, Charles Putman / Charles Espenlaub / Shane Lewis) über 50 Prozent der gesamten Renndistanz zurück und wurde auf Platz 29 gewertet. Damit sicherte sich das Team erneut Punkte für die Meisterschaft. Nach einer ähnlich beeindruckenden Aufholjagd des Teams Kessel Racing (#8, ‘L.M.D.V.’ / Alessandro Cutrera / Marco Talarico / Marco Frezza / David Fumanelli) belegte der einzige Ferrari 488 GT3 im Feld, der am Samstag ebenfalls in die Reifenstapel gekracht war, den 14. Platz in der Gesamtwertung.
 
Nach einem bemerkenswert engen Kampf in der GT4-Klasse setzte sich letztendlich der Atlas BX Motorsports Mercedes-AMG GT4 (#403, Steven Cho / Roelof Bruins / Jongkyum Kim) durch. Das südkoreanische Team hatte kurz vor der nächtlichen Unterbrechung ein Rad verloren und erhielt wegen Reparaturarbeiten vor dem Restart eine Strafe von fünf Runden. Am Sonntag kämpfte AtlaxBX nahezu die ganze Zeit mit dem Buggyra RacingMercedes-AMG GT4 (#416, Aliyyah Koloc / David Vrsecky / Adam Lacko), obwohl das Team aus den Emiraten bereits kurz nach dem Restart wegen eines Reifenschadens einen unplanmäßigen Boxenstopp hatte einlegen müssen. Letztendlich jedoch kassierte Buggyra vier Runden Rückstand, als der Mercedes in den letzten 15 Minuten des Rennens keinen Vortrieb mehr hatte.
 
Der Simpson Motorsport-BMW M4 GT4 (#438, David Holloway / Carl Cavers / Vasily Vladykin) komplettierte das Podium, eine schöne Belohnung für den Einsatz des britischen Teams, das während der Nacht den gebrochenen Hinterachsträger des BMW austauschen musste.
 
Das bei den Fans sehr beliebte Team Vortex V8 belegte die ersten beiden Plätze in der GTX-Klasse, allerdings unter ungewöhnlichen Bedingungen. Zunächst schien das RD Signs - Siauliai racing team (#720, Audrius Butkevicius / Nicola Michelon / Paulius Paskevicius), das trotz einer Kollision am Samstag die meiste Zeit die GTX-Führung innehatte, auf dem Weg zum Klassensieg. Allerdings endete das Rennen des litauischen Teams gut zwei Stunden vor Schluss, als der Lamborghini Huracán Super Trofeo auf einer Ölspur am Scheitelpunkt der Kurve ausrutschte und bei San Donato hart in die Leitplanken einschlug. Unmittelbar darauf folgte auch für den  NKPP by HRT Performance-Porsche 911 GT3 Cup (#928, Gijs Bessem / Harry Hilders) ein Einschlag in die Leitplanken. Sowohl Audrius Butkevicius als auch Harry Hilders wurden im Medical Centre an der Rennstrecke untersucht, wobei keine Verletzungen festgestellt wurden.
 
Durch den Unfall von Rd Signs ging die Führung in der KLasse an den Vortex 1.0 mit der Startnummer 701 (Lionel Amrouche / Philippe Bonnel / Philippe Gruau), aber bei Anbruch der letzten Rennstunde brach die Befestigung des rechten Hinterrads. Damit übernahm das Schwesterauto, der Vortex mit der Nummer 702 (Laurent Misbach / Lucas Sugliano / Pierre Fontaine) die Spitze, der vorhin bereits durch mehrere Dreher sowie einen Ausritt ins Kiesbett Zeit verloren hatte. Auch hier währte die Freude jedoch nicht lange. Mehrmals kam das Auto mit der Nummer 702 an die Box, um die Radbefestigung hinten links zu richten, was dem Vortex mit der Nummer 701 doch wieder die Führung brachte.
 
Damit sichert sich der Vortex 1.0 erstmals den GTX-Klassensieg in den 24H SERIES. Für den unabhängigen französischen Hersteller ist es der erste Klassensieg seit dem SP3-Erfolg bei den Hankook 24H DUBAI 2019.
 
Der 9und11 Racing Porsche 911 GT3 Cup MR (#719, Georg Goder / Ralf Oehme / Martin Schlüter / Leonard Oehme) konnte den RD Signs-Lamborghini in der Schlussphase nicht mehr überholen, so dass das deutsche Team letztendlich den vierten Platz der GTXKlasse belegte. Reparatur des rechten hinteren Radkasten, des Heckdiffusors sowie der Bremsen hatten hier für Zeitverlust gesorgt.
 
Primus Racing (#251, Peter Larsen / Johan Rosen / Hampus Hedin) krönte ein fehlerfreies Rennen mit dem TCE-Gesamtsieg beim ersten Auftritt in den 24H SERIES seit den Hankook 24H DUBAI 2016. Der BMW M2 CS Racing des schwedischen Teams hatte beim Zieleinlauf zwei Runden Vorsprung auf den TC-Klassensieger, Hofor Racing by Bonk Motorsport (#331, Martin Kroll / Felix Partl / Michael Bonk / Max Partl). Das Team war der vierte unterschiedliche TCX-Klassensieger seit den Hankook 12H MUGELLO im Vorjahr.
 
„Es war eine erstaunliche Geschichte“, sagte Johan Rosen zu Joe Bradley von radiolemans.com. „Zwölf Stunden in einem kleinen Auto sind nicht so einfach. Man ist immer beschäftigt und es ist hart, macht aber auch viel Spaß. Manchmal bekommt man einige Runden, in denen man so richtig angreifen kann. Ich glaube, das wir in diesem Team alles richtig gemacht haben. Es war toll!“
 
Der zweite der beiden BMW M2 CS Racing von Hofor Racing by Bonk (#332, Volker Piepmeyer / Martin Kroll / Hermann Bock / Michael Bonk) schien auf dem Weg zum letzten Platz auf dem TCE-Gesamtpodium, aber ein Leck im Ölkühler in den letzten 90 Minuten verhinderte diesen Erfolg. So setzte sich trotz einer Reihe von Problemen im Antriebsstrang der AIKOA Racing-Audi RS3 LMS DSG (#147, Sandro Pelatti / Nicola Baldan / Francesco Cardone / Filippo Barberi / Franco Girolami) durch und sicherte sich nur 30 Minuten vor Schluss den letzten Podiumsplatz.
 
Der SK Racing-Ligier JS2 R (#215, Franck Eburderie / Franco Lemma / Jérôme Dacosta / Alain Ferté), der von der Pole-Position der TCE-Division ins Rennen gegangen war, kassierte eine Strafe von fünf Runden, da das Team während der nächtlichen Unterbrechung den Grund für die Elektrikprobleme des Ligier JS2 R finden und beheben wollte. Das Auto belegte beim Zieleinlauf den fünften Rang.
 
Nach den vielbeachteten Hankook 12H MUGELLO findet der zweite europäische Lauf der diesjährigen 24H SERIES powered by Hankook, die Hankook 12H SPAFRANCORCHAMPS, am 6. und 7. Mai auf dem berühmten Circuit de Spa- Francorchamps statt. Die Hankook 12H MONZA erleben am 10. und 11. Juni die nächste Auflage. Nähere Informationen zum Kalender der 24H SERIES 2023 sowie Punktestände gibt es unter 24hseries.com.