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Sonstiges
09.06.2022

Was ist eine Autobahnvignette und wo kann ich eine kaufen?

Jeder Berufstätige freut sich auf seinen wohlverdienten Urlaub. Die meisten nutzen diese wenigen Tage des Jahres, um mit der ganzen Familie in ein fremdes Land zu fahren. Davon fahren 50,5 Prozent mit dem PKW zum Urlaubsziel. Und in nahezu jedem Land Europas müssen Mautgebühren bezahlt werden. Wir werfen deshalb mal einen genaueren Blick auf die Autobahnvignette. 


Woher kommen die Mautgebühren?

Schon seit Jahrhunderten erheben die Völker Europas Mautgebühren. Wenn also ein Händler oder Reisender die Straßen eines Königreichs nutzen wollte, mussten dafür Wegzölle bezahlt werden. Eben dieses Prinzip besteht bis heute. Das erste europäische Land, das seine Mautgebühren mittels Autobahnvignette erhoben hat, war die Schweiz im Jahr 1984. Kurz darauf zogen auch die Tschechische Republik, Slowenien und Österreich nach.


Was genau ist eine Autobahnvignette?

Eine Vignette oder Autobahnvignette ist ein Aufkleber, der am Auto angebracht wird und anzeigt, dass die entsprechenden Mautgebühren zur Straßennutzung bezahlt wurden. Neben dem Vignettensystem, welches also nach einer einmaligen Zahlung die legale Fahrt ermöglicht, gibt es noch die Abrechnung nach gefahrenen Kilometern. Dieses System kommt vor allen Dingen beim LKW-Verkehr zum Einsatz.


Wo muss man die Autobahnvignette anbringen?

Nachdem die Vignette für das jeweilige Land gekauft wurde, muss diese natürlich an der richtigen Stelle angebracht werden, damit sie im Falle einer Kontrolle schnell eingesehen werden kann. Sie sollte gut sichtbar an der linken Innenseite der Windschutzscheibe des Autos angebracht werden. Verboten ist es, die Vignette an den Seitenfenstern, an den Außenspiegeln oder der Heckscheibe anzubringen.


Was kostet eine Vignette?

Je nach Land unterscheiden sich die Kosten für eine Autobahnvignette. Der Preis setzt sich zusammen aus der Fahrzeugklasse sowie der Länge der Gültigkeit, ebenfalls entscheidend ist, ob das Fahrzeug privat oder gewerblich genutzt wird. Eine Slowenien-Vignette für den privaten PKW mit einer Laufzeit von sieben Tagen kostet beispielsweise 23,95 Euro. In der Regel kostet die Erlaubnis also nur wenige Euro. Für manche Tunnel und Streckenabschnitte müssen in manchen Ländern jedoch noch einmal weitere Gebühren bezahlt werden. 


Welche Strafen drohen bei einer Missachtung?

Die Mauteinnahmen sind für jeden Staat unverzichtbar. Immerhin helfen diese dabei, das Straßennetz zu warten und weiter auszubauen. Wer also die Vignettenpflicht eines Landes missachtet, wird mit hohen Bußgeldern bestraft. Auch diese sind von Land zu Land unterschiedlich. Während Mautsünder in Österreich mit 120 Euro Strafe rechnen müssen, kann diese in Slowenien sogar zwischen 300 und 800 Euro betragen. 


Digitale Vignetten sind die Zukunft

Die Vignette feiert 2014 ihren 40. Geburtstag. Und schon jetzt gibt es in einigen Ländern, darunter Bulgarien, Österreich und Tschechien, digitale Vignetten. Somit werden die Klebe-Vignette nach und nach verschwinden. Die Kontrolle kann damit mittels Verkehrskameras durchgeführt werden und es ist kein Personal mehr notwendig. Bis es soweit ist, müssen Reisende jedoch weiter fleißig Aufkleber kleben, um keine Strafe zu erhalten. 
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