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DTM
30.11.2022

Das sind die 5 Optionen für die Zukunft der DTM

Seit dem heutigen Mittwoch, 30. November 2022, ist es Gewissheit. Die DTM-Dachorganisation ITR wird aufgelöst. Das wurde den 17 Mitarbeitern im Firmensitz in München mitgeteilt.

Die Hintergründe hat Motorsport XL in einigen Berichten auf dieser Plattform dargelegt. Am Ende kann man es auf einen Nenner herunterbrechen: Es ging um Geld. Die DTM hatte hohe Kosten und Berger fand schon 2021 keinen Investor oder neue Partner, die bereit waren frisches Geld einzubringen. Daher gab es nach unseren Recherchen schon in diesem Sommer erste Gespräche mit dem ADAC.

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Die Auflösung der ITR bedeutet aber nicht das Ende der DTM als Rennserie. Hier kommen nun verschiedene Modelle ins Spiel. 

Option 1: Das DTM-Format bleibt eigenständig

Der ADAC übernimmt die DTM und führt alles weiter wie bisher. Das bedeutet, dass das ADAC-GT-Masters-Wochenende mit GT3, ADAC GT4 Germany, Porsche Carrera Cup und womöglich TCR Germany so weiterläuft wie bisher (aber ohne die Formel 4, die es 2023 nicht mehr geben wird). In der DTM starten dann die DTM, die DTM Trophy, DTM Classic DRM Cup und der BMW M2 Cup. Es bleibt also bei zwei verschiedenen Plattformen. Und es bleibt auch bei den jeweiligen Konzepten.

Option 2: Die DTM wird ins Programm des ADAC integriert

Der ADAC übernimmt die DTM und lässt seine Serien auf einer Plattform fahren. Es gibt ein ADAC DTM Masters (oder wie auch immer). DTM und ADAC GT Masters fahren an einem Wochenende und mal hat die eine Serie die Boxen und mal die andere. Dass es gute Lösungen mit tollen Zeltkonzepten gibt, hat die Serie GTC Race erfolgreich im Rahmenprogramm der DTM gezeigt! Neben ADAC GT Masters und DTM starten die ADAC GT4 Germany, Porsche Carrera Cup und noch einer der folgenden Serien: TCR Germany, DTM Trophy, DTM Classic DRM Cup oder BMW M2 Cup. Wenn wir in der Redaktion raten dürften, würden wir uns für den BMW M2 Cup entscheiden. Es macht keinerlei Sinn an einem Rennwochenende zwei GT4-Serien starten zu lassen und die Chance, dass TCR Germany oder auch DTM Classic sich durchsetzt, sehen wir in dieser Konstellation als gering ein. Schade, denn alle haben ihre Fans.

Option 3: „Insellösung“

Eine sogenannte „Insellösung“. Die DTM und das ADAC GT Masters fahren bei ausgewählten Wochenenden zusammen und treffen sich zu einer begrenzten Anzahl von „Motorsportfestivals“ (Beispiel Lausitzring 2016). Darüber hinaus absolvieren beide Format weiterhin ihre eigenständigen Rennwochenenden, wie z.B. DTM auf dem Norisring.

Option 4: Die DTM wird 2023 eingestellt

Der ADAC entscheidet sich gegen die Übernahme der DTM und es gibt keine DTM mehr im Jahr 2023.

Option 5: Die DTM setzt ein Jahr aus

Die DTM macht 2023 eine Pause und meldet sich 2024 neu aufgestellt zurück.
 
In den nächsten zwei Tagen soll es beim ADAC verschiedene Konferenzen zum Thema geben und vielleicht schon eine Entscheidung fallen, ob man die DTM übernimmt oder nicht. Und wenn einer dieser Optionen zutrifft, dann bleibt die nächste spannenden Frage, wer DTM-Koordinator wird. Hier gehen wir mal davon aus, dass Martin Tomcyzk erster Ansprechpartner ist. Dann wäre die Ära Gerhard Berger bei der DTM beendet.
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