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24h Dubai
16.01.2022

Erster Sieg eines Teams unter saudischer Flagge bei 24h Dubai

MS7 by WRT hat den dritten Gesamtsieg für Audi bei den Hankook 24h Dubai eingefahren. Zusammen mit dem Schwesterauto des WRT-Teams zeigte der Audi R8 LMS eine souveräne Leistung, die mit dem doppelten Erfolg belohnt wurde. Es war der erste Sieg eines Teams unter saudischer Flagge in der 17-jährigen Geschichte des Rennens.
 
MS7 by WRT Audi R8 LMS GT3 (#7, Mohammed Saud Fahad Al Saud / Axcil Jefferies / Dries Vanthoor / Christopher Mies / Thomas Neubauer) starteten von der Pole-Position und hatten in der Anfangsphase die Überhand gegen den Abu Dhabi Racing by HRT Mercedes-AMG GT3 Evo (#4, Hubert Haupt / Khaled Al Qubaisi / Raffaele Marciello / Manuel Metzger), bis die ersten Code-60Neutralisationen bei den Teams an der Spitze zu unterschiedlichen Boxenstoppstrategien führten. MS7 by WRT entschied sich für einen frühen Stopp und fiel ans Ende der Top 20 zurück, war aber in der fünften Stunde bereits wieder in Führung.
 
Im weiteren Rennverlauf stand MS7 by WRT immer unter Druck vom WRTSchwesterauto, dem Audi R8 LMS GT3 Evo mit der Startnummer #31 (Benjamin Goethe / Arnold Robin / Maxime Robin / Jean-Baptiste Simmenauer / Frédéric Vervisch), aber MS7 by WRT verteidigte die Führung und fuhr den historischen Sieg nach Hause. Neben dem jüngsten Sieg für WRT und Audi und dem ersten Sieg für ein Team unter der Flagge Saudi-Arabiens sorgte Mohammed Saud Fahad Al Saud auch für den ersten Sieg für einen Fahrer aus Saudi-Arabien seit 2018. Axcil Jefferies aus Zimbabwe feierte seinen zweiten Sieg in Folge.
 
Christopher Mies fuhr den Audi R8 LMS mit der Startnummer 7 als Sieger über die Ziellinie. Insgesamt hatte das Siegerteam 596 Runden auf dem 5,39 Kilometer langen Dubai Autodrome absolviert. Bis auf 85 Runden führten die beide WRT-Audi während der gesamten Distanz das Feld an.
 
„Unser Auto war die ganze Woche über fantastisch“, sagte Mies zu Joe Bradley von radiolemans.com. „Wir hatten etwas Glück, aber auch die Strategie war perfekt. Danke also an das ganze Team dafür! Ich bin wirklich stolz auf alle: Die Fahrer, die Mechaniker, die Ingenieure, alle Beteiligte. Danke, danke sehr!“
 
Nach dem Duell mit MS7 by WRT in der Anfangsphase fuhr Abu Dhabi Racing by HRT, GT3-AM-Klassensieger des Vorjahres, nur 7,697 Sekunden hinter dem SunEnergy1 by SPS automotive performance Mercedes-AMG GT3 (#75, Kenny Habul / Mikaël Grenier / Maro Engel / Jules Gounon) ins Ziel. Der Kampf um den letzten Platz auf dem Gesamtpodium endete somit mit einem Herzschlagfinale.
 
Nach einer starken Leistung belegte Al Manar Racing by HRT Mercedes-AMG GT3 (#777, Al Faisal Al Zubair / Indy Dontje / Luca Stolz / Martin Konrad) Rang fünf. Zwischenzeitlich hatte das Team sogar die dritte Position inne. Dieses Ergebnis bedeutet, dass Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Oman alle in den Top Fünf der Gesamtwertung vertreten sind.
 
Obwohl das Team das Auto mit der Startnummer 91 nach einem schweren Trainingsunfall am Mittwochnachmittag bereits verloren hatte, sicherte sich Herberth Motorsport, ein ehemaliges Gesamtsiegerteam in Dubai, den sechsten Platz mit dem Schwesterauto, dem  Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 92 (Stephen Grove / Brenton Grove / Anton De Pasquale / Sven Müller), unmittelbar vor dem Attempto Racing-Audi R8 LMS GT3 (#99, Florian Scholze / Luca Engstler / Alex Arkin Aka / Nicolas Schöll / Finlay Hutchison). Unfassbar: Nach einem ganzen Tag auf der Rennstrecke hatte letztgenanntes Team einen Vorsprung von nur 1,5 Sekunden auf den Mercedes-AMG des GT3-AM-Klassensiegers CP Racing (#85, Charles Putman / Charles Espenlaub / Philip Quaife / Shane Lewis). 
 
Der SPS automotive performance-Mercedes-AMG GT3 (#20, Valentin Pierburg / George Kurtz / John Loggie / Reema Juffali), in dem Reema Juffali, die erste Rennfahrerin aus Saudi-Arabien, ihr erstes GT3- und Langstreckenrennen bestritt, belegte Gesamtrang neun und Platz zwei in der GT3-AM-Klasse. Der MP Motorsport-Mercedes-AMG GT3 (#19, Henk de Jong / Daniel de Jong / Bert de Heus / Jaap van Lagen) komplettierte die Top Ten und sicherte sich den GT3PRO/AM-Klassensieg.
 
Beeindruckend: Die Top Drei der Klasse GT3-PRO/AM – MP Motorsport, der Team Joos Sportwagentechnik-Porsche 911 GT3 R (#27, Jannes Fittje / Michael Joos / Friedel Bleifuss / Steffen Görig) und der DUWO Racing by Herberth Motorsport-Porsche 911 GT3 R (#93, Andrey Mukovoz / Stanislav Sidoruk / Sergey Peregudov / Dylan Pereira) – belegten in der Gesamtwertung die Plätze 10, 11 und 12 und lagen im Ziel nur 2,5 Minuten auseinander.
 
Hinter diesem Trio sicherte sich der Car Collection Motorsport-Audi R8 LMS GT3 (#34, Johannes Dr. Kirchhoff / Gustav Edelhof / Elmar Grimm / Ingo Vogler / Max Edelhoff) trotz Zeitverlust wegen mutmaßlicher Aufhänungsprobleme in der Anfangsphase den letzten Podiumsplatz der Klasse GT3-AM, ein schöner Abschied für Gustav Edelhoff, jahrelanger Teilnehmer in den 24h Series, bei seinem letzten 24-Stunden-Rennen.
 
Team GP-Elite feierte einen überlegenen Doppelerfolg in der neuen 992-PRO-Kategorie. Der Porsche 911 GT3 Cup mit der Startnummer 934 (Lucas Groeneveld / Jesse van Kuijk / Daan van Kuijk / Max van Splunteren) fuhr vor dem Schwesterauto mit der Nummer  933 (Larry ten Voorde / Thierry Vermeulen / Roger Hodenius / Steven van Rhee) ins Ziel. Red Camel-Jordans.nl (#909, Ivo Breukers / Julius Adomavičius / Morris Schuring / Jeroen Bleekemolen) hatte ebenfalls Chancen auf den Klassensieg und sicherte sich den letzten Podiumsplatz in der Klasse.
 
Ein Platz dahinter fuhr HRT Performance (#929, Henric Skoog / Patrik Skoog / Emil Persson / Gustav Bergström) als 992-AM-Klassensieger ins Ziel, gefolgt von Red Ant Racing (#904, Philippe Wils / Kurt Hensen / Luc Vanderfeesten / Tom Boonen), während das Schwesterauto des Teams mit der Nummer #928 (Erik Behrens / Hans Holmlund / Tommy Gråberg / Daniel Ros) den dritten Platz in der Klasse herausfuhr. Dazwischen in der Gesamtwertung befand sich das Team, RABDAN Motorsport by ID Racing (#977, Saif Alameri / Fahad Alzaabi / Helal Almazrouei / Salem Alketbi / Saeed Almheir) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, das beim ersten Einsatz bei den Hankook 24h Dubai einem Podiumsplatz in der 992-PRO-Klasse sehr nahe kam.
 
Die 992-Teams legten ein dermaßen hohes Tempo an den Tag, dass die beiden Klassensieger vor dem GTX-Klassensieger PK Carsport (#704, Peter Guelinckx / Bert Longin / Stienes Longin / Stijn Lowette) ins Ziel kamen. Das belgische Team sorgte für den ersten Einsatz eines Audi R8 LMS nach GT2-Regeln bei den 24h Series. Weiter zurück belegte der merhmalige Klassensieger bei den Hankook 24h Dubai, Leipert Motorsport, Platz zwei in der Klasse mit dem Lamborghini Huracán Super Trofeo (#710, Gerhard Watzinger / Gregg Gorski / Erik Davis / Alban Varutti / Fidel Leib) gefolgt vom Vortex V8 (#701, Lionel Amrouche / Philippe Bonnel / Philippe Gruau / Sebastien Lajoux). Beide Teams hatten mit Problemen zu kämpfen.
 
razoon-more than racing (#714, Andreas Höfler / Robert Schiftner / Daniel Drexel / Kevin Raith / Dominik Olbert) schien auf dem Weg zu einem sicheren Podiumsplatz, bis der KTM X-BOW GTX während der Nacht mit dem DINAMIC MOTORSPORT-Porsche 991 GT3 R (#67, Roberto Pampanini / Mauro Calamia / Stefano Monaco / Matteo Cairoli) kollidierte, was für beide Teams das Aus bedeutete.
 
NKPP Racing by Bas Koeten Racing (#991, Gijs Bessem / Harry Hilders / Bob Herber / Daan Meijer) wiederholte den 991-Klassensieg bei den Hankook 24h Dubai aus dem Vorjahr. Trotz eines Reifenschadens in der Schlussphase und mechanischer Probleme während der Nacht erreichte Willi Motorsport by Ebimotors (#955, Fabrizio Broggi / Sergiu Nicolae / Sabino de Castro) nach einer Aufholjagd noch Platz zwei in der Klasse, vor Red Ant Racing (#903, Ayrton Redant / Pieter Ooms / Glenn van Parijs / Yannick Redant). 
 
Das Team Dragon Racing aus Dubai feierte beim Heimrennen mit dem Mercedes-AMG GT4 (#408, Roald Goethe / Oliver Goethe / Stuart Hall / Jordan Grogor) den zweiten Klassensieg in drei Jahren. Das Team setzte sich in einem harten Kampf gegen den Heart of Racing Team Aston Martin Vantage AMR GT4 (#423, Gray Newell / Ian James / Roman De Angelis / Alex Riberas) durch. Der RHC Jorgensen-Strom by Century-BMW M4 GT4 (#450, Daren Jorgensen / Brett Strom / Danny van Dongen / Nathan Freke) sicherte sich den letzten Podiumsplatz in der GT4-Klasse.

BBR feiert ersten TCE-Sieg bei den Hankook 24h Dubai; Thailand oben auf dem TCR-Podium

BBR hat bei den Hankook 24h Dubai den ersten TCE-Divisionssieg bei den 24h Series sowie den ersten Divisionssieg für ein Team aus Thailand eingefahren.
 
Seit Rennbeginn gehörte der BBR-CUPRA TCR (#159, Kantadhee Kusiri / Kantasak Kusiri / Anusorn Asiralertsir / Tanart Sathienthirakul / Pasarit Promsombat) zu den Sieganwärtern. Das Auto fuhr schon während der Anfangsphase die ganze Zeit in den Top Fünf der TCE-Division und fuhr beim Einbruch der Dunkelheit auf Rang zwei vor. Ein Problem mit der Befestigung der Aufhängung für das lange Zeit führende Team AC Motorsport ermöglichte es BBR, zur Halbzeit des Rennens die Führung zu übernehmen. Das thailändische Team verteidigte daraufhin den ersten Platz bis ins Ziel. Kantadhee Kusiri fuhr den BBR-CUPRA als Sieger über die Ziellinie. Insgesamt hatte das Team 541 Runden auf dem 5,39 Kilometer langen Dubai Autodrome absolviert. Das Ergebnis bedeutet der erste TCE-Divisionssieg für BBR und ein Team aus Thailand in den 24h Series.
 
Trotz des Zeitverlusts belegte der AC Motorsport-Audi RS3 LMS (#188, Stephane Perrin / Mathieu Detry / Miklas Born / Yannick Mettler) noch Platz zwei, das zweite TCE-Podium in drei Jahren bei den Hankook 24h Dubai.
 
Weiter zurück sicherte sich der Les Deux Arbres-Ligier JS2 R (#202, Steve Zacchia / Patrick Zacchia / Jack Leconte / Antoine Lepesqueux / Christophe Bouchut), der von der Pole-Position in der Division gestartet war, nach einem starken Debüt bei den 24h Series den letzten Podiumsplatz in der Division sowie den Sieg in der TCX-Klasse. Die beiden BMW M2 CS Racing von COGEMO/TLRT (#255, Antoine Lacoste / Sebastien Morales / Philippe Thirion / André Grammatico) und Yeeti Racing (#208, Domenico Solombrino / Phil Hill / Thomas Krebs / Hanna Zellers) fuhren auf den Plätzen 4 und 5 in der TCEDivision ins Ziel und sicherten sich damit die beiden letzten Positionen auf dem Podium der TCX-Kategorie. Im Ziel lagen die beiden Fahrzeuge nur 39 Sekunden auseinander.
 
Nach einem Start aus der ersten Reihe der TCE-Division und der Führung in der Anfangsphase hatte es der LAMERA GT (#222, Wilfried Merafina / Pierre Couasnon / Grégory Fargier / Franck Dezoteux) mit einer gebrochenen Antriebswelle zu tun. Das Auto belegte letztendlich Platz sieben, unmittelbar vor LAMERA GT LUX (#223, Tommy Rollinger / Sébastien Guignard / Mattéo Mérafina / Thomas Merafina), der im Laufe des Rennens wiederholt Getriebeprobleme hatte.
 
In der TCR-Klasse schien der neue Audi RS 3 LMS des TCE-Teamtitelverteidigers Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing (#116, Marcus Menden / Marlon Menden / Peter Posavac / Rob Huff / Alex Morgan) ein ernsthafter Anwärter auf den Sieg, bis ein Getriebewechsel das Schweizer Team bis ans Ende des Feldes zurückwarf. Davon profitierte allerdings das Schwesterauto des Teams, der Volkswagen Golf GTi TCR DSG (#112, Henry Littig / Antti Rammo / Vytenis Gulbinas / Gustavo Xavier / Alex Morgan), der trotz Probleme mit dem Benzindruck in der Anfangsphase den letzten Podiumsplatz in der TCR-Klasse einfuhr.
 
Bereits in einer Woche geht es weiter mit den Hankook 6h Abu Dhabi am 21. und 22. Januar auf dem Yas Marina Circuit. Das Rennen zählt allerdings nicht zur Meisterschaft. Der nächste Meisterschaftslauf der 24h Series powered by Hankook findet am 25. und 26. März auf dem Autodromo Internazionale del Mugello in Italien statt. Die Hankook 12h Mudello sind das erste europäische Rennen des Jahres.
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