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Rallye Dakar
12.01.2021

Przygonski und Gottschalk bleiben „Dakar“-Vierte

Erfolge im Motorsport erzielt man an schlechten Tagen: Jakub „Kuba“ Przygonski und Timo Gottschalk haben „Dakar“-Platz vier auf der neunten Etappe des Wüstenklassikers mit Zähnen und Klauen verteidigt. Das polnisch-brandenburgische Duo kämpfte auf der Schleife rund um Neom – wie die meisten Favoriten – mit Plattfüßen.

Extrem spitze Steine und kaum Erholungsphasen für die äußerst beanspruchten Reifen sorgten für eine schier unüberwindbare Hürde. Dabei spielten Przygonski/Gottschalk aber eine ihrer Stärken aus: Hartnäckigkeit. Vier Reifenschäden erlitt das Duo auf dem Weg – angesichts dreier Ersatzreifen mindestens einer zu viel. Zwischenzeitlich flickten sie zweimal einen Pneu, ein Konkurrent half zudem mit einem vierten Reifen aus. Mit 37 Minuten Rückstand in der Tageswertung erreichten Przygonski und Gottschalk das Ziel. Der Tagessieg ging an die Gesamtführenden Stéphane Peterhansel/Edouard Boulanger (FRA/FRA, Mini). In der Gesamtwertung büßten Przygonski/Gottschalk als Vierte rund 16 Minuten auf ihre ärgsten Verfolger ein, bleiben aber mit 26 Minuten Vorsprung vorn.

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Jakub "Kuba" Przygonski nach Etappe 09 der Rallye Dakar 2021: „Heute war ein harter Tag für das Material, viele, viele Steine. Wir hatten Pech mit Reifenschäden. In einem Flussbett hatten wir gleich zwei Plattfüße auf einmal. Etwas später einen weiteren. Da war der Spaß endgültig vorbei. Nur wenige Kilometer weiter folgte Reifenschaden Nummer vier und wir haben versucht, den Reifen zu flicken. 100 Kilometer weiter hatten wir keine Reifen mehr zur Verfügung und haben vom Teamkollegen einen spendiert bekommen. Tausend Dank dafür! So konnten wir die Prüfung beenden.“

Timo Gottschalk nach Etappe 09 der Rallye Dakar 2021: „Das war der reine Kampf ums Überleben. Heute fehlt mir – ehrlich gesagt – das Verständnis für die Routengestaltung. Es gab nur Steine, nur Trial – bis auf ganz kleine Abschnitte überhaupt nicht schön zu fahren. Wie man dort mit nur drei Ersatzrädern durchkommen soll, ist mir ein Rätsel. Die Buggys fahren einfach drüber, ohne Probleme. Ganz anders die Allradler, die nur zu kämpfen hatten. Wir mussten zweimal flicken und uns einen Reifen geben lassen, um zu überleben.“

Der Tag begann mit Rallye-WM-ähnlichen Strecken entlang der Küste des Roten Meeres, gefolgt von atemberaubender Landschaft mit Canyons und Schotterpisten, die ebenso wie schmale, verwundene Pfade durch die Berge im Osten von Neom auf der Agenda standen.
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