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Rallye Allgemein
17.10.2021

Herzschlagfinish im ADAC Opel e-Rally Cup

Mit einem echten Herzschlagfinale und dem ersten Sieg von Max Reiter im ADAC Opel e-Rally Cup endete die 57. ADAC Knaus Tabbert 3-Städte Rallye rund um den Landkreis Freyung-Grafenau. Der junge Saarländer und seine Beifahrerin Lina Meter meisterten die anspruchsvollen Wertungsprüfungen im deutsch-österreichischen Grenzgebiet am besten, wobei die Entscheidung erst in der letzten Wertungsprüfung fiel und knapper nicht hätte ausfallen können.

Als Führende waren Timo van der Marel/Erwin Berkhof mit einem Vorsprung von 5,9 Sekunden in die Finalprüfung „Röhrnbach“ (WP11) gestartet. Doch auf diesen entscheidenden 19,66 Kilometern holten Reiter/Meter nochmals alles aus ihrem Opel Corsa-e Rally heraus und distanzierten die Niederländer um exakt 6,0 Sekunden. Womit eine einzige Zehntelsekunde am Ende den Ausschlag zu Gunsten der deutschen Junior-Paarung gab. „Unbeschreiblich“, jubelte Reiter. „Wir sind den ganzen Tag schon voll am Limit gefahren, ich denke, jeder von uns hatte im Laufe dieser anspruchsvollen Rallye den einen oder anderen Fehler drin. Und in der letzten Prüfung haben wir nochmal eine Schippe draufgelegt, das war wirklich an der Grenze. Dass es geklappt hat und wir hier als Sieger stehen, ist überwältigend!“

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Van der Marel waren auch die fünf Bonuspunkte für die meisten WP-Bestzeiten nur ein kleiner Trost. „Natürlich ist es bitter, sich so knapp geschlagen geben zu müssen, ich wollte hier unbedingt gewinnen. Aber ich muss Max ein Kompliment machen, er ist ein toller Kerl und macht das richtig gut“, gratulierte der 32-jährige Routinier fair. „Alles in allem bin ich zufrieden mit der Leistung des Teams, wir waren die ganze Zeit am Limit. Ich wüsste nicht, was wir hätten besser machen können.“ Den letzten Podestplatz belegte mit Alexander Kattenbach/Ann Felke ebenfalls eine einheimische Nachwuchscrew. Mit Rang 4 gelang Christian Lemke/Jan-Eric Bemmann ihr bislang bestes Ergebnis im ADAC Opel e-Rally Cup.

Im Kampf um die Vizemeisterschaft hinter dem bei der ADAC 3-Städte Rallye abwesenden Franzosen Laurent Pellier hat sich Reiter damit die günstigste Ausgangsposition verschafft. Der 21-Jährige aus Diefflen führt vor dem Saisonfinale in zwei Wochen 16 Punkte vor Luca Waldherr, der bei der ADAC 3-Städte Rallye nicht wie gewohnt in Tritt kam und mit seiner Copilotin Claudia Maier Fünfter wurde, sowie van der Marel, der nur noch sieben Zähler hinter dem Österreicher liegt.

Viel Pech hatten zwei deutsche Nachwuchsbesatzungen, die zuvor einen starken Eindruck hinterlassen hatten. Kurz nachdem er in der Wertungsprüfung „Julsberg“ (WP8) seine erste WP-Bestzeit in dieser Saison gefahren und dabei auch die fünf Bonuspunkte für den Gewinn der „Power Stage“ eingestrichen hatte, überschlug sich Lukas Thiele in WP9. Der Hamburger und Beifahrerin Natalie Solbach-Schmidt blieben dank des hohen Sicherheitsstandards des Corsa-e Rally ebenso unverletzt wie Joe Baur/Nico Otterbach, die mit zwei vierten Positionen in WP2 und WP3 stark in die Rallye gestartet waren, ebenfalls in WP9 aber in Folge eines Unfalls aufgeben mussten.

Das Finale zum ADAC Opel e-Rally Cup 2021 findet am 29./30. Oktober im Rahmen der AvD-Sachsen-Rallye rund um Zwickau statt.
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