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Formel 4
01.11.2021

Tim Tramnitz wird Vizemeister in der Italienischen Formel 4

Obwohl er bei den Rennwochenenden in Imola und Misano gar nicht an den Start gegangen ist, konnte sich Tim Tramnitz am vergangenen Wochenende auf der High-Speed-Strecke in Monza sensationell den Vizemeistertitel in der Italienischen Formel 4, der mit Abstand teilnehmerstärksten Serie in Europa, sichern.

Ein vierter, fünfter sowie ein sechster Platz in den Rennen reichten dem jungen Hamburger vom US Racing Team, um genügend Vorsprung auf die Verfolger zu haben. Dabei hätte es für Tramnitz in den ersten beiden Rennen sogar fast noch für das Podium gereicht, doch das sprichwörtliche Quäntchen Glück war dieses Mal nicht auf seiner Seite.

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„Ich bin überglücklich und freue mich sehr über den Vizemeistertitel. Das ist ein großer Erfolg für mich, gerade wenn man sich anschaut, wie viele Piloten hier mitfahren. Natürlich wäre ein Podium zum Abschluss hier in Monza noch einmal toll gewesen, aber es sollte nicht sein. Einen großen Anteil an der erfolgreichen Saison hat natürlich auch mein Team, das mich perfekt unterstützt hat und das alles hier überhaupt möglich gemacht hat. Dafür bin ich absolut dankbar!“, freut sich ein zufriedener Tim Tramnitz, für den in der kommenden Woche dann schon der nächste Showdown, das Finale der deutschen ADAC Formel 4 Meisterschaft, ansteht. Hier zählt der 16-Jährige nach wie vor zu den heißesten Titelkandidaten.

Insbesondere das erste Rennen des Wochenendes war an Spannung kaum zu übertreffen. Zwei Safety Car-Phasen in der zweiten Rennhälfte verpassten dem Rennen die entsprechende Würze. Ein extrem cleverer Start katapultierte Tramnitz, der von Platz fünf gestartet war, zunächst auf Position drei, dann weiter nach vorne, auf Position zwei. Nach der ersten Safety Car-Phase büßte der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport dann zunächst zwei Plätze ein, bevor das Safety Car schon eine Runde später erneut auf die Strecke kam. Den anschließenden Restart nutzte Tramnitz dann zu seinem Vorteil und eroberte Platz drei zurück. Kurz vor Rennende kollidierten dann aber die beiden vor ihm fahrenden Piloten und Tramnitz, der unmittelbar dahinter war, musste ausweichen und fiel durch dieses Manöver wieder auf den undankbaren vierten Platz zurück. „Das war echt unglücklich. Ich war dran und hätte bestimmt noch überholen können. Auf jeden Fall wäre es aber ein Podium geworden.“, erklärt er sichtlich enttäuscht nach dem Rennen. 

Und leider begleitete die Pechsträhne den jungen Nachwuchspiloten dann auch im zweiten Rennen des Tages. Da es zwischenzeitlich angefangen hatte zu regnen, wurde das Rennen hinter dem Safety Car gestartet. Tramnitz ging dabei erneut von Position fünf ins Rennen, doch schon in der ersten Runde nutze er der die Fehler der vor ihm fahrenden Piloten. Gerade als er sich auf Platz zwei nach vorne kämpfte, wurde er in der Parabolika unglücklich, seitlich von einem anderen Fahrzeug getroffen. In der Folge drehten sich die Piloten einmal um die eigene Achse und Tramnitz konnte sich erst wieder auf Platz zehn einreihen. „Es war wirklich Glück, dass ich noch weiterfahren konnte. Erst habe ich gedacht, da ist bestimmt etwas am Auto kaputt.“, berichtet er. Doch auf den Formel 4-Boliden war Verlass und ein paar Plätze konnte Tramnitz, der im Regen immer schnell unterwegs ist, noch gut machen. Am Ende ging es aber nicht mehr über Platz sechs hinaus.

„Das dritte Rennen habe ich mir dann durch einen schlechten Start selbst vermiest.“, berichtet der US Racing Pilot selbstkritisch. „Eigentlich hatte ich von Startplatz vier eine gute Ausgangslage, aber dann  bin ich nicht weggekommen. Ich hätte mir jetzt nach dem Pech von gestern nochmal ein Podium gewünscht, aber nun ist es zumindest ein Top fünf Ergebnis geworden. Ich freue mich jetzt über den Gewinn der Vizemeisterschaft und konzentriere mich auf nächste Woche am Nürburgring und hoffe, dass ich dann noch einmal richtig angreifen kann!“
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