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ADAC GT4 Germany
16.06.2021

Zwei Top-10-Platzierungen für W&S Motorsport

Der zweite ADAC GT4 Germany Einsatz von W&S Motorsport führte nach Österreich in die Steiermark. Der Porsche Cayman 718 GT4 #30, ausgestattet mit dem Space-Drive-System von Schaeffler Paravan, wurde von Max Kronberg (34/Berlin) und Marvin Dienst (24/Lampertheim) gesteuert.

Für Dienst war es die Rückkehr in die GT4 Germany nach seinem ADAC GT Masters-Sieg bei seinem Debütrennen in der Serie vergangenen Oktober auf dem Sachsenring. Bereits beim Samstagsrennen zeigte das Duo sein Potenzial und schloss auf dem zehnten Rang ab. Nach einem aufregenden Lauf am Sonntag sah der Cayman GT4 auf dem neunten Platz die Zielflagge.

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Das ADAC GT4 Germany-Feld war wieder bunt besetzt, so war es ein Kräftemessen zwischen 23 Autos von sieben Herstellern auf der malerischen Strecke in der Steiermark. Der Porsche Cayman 718 GT4 #30 ist mit dem Steer-by-Wire System von Schaeffler Paravan ausgerüstet und wird ohne mechanische Verbindung zwischen Eingabeeinheit und Lenkgetriebe gesteuert. Das mehrfach redundante System hat sich inzwischen als präzise und verlässlich im Motorsport erwiesen und wird kontinuierlich weiter verbessert. Beide Rennen waren von zahlreichen Unterbrechungen und Safety-Car Phasen bestimmt.

„Die Performance der Lenkung und des Autos hat an diesem Wochenende überzeugt. Es ist wichtig, in so einen anspruchsvollen GT4 Feld und auf den verschiedensten Rennstrecken die Space Drive Technologie zu erproben“, sagt Klaus Graf, Mitglied der Geschäftsleitung der Schaeffler Paravan Technologie GmbH und Co. KG und zuständig für den Bereich Test und Driving. „Der Motorsport ist für uns ein wichtiges Testfeld und zugleich ein Entwicklungsbeschleuniger. Gerade die seriennahe GT4-Klasse ist ein wichtiger Bestandteil unseres Entwicklungsprogramms von der Rennstrecke auf die Straße. Wir konnten vom Red-Bull-Ring wichtige Erkenntnisse für die weitere Entwicklung zur Serienreife des Space Drive 3 Systems generieren.“

Turbulentes Rennen am Samstag

Nach dem Zeittraining am Samstagmorgen, bei dem dunkle Wolken über dem Red Bull Ring aufzogen, es jedoch trocken blieb, stand Max Kronberg auf dem 16. Startplatz. Am Nachmittag ging es dann in das Rennen über 60 Minuten plus eine Runde. Startfahrer Kronberg machte sofort zwei Positionen gut, bevor eine längere Unterbrechung mit der roten Flagge das Feld zu einem Restart hinter dem Safety-Car zwang. Es folgten mehrere spannende Überholmanöver und mit der Öffnung des Boxenstopp-Fenster kam Kronberg zur Fahrzeugübergabe an Dienst früh rein.

Marvin Dienst sortierte sich auf Platz 19 im Feld ein und nach wenigen Umrundungen der 4,3 Kilometer langen Berg- und Tal-Bahn wurde der Space-Drive Porsche auf dem 13. Rang durch das Safety-Car eingebremst. Nach einer weiteren Safety-Car Phase sechs Minuten vor Rennende zeigte Dienst sein volles Potenzial und überquerte auf dem 10. Platz als drittbester Porsche die Ziellinie.
Marvin Dienst nach dem Rennen: „Wir waren beide mit einer grundsoliden Pace unterwegs. Es gab harte, aber faire Zweikämpfe auf der Strecke, die uns am Ende noch Platz zehn bescherten. Vielleicht wäre noch mehr drin gewesen, doch wir dürfen zufrieden sein.“

Bester Porsche im Qualifying und Neunter im Ziel am Sonntag

Am Sonntagmorgen setzte Marvin Dienst im Qualifying ein Ausrufezeichen und stellte den Porsche Cayman 718 GT4 #30 im Schaeffler Paravan-Design mit der viertbesten Zeit in die zweite Startreihe. Erneut entflammten direkt nach dem Start harte Kämpfe um Positionen und Startfahrer Dienst wurde im fünften Umlauf in der dritten Kurve gedreht und musste sich auf Rang 20 im Feld hintanstellen. Die Hoffnung auf eine Spitzenplatzierung war somit für W&S Motorsport dahin und eine Durchfahrtsstrafe für den Verursacher kein wirklicher Trost für das schwäbische Team.

Wenige Minuten später wurde auch das Sonntagsrennen mit der roten Flagge unterbrochen und aufgrund aufwendiger Montagearbeiten an den Leitschienen erst nach 40 Minuten wieder hinter dem Safety-Car aufgenommen. Noch standen 45 Minuten Restzeit auf der Uhr. Im Eifer des Gefechtes nach dem Neustart bekam Dienst eine „Penalty Lap“, da er die Streckenlimits überfahren hatte. Die Penalty Lap bedeutet, dass eine gewisse Zone der Strecke mit maximal 60 km/h durchfahren werden darf, bevor wieder auf Renntempo beschleunigt wird. Das entspricht etwa dem Zeitverlust von 5 Sekunden. Diese Regel kam am Wochenende erstmals beim ADAC GT4 Germany zum Einsatz. Dienst fiel abermals vom 16. auf den 20. Platz zurück und die Jagd nach vorne begann wieder.

Nach dem Fahrerwechsel zur Rennhalbzeit reihte sich Max Kronberg dann auf dem 15. Platz ein und lieferte sich spannende Duelle. Erneut sammelte das Safety-Car das Feld ein und mit nur noch drei Minuten Rennzeit begann ein nervenaufreibendes Finale, in dem Kronberg vom zwölften auf den neunten Rang vorschob. So brachte er den Steer-by-Wire Cayman GT4 von W&S Motorsport nach 35 Umläufen erneut in den Top 10 ins Ziel.

Max Kronberg: „Die beiden Rennen waren geprägt von Unfällen und es war schwer, in den Rhythmus zu kommen. Jedoch konnten wir uns nach Oschersleben weiter entwickeln und das verspricht viel für die kommenden Rennen. Marvin und das Team haben ihren Teil zu den beiden sehenswerten Ergebnissen beigetragen und ich freue mich auf das, was da noch kommt!“

Marvin Dienst: „Die Zusammenarbeit mit Max hat viel Spaß gemacht und es war schön zu sehen, wie er sich schnell noch weiterentwickelt hat. Auch das Team rund um Daniel Schellhaas und Patrick Wagner hat top gearbeitet und ein perfektes Auto vorbereitet. Mit Startplatz vier hatte ich wohl das Maximum herausgeholt. Ohne den Dreher und der Penalty wären wir noch weiter vorne gelandet. Danke ans Team für zwei aufregende Rennen!“

Teamchef Daniel Schellhaas: „Die Lernkurve stieg steiler an als erwartet, das freut uns sehr. Ich bin noch immer von der Leistungsdichte des Feldes beeindruckt und das wir beide Rennen trotz der Zwischenfälle in den Top 10 beendeten lässt mich zuversichtlich nach vorne blicken. Nun dürfen wir ein paar Tage Luft holen damit wir dann beim GTC Race und in der NLS wieder gestärkt um Spitzenplätze kämpfen können. Danke an unsere Truppe und die beiden Fahrer für das Wochenendresultat.“

Auch Patrick Wagner sagte zufrieden: „Beide Piloten haben sich wacker geschlagen und ohne den Dreher wäre am Sonntag vermutlich noch deutlich mehr drin gewesen. Das GT4 Germany Wochenende in Zandvoort müssen wir aufgrund von Terminüberschneidungen leider auslassen, freuen uns aber auf die darauffolgenden Rennen in der Eifel.“ Der Teamchef ergänzt: „Auch auf dem Red Bull Ring funktionierte das Steer-by-Wire von Schaeffler Paravan tadellos, wir sind von der Technik überzeugt und die Rückmeldungen der Fahrer bestätigen das.“

Für W&S Motorsport steht dann ein Wochenende auf zwei Rennstrecken auf dem Plan. Der vierte Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie wird am Samstag, den 26. Juni ausgetragen, hier peilt W&S Motorsport wieder ein starkes Resultat in der CUP3 an. Ebenso geht in der Motorsport Arena Oschersleben im Rahmen des ADAC Racing Weekend die Saison des GTC Race los. Vom 25. bis 27. Juni werden die Nachwuchspiloten von W&S Motorsport erstmals um die begehrten Förderplätze in der Serie antreten und ihr Können unter Beweis stellen. Der nächste Auftritt in der ADAC GT4 Germany ist dann vom 6. bis 8. August, wenn die spannende Serie auf dem Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings zu Gast ist.
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