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Markenpokale Allgemein
14.08.2020

Gelungene Premiere des DMV BMW 318ti Cup in Meppen

Eine gelungene Premiere feierte der DMV BMW 318ti Cup im Racepark Meppen. Erstmals in zwei eigenen Rennen unterwegs bot der Markenpokal packenden Motorsport. Die Siege in den beiden 60-Minuten Rennen fuhren Sebastian Vollak und das Duo Sternkopf/Walter ein.

Im dritten Rennen der Saison war es erstmals soweit. Der Sieger hieß nicht Sebastian Vollak (Hampl Motors Rennsport). Florian Sternkopf und Kevin Walter (Cerny Motorsport) fuhren im zweiten Rennen den Gesamtsieg ein. Davor hatte jedoch der letztjährige Meister im ersten Heat seinen zweiten Saisonerfolg geholt. Bei der Premiere im Racepark Meppen veranstaltete der DMV BMW 318ti Cup erstmals zwei Rennen über 60 Minuten, statt des bisher üblichen 2-Stunden Formats. Mit der klaren Bestzeit hatte sich Vollak im Qualifying die Pole Position gesichert. Beim erstmals praktizierten stehenden Start verteidigte der Hampl Motors Rennsport Pilot seine Führungsposition. Kurz darauf gingen die Code 60 Flaggen raus. Ein Fahrzeug war im Startgetümmel gestrandet. Nach dem Restart setzte sich Vollak erneut vom restlichen Feld ab. Nur beim Pflichtboxenstopp gab der spätere Sieger kurzzeitig die Führung ab. Mit 7,9 Sekunden Vorsprung wurde Vollak nach 34 Runden als Erster abgewinkt. „Das erste Rennen lief eigentlich nach Plan. Ich wollte mich in den ersten Runden ein Stück absetzen, um dann das Reifenmaterial zu verwalten und auf die Zeiten der anderen zu reagieren. Wobei die anderen auch richtig schnell waren, also so wirklich Reifen schonen konnte ich eigentlich nicht. Aber das Rennen ist richtig gut gelaufen, der Boxenstopp hat gut geklappt. Dazu haben wir uns noch den Punkt für die schnellste Rennrunde geholte“, zeigte sich Vollak nach dem ersten Rennen zufrieden.

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Als Zweitplatzierte sahen Kevin Walter und Florian Sternkopf das schwarz-weiß karierte Tuch. Nach der erneuten Startfreigabe hatte sich zunächst der erst 15jährige Theo Oeverhaus (Hampl Motors Rennsport) auf der zweiten Gesamtposition breit gemacht. Dahinter folgten Romano Schultz (PR Motorsport), Tom Nittel (Hampl Motors Rennsport), der den Restart etwas verschlafen hatte, sowie Kevin Walter (Cerny Motorsport). Doch Schultz hatte Pech, dass er nach der Start- und Zielgeraden von Nittel umgedreht wurde. Damit war der PR Motorsport Pilot im Grunde aus dem Kampf ums Podium raus. Als einer der ersten stoppte Oeverhaus, während sowohl Nittel als auch Walter lange auf der Strecke blieben. Rundenlang versuchte Walter an dem vor ihm platzierten Tom Nittel vorbeizukommen. Zeitgleich kamen die beiden 318er, die kurz davor die Positionen getauscht hatten, in die Box. Am Ende behielt Nittel zwar die Oberhand, doch nicht für lange. Wegen des Herumdrehens des PR Motorsport Autos bekam der Sohn von ex-Rallye Pilot Uwe Nittel eine 60sekündige Zeitstrafe aufgebrummt. Somit rutschten Florian Sternkopf und Kevin Walter auf die zweite Position nach vorne. „Beim Start machte ich gleich einen Platz gut, einen weiteren beim Restart. Danach fuhr ich lange auf Platz vier, konnte aber kurz vor dem Boxenhalt an Tom Nittel noch vorbei, ehe dann Florian übernahm“, so Walter. Teamkollege Florian Sternkopf ergänzte: „Wir waren sehr unzufrieden mit unserem Qualifying. Leider haben wir den Stopp etwas versaut. Mein Funk hat nicht richtig funktioniert und daher sind wir hinter Tom Nittel wieder rausgefahren. Am Schluss hatten wir etwas Glück, dass Tom die Strafe bekam.“
Dritter wurde Theo Oeverhaus. Eine starke Leistung lieferten noch Romano Schultz und Andreas Kast ab. Von Rang 22 fuhr das Duo noch bis auf den vierten Platz nach vorne. Platz fünf ging an Luca Alpert (JAS Rennsport) vor Kaul/Cerny (Cerny Motorsport) und Kraske/Schallenberg (H.A.R.D. Speed Motorsport). Tom Nittel musste sich mit der achten Gesamtposition vor Smyrilis/Rink und Bartels/Hoebelt (beide Smyrlis Racing) zufrieden geben.

Sternkopf und Walter siegen in Rennen zwei

Das zweite Rennen wurde nach einer 15minütigen Reparaturpause gestartet. Neben dem stehenden Start gab es hier ein weiteres Novum. Im Reverse Grid wurden die ersten Zehn aus dem Quali in umgekehrter Reihenfolge auf die Reise geschickt. Somit hätte Sebastian Vollak das Rennen von Rang zehn aus in Angriff nehmen müssen. Doch der amtierende Meister fehlte in der Startaufstellung. „Das Rennen zwei hatte nur 15 Minuten Reparaturpause. Und laut Zeitplan zehn Minuten Vorstart. Wir haben das alles ein bisschen falsch eingeschätzt und sind wohl einen Ticken zu spät in Richtung Vorstart gefahren, so dass kurz vor uns die Ampel in der Boxengasse auf Rot gesprungen ist“, schilderte Vollak die Situation. Während der Gewinner von Rennen 1 aus der Box nachstartete, übernahmen zunächst Waibel/Hahne (Cerny Motorsport) die Spitzenposition.

Dahinter folgten Luca Alpert, Kaul/Cerny, Sternkopf/Walter und Max Rosam (Rosam Motorsport). Schließlich übernahm Alpert die Spitze, während Waibel/Hahne nach und nach die Konkurrenz passieren lassen mussten. Relativ komfortabel lag Alpert in den nächsten Runden vor Florian Sternkopf auf Rang eins. Der schnelle Youngster hatte auch davon profitiert, dass dahinter um jeden Zentimeter gekämpft wurde. Fast exakt zur Rennhalbzeit steuerte der Führende die Boxengasse an, während Sternkopf/Walter auf eine ähnliche Strategie wie schon im ersten Durchgang setzten. Erst nach über 40 Minuten erfolgte der Pflichthalt. Dieser sollte das Duo wieder vor Alpert auf die Strecke spülen. Nach 43 Runden landeten die beiden schließlich einen souveränen Erfolg. „Da Sebastian aus der Boxengasse starten musste, war die Tür natürlich für uns offen. Florian hat richtig gut vorgelegt. Während Luca Alpert etwas früher an die Box kam, konnte Florian noch etwas pushen. Unsere Strategie war mit einem guten Boxenstopp vorbeizuziehen. Das hat gut geklappt. Am Ende kam zwar Basti noch einmal näher, dann wurde aber schon abgewinkt“, kommentierte Kevin Walter den Teamerfolg.

Dahinter kam vor allem gegen Ende Spannung auf. Der angefressene Sebastian Vollak mobilisierte noch einmal alle Kräfte. Kurz vor Schluss fing Vollak noch Luca Alpert ab und sicherte sich damit den zweiten Gesamtrang. „Ich habe den Beastmode angeschaltet. Das Ziel war so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Dass ich so gut durch das Feld komme, war eigentlich nicht vorherzusehen, denn in Meppen ist wahnsinnig schwer zu überholen. Das hat aber alles gut geklappt und wir lagen vor Rennhälfte auf Platz fünf. Mit Luca Alpert hatte ich gegen Schluss über mehrere Runden einen schönen Fight, den ich durch einen kleinen Fehler von ihm für mich entscheiden konnte. Das war natürlich absolute Schadensbegrenzung“, berichtete Vollak. Gesamtdritter wurde Luca Alpert, trotz einer fünf Sekunden-Strafe wegen eines ganz knapp zu kurzen Boxenstopps. „Erst einmal war es wegen den hohen Temperaturen eine extreme Belastung für Mensch und Fahrzeug. Gerade auch weil ich allein fuhr, war es für mich sehr anstrengend. Ganz viel Selbstbewusstsein habe ich getankt, als ich vor Florian Sternkopf blieb. Wenn man dieses Selbstbewusstsein erst einmal hat, kommt man in seinen Rhythmus hinein. Ich möchte mich aber bei Sebastian Vollak bedanken, der uns allen noch einmal die richtigen Linienwahl hier gezeigt hat. Er hat mir viel dabei geholfen und da ziehe ich den Hut vor, dass er so etwas überhaupt macht“, war der Drittplatzierte mit seinem Wochenende zufrieden. Rang vier ging erneut an das Duo Kast/Schultz, während Tom Nittel, Kaul/Cerny und Theo Oeverhaus die weiteren Plätze belegten. Elter/Wichmann (Smyrlis Racing), Waibel/Hahne und Bartels/Hoebelt komplettierten die Top ten.

Viel Neues ausprobiert

Nicht nur das diesmal komplett eigene Starterfeld mit insgesamt 24 Fahrzeugen war ein Novum in der noch jungen Seriengeschichte. „Wir haben einiges ausprobiert, wie den stehenden Start und den Reverse Grid. Mit den beiden Rennen über eine Stunde wäre das durchaus die Variante, die wir uns für das kommende Jahr vorstellen. Das bringt jede Menge Spannung und man hat heute gesehen, dass das gehen kann“, blickte Sternkopf schon etwas in die Zukunft voraus. Zufrieden zeigte sich der Mitorganisator zudem mit der Premierenveranstaltung in Meppen. „Nach der Veranstaltung bin ich nun sehr erleichtert. Alle haben uns gesagt, kommt nicht hierher. Viel zu eng zum Autorennen fahren. Das gibt nur Schrott. Wir waren schließlich hier testen und waren der Meinung – das könnte gehen. Nach zwei Tagen hier können wir aber sagen, das geht. Ich denke, dass wir das wiederholen“, so Sternkopf weiter.

Jetzt steht für den DMV BMW 318ti Cup erst einmal eine längere Pause auf dem Programm. Weiter geht es schließlich vom 25.-26. September auf dem Sachsenring.
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