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Automobilsport
15.08.2020

„Testing around the clock“ für Simon Reicher

Der Kirchberger Simon Reicher gab vor wenigen Wochen bekannt, dass er aus verschiedensten Gründen beim ADAC GT Masters 2020 nicht antreten wird. Gleichzeitig kündigte er an, dass für ihn und sein Team YACO Racing nun eine intensive Zeit des Trainings ansteht. Den Beginn machte die Motorsport Arena Oschersleben in der Magdeburger Börde. Weiter ging es in die Eifel zur Grand-Prix Strecke des Nürburgrings.

„Auch wenn ich die meisten Grand-Prix Strecken schon ein paar Mal gefahren bin – diese also einiger Maßen gut kenne – so sind einige mit dem GT3 Audi für mich doch eher Neuland. Erschwerend kommt hinzu, dass in dieser Saison ein neuer Reifen in der ADAC GT Masters eingeführt wurde. Der ist zwar für alle Teams und Fahrer gleich, jedoch arbeitet er in einem sehr schmalen Fenster“, so Reichers Analyse.

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Der tschechische Grand-Prix Kurs in Most, der letzten Montag als nächster Testkandidat herhalten musste, hielt keine besonderen Überraschungen für Reicher und sein Team parat. Im Gegenteil, der Österreicher beschrieb die neue Reifensituation als „super aussortiert“. Etwas differenzierter verhielt sich zwei Tage später der Sachsenring. „Ich bin zum ersten Mal hier am Sachsenring in einem GT3-Fahrzeug unterwegs und muss sagen, der Ring ist alles andere als einfach zu fahren. Viele Kurven, in die man nicht einsehen kann. Weder vom Auto noch von der Streckenführung her. Man fährt praktisch blind und muss viel kämpfen. Der neue Reifen verhielt sich hier komplett anders als in Most. Den Rennspeed konnten wir zwar gut erreichen, das letzte Quäntchen für das Zeittraining fehlt uns aber noch. Da wir keine Referenz-Werte haben, müssen wir noch besser verstehen, wie der Reifen hier am Sachsenring arbeitet“, so der Kirchberger. Sein Landsmann und Teamkollege Norbert Siedler fasst das Testergebnis so zusammen: „Es geht in die richtige Richtung. Mit gebrauchten Reifen sind wir schon richtig gut dabei. Sind die Pneus neu, fehlen uns ein paar Zehntelsekunden. Da haben wir noch ein bisschen Arbeit am Auto vor uns. Insgesamt sind wir schon sehr gut dabei und die Arbeit mit Simon macht sehr viel Spaß. Er ist sehr wissbegierig, saugt alle Informationen auf und kann diese sehr gut umsetzen.“

Nächster Stopp wird in drei Wochen die niederländische Nordseeküste sein. Mitten in den Dünen von Zandvoort gilt es die neue Strecke kennenzulernen, die in der letzten Wintersaison umgebaut wurde und einen neuen Asphalt bekommen hat. Der junge Österreicher, der in Zandvoort bereits im Clio Cup und im Audi in der TCR Germany bereits gastierte, sieht darin jedoch keinen Vorteil für sich. „Wir haben das große Glück meinen Teampartner Norbert Siedler wieder mit an Bord zu haben. Er ist die neue Strecke bereits gefahren und hat einen unheimlich großen Erfahrungsschatz. Diesen habe ich leider nicht, sodass wir quasi von null starten. Ich mache mir da aber keine großen Gedanken, da die Zusammenarbeit mit Norbert großartig ist. Das wird funktionieren, da bin ich mir sicher“, berichtet Simon Reicher. 
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