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Formelsport Allgemein
10.09.2019

Rennsport-Sternstunden bei der BOSS GP in Brünn

Ingo Gerstl (AT, Top Speed) sicherte sich an diesem Rennwochenende seinen sechsten Titel in der BOSS GP, den fünften in der höchsten Klasse. Mit den Saisonsiegen 7 und 8 war für den Fahrer des Toro Rosso STR1 auch rechnerisch die Sache gegessen.

Der Dominator bleibt in der Stunde seines Erfolgs aber realistisch: „Was zählt ist die Erweiterung dieser einzigartigen Rennserie. Die Formel-1-Autos sind für die Show verantwortlich. Sie sind die Basis dieser Rennserie, sie begeistern die Zuschauer und sie sind es, die uns den Zugang zu den besten Rennstrecken Europas ermöglichen“, so Gerstl. Das Ziel von BOSS GP für 2020 ist es, wieder mehr Formel-1-Autos an den Start zu bringen. Dazu passen auch die Pläne, im kommenden Jahr wieder im rennsportverrückten England Gas zu geben.


Emotionaler FORMULA-Sieger

Christopher Höher (AT, Top Speed) gab an diesem Rennwochenende sein BOSS GP-Comeback. Der 22-Jährige ist kein Unbekannter im Rennsport, er fuhr schon im ADAC GT Masters und ist mehrfacher österreichischer Rennwagen-Meister. Auch in der BOSS GP hat er mit Erfolgen schon seine Spuren hinterlassen. Leicht hatte es Höher in Brünn aber keinesfalls, und das in mehrerlei Hinsicht. Zwar gewann der Gaststarter beide Rennen in der FORMULA-Klasse, doch vor allem das zweite Rennen hatte es in sich: Weil Höher am Beginn des Rennens in der Verfolgung von Gerstl seine Reifen überbeanspruchte, verteidigte er sich gegen Rennende nur mehr auf der buchstäblich letzten Rille. Marco Ghiotto (IT, Speed Center) versuchte alles – probierte es links, probierte es rechts – doch Höher blieb eiskalt und hielt Position 1 hauchdünn bis ins Ziel. Dass Höher auch noch in Gedenken an seinen kürzlich verstorbenen Vater fuhr, macht den Doppelsieg umso bemerkenswerter. „Das war mir eine Herzensangelegenheit. Das hab' ich für Papa gemacht. Leicht war es bei den nassen Bedingungen aber keinesfalls, so ein Auto ohne Traktionskontrolle auf der Strecke zu halten“, so Höher.


Showdown um den FORMULA-Titel

Schärfster Verfolger von Höher in der ersten Phase des Rennens war zunächst Alessandro Bracalente (IT, Speed Center). In Runde 4 verlor der bis dahin Tabellenführerende aber an Tempo, eine Runde später stellte er sein Auto mit Kupplungsdefekt in der Box ganz ab. Ein herber Rückschlag in der Meisterschaft, weil Konkurrent Ghiotto mit dem zweiten Platz 22 Punkte einheimste. Vor dem Finale liegt Ghiotto 15 Punkte vor Bracalente. In Imola werden maximal 50 Punkte vergeben. 


Wie geht’s weiter?

Zum Finale reist Europas schnellste Rennserie nach einer Saison Pause wieder zur ehemaligen Formel-1-Strecke in Imola (IT). Das Grande Finale der BOSS GP-Serie 2019 steigt am 12. und 13. Oktober.
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