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Blancpain
10.09.2019

Rennsiege und Titel beim Finale der Blancpain GT World Challenge Europe

Aufgrund der engen Punkteabstände war beim Finale in Ungarn Spannung vorprogrammiert. Der Ausgang des ersten Rennens am Samstag spitzte das Drama um die Team- und Fahrerwertung der Blancpain GT World Challenge Europe nochmals weiter zu. Vincent Abril und Raffaele Marciello (AKKA ASP Team #88) sicherten sich mit einem Start-Ziel-Sieg bei regennasser Strecke den ersten Platz in Lauf eins. Aber vor allem Maro Engel und Luca Stolz (beide GER, BLACK FALCON #4) machten mit ihrem zweiten Platz nicht nur den Doppelsieg für Mercedes-AMG Motorsport perfekt, sondern verringerten dadurch den Punkterückstand auf die Führenden in der Fahrerwertung auf nur noch zwei Punkte.

Dabei sicherte sich Engel Rang zwei und die damit verbundenen wichtigen Punkte in der letzten Rennrunde durch ein beherztes und perfekt vorbereitetes Überholmanöver. Die Meisterschaftsanwärter im Silver Cup, Nico Bastian und Thomas Neubauer, konnten ihren knappen Meisterschafts-Vorsprung mit einem Klassensieg im ersten Rennen auf 9,5 Punkte ausbauen. Ihrem Team AKKA ASP sicherten sie damit vorzeitig die Teamwertung im Silver Cup, nachdem die französische Mannschaft bereits mit einem deutlichen Vorsprung an den Hungaroring gereist war.

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Die Ausgangslage im Sonntagsrennen war somit äußerst vielversprechend: Punkterückstände aufgeholt beziehungsweise ausgebaut, mit den Startpositionen 1, 4, 5, 9 und 10 waren alle fünf Mercedes-AMG GT3 in den Top-Ten und die bis dato Führenden der Fahrer- und Teamwertung in der Startnummer 563 mussten von Startreihe sieben ins Rennen gehen. Bei trockenen Bedingungen startete das Finalrennen hektisch und mit vielen Positionskämpfen. Dennoch konnte sich Startfahrer Maro Engel im Mercedes-AMG GT3 #4 direkt um eine Position auf Rang drei verbessern. Bis zur Rennmitte sah alles noch nach einem Meisterschaftserfolg für die Mannschaft von BLACK FALCON aus. Doch ihre Konkurrenten konnten sich während dem Rennen und vor allem mit einem extrem schnellen Boxenstopp bis auf Rang vier verbessern, womit die beiden Mannschaften punktgleich in der Wertung lagen. Luca Stolz versuchte bis zum Rennende vergebens, den nötigen zweiten Platz zu erreichen. Am Ende musste sich das Team mit Punktegleichstand aber aufgrund weniger erzielter Saisonsiege geschlagen geben.

Dagegen erreichte die #88 mit Vincent Abril und Raffaele Marciello einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg mit über 16 Sekunden Vorsprung. Mit zwei Pole-Positions und zwei Start-Ziel-Siegen schaffte es das AKKA ASP Team am Ende mit der maximalen Punkteausbeute sogar noch, die Teammeisterschaft der Blancpain GT World Challenge Europe zu gewinnen. Das französische Team profitierte auch davon, dass im Saisonverlauf das Silver Cup-Duo mit Nico Bastian und Thomas Neubauer ein Sprintrennen in Brands Hatch gewinnen konnte. Mit einem weiteren starken Wochenende auf dem Hungaroring und Klassenplatz zwei im Sonntagsrennen sicherten sich Bastian und Neubauer, der seine erste GT3-Saison absolvierte, den Fahrertitel im Silver Cup mit 13,5 Punkten Vorsprung. Den Rennsieg im Silver Cup holte sich die Startnummer 90 mit Timur Boguslavskiy (RUS) und Felipe Fraga (BRA). Zusammen mit Fabian Schiller (GER), der sich während der Saison mit Fraga abwechselte, verhalfen alle Silver Cup-Fahrer AKKA ASP zu einer souveränen Meisterschaft in der Teamwertung mit insgesamt sechs Klassensiegen und drei zweiten Rängen in zehn Rennen.

Maro Engel, BLACK FALCON #4: „Es ist wohl der traurigste dritte Platz in einem Rennen, den wir je hatten. Es ist sehr schade, die Meisterschaft bei Punktegleichstand zu verlieren. Das Team hat so hart gearbeitet. Wir haben die entscheidenden Punkte für die World Challenge Europe aber leider am letzten Wochenende verloren. Das Positive: Wir führen jetzt wieder in der Blancpain GT Series-Gesamtwertung und richten unseren Fokus voll auf diese Meisterschaft mit dem Finale in Barcelona.“

Luca Stolz, BLACK FALCON #4: „Maro war am Samstag der Mann des Tages. Er hat ein super Rennen gefahren, knapp zehn Sekunden gutgemacht und am Ende noch Platz zwei geholt. Leider hat der dritte Platz im zweiten Rennen nicht gereicht. Wir müssen jetzt in Barcelona nochmal alles geben, damit wir uns dort dann auf jeden Fall die Gesamtwertung sichern können.“

Vincent Abril, AKKA ASP Team #88: „Ein perfektes Wochenende. Zwei Pole-Positions, ein Sieg im Regen, ein Sieg im Trockenen und ein perfektes Fahrzeug. Wir wollten die Saison nach einigen Rückschlägen mit dem bestmöglichen Ergebnis abschließen. Das haben wir an diesem Finalwochenende geschafft. Darauf sind wir als Team stolz und sehr happy. Jetzt bleibt mit Barcelona noch ein Endurance-Rennen, das wir noch gewinnen wollen.“

Raffaele Marciello, AKKA ASP Team #88: „Das waren wichtige Siege für uns, für unser Selbstvertrauen. Ich bin darüber sehr glücklich. Aber es ist natürlich auch schade, wenn wir auf die ersten Rennen der Saison zurückblicken, bei denen wir Punkte liegen gelassen haben. In Barcelona wollen wir die Saison mit einem Sieg abschließen.“

Nico Bastian, AKKA ASP Team #89: „Nach dem Meisterschaftssieg im Endurance Cup im letzten Jahr, ist mir die Sprintmeisterschaft noch abgegangen. Den Titel jetzt zu holen, ist natürlich ein mega Gefühl – gerade auch mit Thomas zusammen, der seine erste GT3-Saison fährt. Ein riesen Dankeschön auch an das AKKA ASP Team, das dieses Jahr erneut eine perfekte Leistung über die gesamte Saison gezeigt hat.“

Thomas Neubauer, AKKA ASP Team #89: „Nach dem großartigen Wochenende in Brands Hatch mit dem Gesamtsieg hatten wir natürlich große Hoffnungen auf einen Titel. Auch wenn wir Ups und Downs während der Saison hatten, haben wir unser Hauptziel mit dem Gewinn der Silver Cup-Meisterschaft erreicht. Darüber freue ich mich sehr.“
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