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Automobilsport
15.10.2019

Achterbahn der Gefühle für Max Kruse Racing

Ein unverschuldeter Ausfall beim achten VLN-Lauf auf dem Nürburgring und ein Dreifachsieg am darauf folgenden Tag beim NATC-Gastspiel in Oschersleben – das vergangene Wochenende hatte die gesamte Palette an Gefühlen für das Team Max Kruse Racing zu bieten.


Top-Leistung wieder nicht belohnt

Neu formiert startete das Team Max Kruse Racing am Samstag in den Endspurt der 2019er VLN-Saison. Volle Konzentration auf ein Fahrzeug und die neu zusammengestellte Fahrercrew, bestehend aus Jasmin Preisig, Benny Leuchter und Andy Gülden, sollten nach all dem Pech in dieser Saison beim achten Lauf endlich wieder ein Erfolgserlebnis bringen.

Zunächst schien der Plan aufzugehen. In einem schwierigen Qualifying mit wechselnden Streckenbedingungen gelang „Lord Schleife“ Andy Gülden zum Schluss trotz einer Gelbphase eine Top-Runde, mit der er den Golf GTI TCR auf die Pole-Position stellte. Beste Voraussetzungen also, den angestrebten Sieg in der Klasse TCR einzufahren.

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Startfahrer Benny Leuchter kam zunächst wie alle anderen nicht einmal über die Startlinie hinaus, bevor das Rennen wegen eines Unfalles in der ersten Startgruppe abgebrochen werden musste. Benny ließ sich auch durch die anschließende Verzögerung um mehr als eine Stunde nicht aus dem Konzept bringen und setzte seine Pole-Position nach dem Neustart in eine souveräne Führung um. Runde für Runde baute der Nordschleifen-Spezialist seinen Vorsprung aus, so dass er kurz vor dem ersten Boxenstopp schon eine Minute auf den Verfolger herausgefahren hatte. Leider nutzte ihm dieser Vorsprung nichts, denn beim Überrunden kam es zu einer unverschuldeten Berührung mit einem langsameren Fahrzeug, infolge dessen Benny mit hoher Geschwindigkeit in die Leitplanke einschlug. Das Rennen war für den schwer beschädigten Golf mit der #819 daraufhin beendet. Ein weiteres Mal blieb damit eine tadellose Leistung des ganzen Teams durch unverschuldete Umstände unbelohnt.

Benny Leuchter, Team-Mitbegründer: „Es ist wie verhext! Es tut mir so leid für das ganze Team. Das Auto lief absolut perfekt und wir hätten an diesem Tag locker gewonnen. Aber wieder einmal ist uns irgendwas in die Quere gekommen. Diesmal nicht die Technik, sondern ein langsameres Fahrzeug, das mich beim Überrunden leider getroffen hat. Der Einschlag war sehr hart und das Auto wurde stark beschädigt. Es tut mir vor allem auch leid für Jasmin und Andy, weil sie dadurch überhaupt nicht fahren konnten. Wir haben jetzt so oft gezeigt: Wenn wir durchkommen, sind wir vorn! Trotzdem ständig ohne zählbare Ergebnisse dazustehen, ist natürlich sehr frustrierend. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen!“


Dreifachsieg beim NATC-Lauf in Oschersleben

Dass ein Renntag auch anders verlaufen kann, durfte das Team bereits einen Tag später beim Gaststart im NATC erleben. Direkt nach dem VLN-Rennen wurde das gesamte Equipment in Rekordzeit verladen und auf die über 500 Kilometer lange Reise nach Oschersleben geschickt. Hier richtete die Mannschaft über Nacht die Box ein, denn bereits am Sonntagmorgen standen die ersten Sessions im Rahmen des Nationalen ADAC Börde Tourenwagen Cup statt. Zwei Sprintrennen und ein Lauf über die Langstrecken-Distanz standen auf dem Programm. Im Gegensatz zum Vortag lief in Oschersleben alles nach Plan. Bereits in den Qualifyings machten die beiden Piloten klar, dass an diesem Tag der Sieg nur über die beiden Golf GTI TCR des Teams gehen würde. Auch in den drei Rennen ließen Andy Gülden und ein Gaststarter nichts anbrennen und holten drei klare Gesamtsiege. Damit kann Max Kruse Racing auf ein erfolgreiches Gastspiel beim NATC in Oschersleben zurück schauen.

Benny Leuchter, Team-Mitbegründer: „Nach dem frustrierenden VLN-Rennen war unser Gastspiel beim NATC eine absolute Wohltat. Die Autos liefen perfekt und beide Piloten haben eine Top-Leistung gebracht. Wir konnten alle Trainings und auch die Rennen dominieren und zeigen, wozu wir fähig sind. Einen ganz großen Dank auch an das ganze Team, das diese große logistische Herausforderung toll gemeistert hat. Da können wir stolz drauf sein!“
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