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ADAC Kart Masters
01.10.2019

Podium für Gaststarter Louis Arnold im ADAC Kart Masters

Am letzten Septemberwochenende gastierte die höchste deutsche ADAC-Serie im Kartsport zum zweiten Mal in dieser Saison im ProKart Raceland in Wackersdorf, um dort ihr Saisonfinale auszutragen. Bei den Bambinis als Gaststarter mit dabei war der Mannheimer Louis Arnold, welcher seine Premierensaison im süddeutschen ADAC Kart Cup an selber Stelle zwei Wochen zuvor als Gesamtfünfter beenden konnte. Ursprünglich war der für Dutt Motorsport startende Rookie angereist, um auf der nächsthöheren Stufe Erfahrungen zu sammeln. Dass es am Ende aber ein derart intensives Wochenende mit Höhen und Tiefen werden sollte, damit hatte keiner gerechnet.

Bereits im freien Training konnte Arnold überraschen. In seiner letzten Trainingsrunde gelang es ihm, sich auf nasser Strecke die zweitschnellste Trainingsrunde zu sichern. Im Qualifying bewies der Pilot, der durch die CEMA AG Mannheim unterstützt wird, dass er auch bei trockenen Verhältnissen im Feld mithalten kann. Am Ende musste er sich nur drei erfahreneren Piloten geschlagen geben – in die Heats am Samstag ging er demnach von Startplatz vier.

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In Heat 1 am Samstag zahlte der ADAC Bundesendlaufsieger im Kartslalom von 2018 dann das erste Mal Lehrgeld. Nach einem denkbar schlechten Start wurde Arnold Position um Position nach hinten durchgereicht und beendete den Qualifikationslauf auf einem ernüchternden zwölften Platz. Glücklicherweise zeigten sich in Heat 2 bereits die ersten Lerneffekte: Arnold kam gut vom Start weg und fuhr unter dem Strich ein solides zweites Qualifying. Als Fünfter überquerte er mit 2,041 Sekunden Abstand auf den Führenden die Ziellinie und konnte damit etwas Schadensbegrenzung betreiben. In Summe ergaben die Heats für das erste Finalrennen am Sonntag die Startposition neun.

Am Sonntagmorgen starteten die Bambinis ins Warm-up – Arnold kam nicht über die drittlangsamste Zeit hinaus. Doch der Schützling von Teamchef Laurents Hörr sollte noch überraschen und sein Team im ersten Rennen des Tages durch ein Wechselbad der Gefühle schicken. Die Achterbahn begann mit einem nahezu perfekten Start, bei dem sich der Nachwuchsrennfahrer bereits einige Positionen erkämpfen konnte. Nach wenigen Runden lag Arnold auf Position fünf und versuchte, den Anschluss an die Spitzengruppe zu halten. Was zu diesem Zeitpunkt nach einer gefestigten Position für den Neuling aussah, sollte sich ab der sechsten Runde aber nochmal komplett verändern. Der Mannheimer verlor in dieser Runde plötzlich fast 2 bis 3 Sekunden im Verhältnis zum restlichen Feld und schien auf einmal völlig aus dem Rhythmus. Mittlerweile nach hinten durchgereicht, besann sich der Tony-Kart-Fahrer jedoch auf seine Fähigkeiten und kämpfte sich erneut nach vorne. Den absoluten Höhepunkt des Wochenendes erlebten die Zuschauer jedoch in der letzten Runde, als acht Bambinis unter großem Jubel der Zuschauerränge nebeneinander aufgefächert und fast auf einer Linie aus der letzten Kurve kamen – unter ihnen auch Louis Arnold. In einem packenden Finale überquerte Arnold die Ziellinie auf Position vier. Nach Ausschluss eines Teilnehmers der Spitzengruppe hatte Arnold mit dem daraus resultierenden dritten Platz seinen bisher größten Erfolg in der noch jungen Laufbahn auf der Rundstrecke eingefahren.

Im zweiten Rennen konnte nicht mehr an die Leistungen des ersten Rennens angeknüpft werden. Arnold rieb sich in dem ein oder anderen Zweikampf auf und überquerte die Ziellinie auf Position sieben. Eine nachträglich ausgesprochene Fünf-Sekunden-Strafe wegen eines Spoiler-Vergehens bedeutete final die Position elf im Klassement des zweiten Rennens.

„Man darf nicht vergessen, dass Louis erst Anfang des Jahres in Ampfing bei der DAI-Trophy seine ersten Rennen überhaupt bestritten hat. Wenn man sich dies vor Augen führt, bin ich positiv überrascht, dass wir bei einem ADAC-Kart-Masters-Lauf eine Podiumsplatzierung erreichen konnten und in die Pokalränge gefahren sind – eine Wahnsinnsentwicklung. Natürlich profitiert man nie gern vom Ausschluss eines anderen Fahrers und wir hätten den dritten Platz gerne auf der Rennstrecke eingefahren, dennoch soll das Louis Leistung an diesem Wochenende nicht schmälern – als Gaststarter und Neuling muss man das erstmal machen. Auf der anderen Seite konnte man natürlich auch die noch fehlende Erfahrung sehen – Fehler werden auf diesem Niveau eiskalt bestraft, und das haben wir dieses Wochenende auch zu spüren bekommen. Unter dem Strich und wenn man alle Faktoren berücksichtigt, war es für uns ein gelungenes Rennwochenende. Wir nehmen eine große Reihe an Erkenntnissen und Erfahrungen mit und Louis konnte zeigen, dass er als Rookie die etablierten Piloten etwas ärgern und die Pace mitgehen kann“, so das Fazit von Thomas Arnold.

Für den Fahrer des ADAC Regionalclubs Nordbaden e.V. steht im Oktober der mit Spannung erwartete ADAC Bundesendlauf in Oschersleben an.
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