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24h Nürburgring
24.06.2019

Podiumserfolg und Klassensieg für Mercedes-AMG

Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring hielt für Mercedes-AMG Licht und Schatten bereit. Beim Top-Qualifying setzten sich zwei Mercedes-AMG GT3 gegen die starke Konkurrenz der besten Nordschleifen-Teams durch. Aus der ersten Startreihe nahmen die #2 des Mercedes-AMG Team Black Falcon und die #48 des Mercedes-AMG Team MANN-FILTER die Hatz zweimal rund um die Uhr in Angriff. Während der ersten Rennhälfte konnten Adam Christodoulou (GB), Maro Engel, Manuel Metzger und Dirk Müller (alle DE) 30 Führungsrunden über die Kombination aus Grand-Prix-Kurs und Nordschleife sammeln. In der Nacht bedeutete jedoch ein unglücklicher Unfall das vorzeitige Aus für die Sieganwärter.

In den letzten Stunden vor Ablauf der 24-Stunden-Distanz überschlugen sich die Ereignisse an der Spitze des Feldes: Auf Podiumskurs liegend erwischte es dabei auch die MANN-FILTER „Mamba“ mit der #48 und den Piloten Lance David Arnold, Maximilian Götz, Christian Hohenadel (alle DE) und Raffaele Marciello (IT). Bei einer Überrundung am Sonntagmorgen wurde die Lenkung der #48 beschädigt. Beim anschließenden Stint handelte sich Götz einen Folgeschaden ein und konnte im Streckenabschnitt „Hohe Acht“ einen Einschlag mit seinem Fahrzeug nicht mehr verhindern. Bis dato hatte das Quartett mit anhaltend schnellen Runden immer wieder Druck nach vorne machen können.

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Im Kampf um das Podium hatte nun die #6 des Mercedes-AMG Team Black Falcon die besten Karten. Patrick Assenheimer, Nico Bastian (beide DE), Yelmer Buurman (NL) und Gabriele Piana (IT) waren vom sechsten Platz in den Langstreckenklassiker gestartet und konnten sich mit weitgehend problemlosen Stints im Vorderfeld etablieren. Vier Stunden vor der 24-Stunden-Marke lag das Quartett auf dem vierten Rang mit guten Perspektiven auf eine Top-Platzierung, als das Unfallpech auch diesen Mercedes-AMG GT3 aus dem Rennen nahm.

Da auch die Konkurrenz in der turbulenten Schlussphase mehr und mehr Federn ließ, ergaben sich plötzlich realistische Podiumsperspektiven für den Mercedes-AMG GT3 #3 vom Mercedes-AMG Team Black Falcon und die #16 vom Team GetSpeed Performance. Im Vodafone-GT3 von GetSpeed hatten sich Kenneth Heyer, Jan Seyffarth (beide DE), Tristan Vautier (FR) und Renger van der Zande (NL) mit einer starken Performance in den Top-Ten festgesetzt. Ein technischer Defekt zwei Stunden vor dem Ende bedeutete jedoch auch hier das Aus.

Vom „Fluch der Nordschleife“ verschont blieb hingegen der Black Falcon GT3 mit der Startnummer 3. Maximilian Buhk, Hubert Haupt, Thomas Jäger und Luca Stolz (alle DE) nahmen das Rennen vom achten Platz aus in Angriff und konnten sich über die gesamte Renndistanz in den Top-Ten behaupten. Eine halbe Stunde vor dem Ende konnte Schlussfahrer Haupt den Boxenstopp eines Konkurrenten nutzen, um auf den dritten Rang vorzurücken. Nach 156 Runden überquerte er die Ziellinie und sorgte mit dem Podium für das beste Ergebnis der insgesamt sieben gestarteten Mercedes-AMG GT3.

Eine starke Leistung ins Ziel brachte auch die #18 von GetSpeed Performance. Luca Ludwig (DE), Jules Szymkowiak (NL) und die beiden 24-Stunden-Newcomer Fabian Vettel und Philip Ellis (beide GER) waren vom 14. Platz gestartet und beendeten den Langstreckenklassiker auf dem siebten Gesamtrang. Damit war das Quartett zugleich die zweitbeste Kombination in der Pro-Am-Wertung der Klasse SP9. Das Schwesterfahrzeug von GetSpeed, die #17 mit dem Rooster Rojo J2 Racing Design, hatte zu Beginn des Rennens mit einigen Problemen zu kämpfen. Mit zunehmender Dauer machten Janine Hill, John Shoffner (beide US), Markus Palttala (FI) und Fabian Schiller (DE) aber Boden gut und landeten im Ziel auf dem 14. Rang.

Sehr erfolgreich verlief das Rennen für den Mercedes-AMG GT4 #70. In der Klasse SP10 konnte sich das Black Falcon Team IDENTICA ab der 13. Runde immer wieder in der Klassenführung präsentieren. In der Schlussphase festigten Marek Böckmann (DE), Yannick Mettler (CH), Tobias Müller (DE) und Tristan Viidas (EE) den Spitzenplatz und machten schließlich die 24-Stunden-Titelverteidigung für den GT4 aus Affalterbach perfekt. In der Klasse SP8T landete der Mercedes-AMG GT4 #46 vom Black Falcon Team KNUFFI auf dem sechsten Rang.

Tobias Moers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH: „Was für ein Wochenende – ich habe schon einige aufregende Rennen hier in der Eifel erlebt. Aber das diesjährige 24-Stunden-Rennen war definitiv eines der turbulentesten – nicht nur für Mercedes-AMG. Zweifellos haben wir diesem Langstrecken-Klassiker unseren Stempel aufgedrückt und unseren Fans packenden Motorsport geboten. Angefangen mit der ersten Startreihe, womit wir die Performance unseres Mercedes-AMG GT3 ein weiteres Mal eindrucksvoll unter Beweis stellen konnten. Über weite Teile dieses harten Rennens haben unsere Fahrer und Teams beeindruckend um die Spitze mitgekämpft – umso dramatischer natürlich, dass sie durch die unglücklichen Ausfälle für ihre harte Arbeit nicht mit einem Sieg belohnt wurden. Dennoch haben wir mit der #3 vom Mercedes-AMG Team Black Falcon einen Platz auf dem Podium errungen, was mich natürlich freut. Glückwunsch an die Sieger, die heute das nötige Quäntchen Glück zum Gesamtsieg hatten, und das Versprechen, dass wir uns im nächsten Jahr der Herausforderung am Nürburgring wieder stellen werden – dann mit unserem an diesem Wochenende präsentierten neuen Mercedes-AMG GT3.“

Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Wir haben einen Podiumserfolg gesamt erreicht, einen Klassensieg in der SP10, sind Zweiter GT3 in der Pro-Am-Wertung. Darauf können wir wirklich stolz sein. Jeder der hier war, hat gesehen, was für ein intensives Rennen das war und wie viele Autos verloren gingen. Wie viele Teams gescheitert sind, weil sie ein bisschen zu viel Risiko eingegangen sind. Weil der Wille so groß war, dieses Rennen zu gewinnen. Insofern können wir auf unsere Erfolge wirklich stolz sein.“

Thomas Jäger, Mercedes-AMG Team Black Falcon #3: „Zunächst meine Glückwünsche an die Erstplatzierten. Mit dem dritten Platz fühlen wir uns heute auch wie Sieger, denn das ist ein super Ergebnis bei dieser harten Konkurrenz. Beim 24-Stunden-Rennen muss man einfach ein fehlerfreies Rennen fahren und bis zum Schluss an das Unmöglich glauben – das haben wir getan und es hat sich ausgezahlt.“

Hubert Haupt, Mercedes-AMG Team Black Falcon #3: „Wir haben schon am Anfang des Rennens gemerkt, dass wir vielleicht nicht ganz den Speed der Konkurrenz hatten. Unsere Strategie war, dass wir nicht das letzte Risiko gehen. Wir hatten keinen einzigen Stopp, wo etwas repariert werden musste oder wir wegen eines Reifenschadens reinkommen mussten.“

Maximilian Buhk, Mercedes-AMG Team Black Falcon #3: „Das Podium ist ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk an Hubert, der vor kurzem seinen Fünfziger gefeiert hat. Erfahrung zahlt sich eben aus bei einem so verrückten Rennen wie diesem. Heute Abend wird gefeiert – trinkfest sind wir ja alle. Ich freue mich auf das erste Pils. Ich lade alle ein, es geht auf den Hubert!“

Luca Stolz, Mercedes-AMG Team Black Falcon #3: „Unser dritter Platz ist eine kleine Versöhnung für das Team Black Falcon, das super hart gearbeitet hat, aber leider zwei GT3 verloren hat. Die #2 war sehr stark und hätte sicher den Sieg verdient gehabt. Insofern hoffe ich, dass die Jungs nachher trotzdem ein wenig mit uns feiern werden. Ich freue mich auf jeden Fall riesig.“

Philip Ellis, GetSpeed Performance #18: „Dass wir auf einem Top-Ten-Platz in der Gesamtwertung über die Ziellinie fahren, hätten wir vorher nie für möglich gehalten. In der Pro-Am-Wertung hatten wir vor dem Rennen schon mit einem Podium geliebäugelt. Hier haben wir trotz der Strafe den zweiten Platz behalten. Auch das ist ein riesiger Erfolg für uns.“
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