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Rallye Dakar
16.01.2018

Peugeot Total: Berufung gegen Strafzeit für Sainz/Cruz

Die Rennleitung der Rallye Dakar hat gegen Carlos Sainz/Lucas Cruz eine Strafzeit von zehn Minuten verhängt. Grund sei eine Aktion des Fahrerteams im Peugeot 3008 DKR Maxi auf der siebten Etappe, die sie für gefährlich hielt. Das Team Peugeot Total hat angekündigt, gegen diese Entscheidung, die das Team für unbegründet hält, in Berufung zu gehen.

Der Quadfahrer mit der Startnummer 254 hatte eine Beschwerde gegen Sainz/Cruz eingereicht. Sainz solle sich bei Kilometer 184 auf der siebten Etappe gefährlich verhalten haben.

Carlos Sainz musste daraufhin am Montag in Salta (AR) vor der Rennleitung aussagen. Nachdem er die Beschwerde zur Kenntnis genommen hatte, wies Sainz die Behauptung zurück, er hätte den Quadfahrer touchiert. Sainz sagte, er habe hingegen eine Kollision vermieden, die bei den gefahrenen Geschwindigkeiten schwerwiegend gewesen wäre.

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Wenige Stunden später verhängte die Rennleitung eine Strafe von zehn Strafminuten gegen das Fahrerteam des Peugeot 3008 DKR Maxi mit der Startnummer 303.

Das Team Peugeot Total gab seine Absicht bekannt, diese Entscheidung anzufechten, da man sie als ungerechtfertigt und unfair empfinde.

Carlos Sainz, Peugeot 3008 DKR Maxi (#303): „Ich bin sehr verärgert über diese Entscheidung. Die vom Quadfahrer beschriebene Version der Ereignisse entspricht nicht der Realität. Tatsächlich hat mein Handeln dazu geführt, dass wir einen Unfall vermieden haben. Es tut mir leid, was mit ihm passiert ist. Als ich zu ihm kam, habe ich das Sentinel eingesetzt. Er fuhr zur Seite und sah mich an. Obwohl die Straße matschig war, gab es viel Platz. Er verlor dann die Kontrolle und kam wieder zurück auf die Strecke. Ich wich ihm aus, und obwohl es eng war, gab es keinen Kontakt zwischen uns. Er wurde am Ende Zwölfter in der Tageswertung. Wenn wir uns gegenseitig getroffen hätten, hätte ich natürlich angehalten. Ich bin mit dieser Entscheidung der Rennleitung nicht einverstanden.“

Bruno Famin, Direktor Peugeot Sport: „Die Entscheidung ist unverständlich. Es gibt keine konkreten Beweise, es steht Aussage gegen Aussage. Für uns ist klar, dass es keinen Kontakt zwischen dem Quad und dem Auto gab. Wenn es sich wirklich so zugetragen hätte, wie der Quad-Fahrer behauptet, wäre er angesichts der Geschwindigkeit des Autos leider nicht mehr da, um darüber zu reden. Alle unsere Daten unterstützen Carlos’ Version der Ereignisse, der sich immer tadellos verhalten hat. Der Fahrer, der behauptet, dass sein Quad beschädigt ist, wurde Zwölfter auf der Etappe und dann Zehnter auf der nächsten, der zweiten Hälfte der Marathon-Etappe. Diese Zehn-Minuten-Strafe ist völlig willkürlich. Die Stewards bestrafen Carlos, weil er nicht angehalten hat, doch es gab keine Kollision. Selbst wenn Carlos’ Verhalten eine Bestrafung verdient hätte, dann eher in Form einer Geldstrafe als einer willkürlichen Zeitstrafe, die sich auf das Ergebnis der Rallye auswirkt. Also haben wir natürlich unsere Absicht angekündigt, in Berufung zu gehen. Daher wissen wir wahrscheinlich nicht, wer am Samstag in Cordoba der Sieger der Rallye Dakar 2018 ist. Davon abgesehen ist eine Führung von 1:06 Stunden etwas ganz anderes als eine Führung von 56 Minuten, angesichts der Herausforderung der Etappen, die in den nächsten Tagen vor uns liegen.“
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