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Rallye Dakar
10.01.2018

Dakar 2018: Willkommen bei den Buggy-Spielen

Die vierte Etappe der Dakar startete mit einer alten Afrika-Tradition, dem spektakulären Gruppenstart. Die Stage wechselte zwischen 100 Kilometern Dünen aller Größen und schwierigen Canyons, die es zu durchfahren galt. Ziel war am Ende der vierten Stage die Region von San Juan de Marcona.

Adrien van Beveren holte sich einen außergewöhnlichen Sieg in der Motorradkategorie, der ihn im Gesamtranking vom 7. auf den 1. Platz katapultierte. Der Yamaha-Pilot profitierte dabei auch vom Renn-Aus des Vorjahressiegers Sam Sunderland. Dieser hatte sich bei einem Sprung am Rücken verletzt und musste in der Folge aufgeben. Xavier de Soultrait und Matthias Walkner komplettierten das Podium des Tages.

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Bei den Autos gab es dagegen nichts Überraschendes: Peugeot zeigte Überlegenheit und belegte ein weiteres Mal die ersten drei Plätze in der Tageswertung. Die Reihenfolge: Sébastien Loeb, der damit seinen ersten Sieg in einer Wertungsprüfung in diesem Jahr einfährt, vor Carlos Sainz und Stéphane Peterhansel, der sich darauf konzentrierte, die Gesamtführung zu verteidigen. Nasser Al-Attiyah im Werks-Toyota dagegen ging durch die Hölle. Er verlor fast eine Stunde, da er sich gleich zweimal festgefahren hatte. Auch das südafrikanisch-deutsche Duo Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz hatte einen schlechten Tag erwischt und mit drei Platten und durch Festfahren im weichen Sand an Zeit verloren. Sie vielen im Gesamtergebnis auf Rang acht zurück.

Bei den Quads feierte erstmalig jemand anderes als Ignacio Casale einen Tagessieg. Wenn auch nur knapp, setzt sich Sergey Karyakin gegen den Chilenen durch.

In der Truck-Kategorie fährt Eduard Nikolaev seine Traum-Dakar. Mit seinem dritten Sieg und einem mehr als komfortablen Vorsprung auf Widersacher Federico Villagra.

Mit einer „Last-Minute-Verpflichtung“ für den verletzten Paulo Gonzales genießt José Ignacio Cornejo ein erfolgreiches Debut für das Honda-Werksteam. Der junge Chilene, der im vergangenen Jahr seine erste Dakar bestritten hat, liegt zurzeit auf Platz sieben und fährt mit einem heutigen siebten Rang bereits zum zweiten Mal in die Top-Ten.

Im Gegensatz zu seinen Teamkollegen erlebte Cyril Despres einen Albtraumtag am Steuer seines Peugeots, nachdem er mit seiner Hinterachse einen massiven Stein getroffen hatte. Als Zweiter des Klassements am Morgen und Gewinner von Etappe zwei musste er auf sein Serciveteam warten, um seinen Buggy wieder fahrfähig zu bekommen. Bis spät in die Nacht hatte er das Biwak nicht erreicht. Damit hat sich der fünfmalige Gewinner auf dem Motorrad aus dem Kampf um den Dakar-Sieg bei den Autos verabschiedet.


Die Deutschen im Rennen

Dass er den Dakar-Spirit lebt, bewies Jürgen Schröder gestern gleich mehrfach. Momentan auf Platz 41 verlieren er und sein Sohn Max, der den Vater durch die Wüste navigiert, zunächst viel Zeit mit einer gebrochenen Antriebswelle. Das hält sie aber nicht davon ab, danach gleich mehrfach der Konkurrenz zu helfen. Einen erschöpften Motorradfahrer kann Max unterstützen, indem er ihm das Motorrad einen Hang hochfährt, einem Teamkollegen im hessischen Team South Racing helfen sie mit Reifen aus und auf den letzten drei Kilometern wird noch Konkurrent Markus Walcher abgeschleppt. Walcher und sein aus Leipzig stammender Beifahrer Tobias Henschel waren mit Motorproblemen liegengeblieben.

Die heutige Etappe führt die Teilnehmer nochmals in den weichen Sand der Ica-Wüste und dann weiter nach Arequipa.
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