ADAC Kart Masters
06.09.2018
RMW Motorsport blieb in Wackersdorf hinter seinen Möglichkeiten
„Eine Woche zuvor traten wir mit unseren Fahrern bei sommerlichen Temperaturen und trockenen Streckenbedingungen hier in Wackersdorf beim ADAC Kart Cup an. Alle waren bestens vorbereitet. Doch in den letzten drei Tagen spielte das Wetter verrückt. An eine konstante Wettersituation war nicht zu denken. Die permanenten Veränderungen von Rennen zu Rennen, die teilweise innerhalb einer Runde stattfanden, waren brutal schwierig. Gehen wir mit Slick-Reifen ins Rennen? Oder doch besser die Regenreifen? Gestern waren die gleichen Bedingungen, da waren die Slick-Reifen klar im Vorteil. Heute jedoch sah alles gleich aus, war es aber nicht. Und so waren wir mit den Slick-Reifen klar im Nachteil“, erklärte Christian Wangard.
Besonders schwer hatte es der Nachwuchs der ADAC Kart Academy. Ein Großteil der Academy Fahrer ist das erste Mal beim Rennen dabei. Diese Wetterbedingungen bedeuteten daher Schwerstarbeit für das Couchteam. Während Christian Wangard für die Datenauswertung und technische Umsetzung bei den Academy-Fahrern zuständig ist, verstärkt die engagierte Lena Heun das Team. Sie übernahm in diesem Jahr das Fahrercoaching der Academy-Fahrer.
Auch wenn die Titelentscheidung 2018 bereits vor sechs Wochen in Kerpen gefallen ist, ging es für die Koblenzer immerhin noch um den Vize-Meister-Titel. Um es vorweg zu nehmen, der Berliner Yuri Tenhaeff ließ dann auch im Finale nichts mehr anbrennen und holte sich den Vize-Rookie-Titel sicher nach Hause. Noch im Zeittraining konnte er den zweiten Platz für sich verbuchen, musste jedoch in den Rennen am Sonntag den Wetterbedingungen Tribut zollen. Als Gesamtsiebter verbuchte er wichtige Punkte für den Vize-Meister-Titel. Lediglich der Obertshausener Nick Deissler konnte den Wetterbedingungen an diesem Wochenende ein wenig trotzen. Von Beginn an war der Youngster ganz vorne mit dabei. Mit Platz fünf im Zeittraining unterstrich er sein Vorhaben, das er mit einem fantastischen Sieg am Sonntagnachmittag untermauerte. Er holte sich den Gesamtdritten-Rang an diesem Wochenende.
Besser als erwartet schlugen sich bei diesen Wetterbedingungen die Rookies im Team RMW. Weder der Pfungstadter Leonardo Rodrigues, noch der Duisburger Keziah Leon König, der Euskirchener Philip Wiskirchen und auch nicht der Steinhöringer Lukas Schächer sind jemals zuvor im Regen Rennen gefahren. Für sie war es besonders schwer, eine Antwort auf das Hin und Her im Reifenpoker zu finden.
Doch da waren ja noch die anderen Klassen des ADAC Kart Masters. Hier stand die Frage nach den Meistern 2018 ja noch nicht fest. „Das war für die Teams und Mechaniker ein wahnsinniger Druck. Am letzten Rennwochenende der Saison, also beim Saisonfinale, da möchtest du alles richtig machen. Da ist kein Platz für Fehler. Da musst du ganz besonders einfühlsam auf deinen Fahrer eingehen. Das richtige Händchen haben, um zu erkennen, wie er mit dem Druck umgeht“, analysiert Christian Wangard die Situation.
Die beiden OK-Junioren, der Euskirchener Moritz Wiskirchen und der aus Haltern am See kommende Julien-Noel Rehberg, gingen für das Team RMW an den Start. Während Julien-Noel Rehberg im Zeittraining Platz sechs für sich verbuchte, musste sich Moritz Wiskirchen auf dem 16. Platz vom Wetterchaos geschlagen geben. Rehberg, der aus den beiden Vorläufen den siebten Platz inne hatte, konnte vorerst seine Erwartungen erfüllen. Wiskirchen dagegen hatte in den Vorläufen das Nachsehen. Mehr als Platz 18 war für ihn vorerst nicht drin. Doch in den Finalläufen am Sonntag änderte sich das. Nun war es Rehberg, der das Nachsehen hatte, ja sogar einen Ausfall im zweiten Finallauf verkraften musste. Wiskirchen dagegen drehte auf und fuhr bis auf Platz fünf im zweiten Finallauf vor.
Und dann war da ja noch die Titelentscheidung in der Klasse der X30-Junioren. Mit dem Westheimer Valentino Catalano hatten die Koblenzer noch ein ganz heißes Eisen im Feuer. Der Titelaspirant ließ auch keinen Zweifel offen, aus welchem Grund er an diesem Wochenende zum Prokart Raceland gereist ist. Bereits in den freien Trainings zeigte sich der Westheimer auf einem der vorderen Plätze. Mit Platz fünf im Zeittraining war zwar noch alles offen für ihn, dennoch ging ein Zusammenzucken durch das Team. Auch die beiden Vorläufe waren mit Platz drei und fünf nicht ganz nach seinem Geschmack. Dennoch stellte Platz vier für die beiden Finalläufe am Sonntag keine schlechte Ausgangssituation dar. Zweimal Platz fünf und Gesamtvierter war seine Ausbeute, die für den dritten Platz in der Meisterschaft reichten.
„Unterm Strich sind wir mit den Ergebnissen der ADAC Kart Academy zufrieden. In den anderen Klassen haben wir unsere Erwartungen nicht erfüllen können. Da sind wir eindeutung unter Wert geschlagen worden. Doch auch wenn wir mit der Saison 2018 im Großen und Ganzen durch sind, bleibt uns noch ein Westdeutscher ADAC Kart Cup Lauf in Wittgenborn und der nur zwei Wochen später stattfindende ADAC Bundesendlauf, für den sich die besten Fahrer der einzelnen ADAC-Kart-Cup-Regionalserien qualifiziert haben. Ansonsten ist nach der Saison vor der Saison. Und so haben wir unseren Kunden bereits jetzt mit auf den Weg gegeben, dass die neue Saison bereits morgen beginnt. Der Winter ist schnell vorbei. Fitness und ganz viel Training müssen nun koordiniert werden, damit es in der nächsten Saison keine bösen Überraschungen gibt“, so Christian Wangard.