ADAC Kart Masters
04.09.2018
Joel Mesch und ein Wechselbad der Gefühle beim Saisonfinale
Während am Samstag der Veranstaltung das offizielle Zeittraining und zwei Vorläufe auf dem Programm standen, wartete der Sonntag mit den beiden entscheidenden Rennen auf. Im Qualifying behauptete sich Mesch mit der fünfbesten Zeit in einem stark besetzten Feld von zweiundzwanzig Piloten, was für ihn die dritte Startreihe für die nun anstehenden Heats bedeutete.
Im ersten Vorlauf kam er gut zurecht und setzte sich in einem Führungs-Quintett von den restlichen Teilnehmern klar ab. Er konnte jederzeit mithalten, kam aber nicht in die richtige Situation, um eine Positionsverbesserung herbeizuführen und so schloss er auf dem fünften Platz ab. Der zweite Umlauf des Tages war vergleichbar mit dem ersten, auch hier zeigte er eine gute Performance, kam aber nicht richtig in die Zweikämpfe und verlor letztlich noch zwei Plätze. Zweifelsohne sehr ärgerlich für den jungen Piloten aus Erkelenz, da er in beiden Vorläufen mit der jeweiligen schnellsten Rennrunde seine unglaubliche Pace unter Beweis stellen konnte.
Der Sonntag war der Tag der Finalläufe und der junge Pilot aus Erkelenz lag mit seinen Ergebnissen voll im Soll, sein Ziel, die Verteidigung des zweiten Gesamt-Rangs, zu erreichen. Doch die Vorzeichen sollten sich komplett ändern. Der Veranstalter erklärte überraschend, dass dem Ersten der Gesamtwertung Punkte aus einem vorherigen Lauf aberkannt werden mussten. Die Konsequenz daraus war, dass Joel Mesch plötzlich auf Platz eins der Gesamtwertung zu finden war und sich somit mehr als nur berechtigte Hoffnungen auf den Titelgewinn machen durfte.
Das erste Rennen startete Mesch als fünfter aus der dritten Startreihe und nutzte direkt am Start, die Chance weiter nach vorne zu kommen. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen jagte er den direkten Kontrahenten über die Strecke und zeigte begeisternden und stets fairen Motorsport. Er sah als Drittplatzierte die schwarz-weiss-karierte Flagge und ging somit gut positioniert in das alles entscheidende Rennen zwei.
Die Voraussetzungen für ein spektakuläres Finale, was die Entscheidung bringen musste, waren gegeben. Ein dritter Platz bei einem gleichzeitigen Sieg seines Konkurrenten würde für den Titelgewinn beim ADAC Kart Masters ausreichen. Spannung beim Start des zweiten Laufs, als auch noch bei Rennbeginn leichter Nieselregen einsetzt, Mesch auf der Innenseite startete perfekt in das Rennen und kam sogar auf den zweiten Platz nach vorne ehe es in der ersten großen Kehre in Wackersdorf passierte. Ein anderer Fahrer verschätzte sich bei diesen schwierigen Bedingungen und schob Mesch von der Strecke ins Aus. Sein direkter Mitbewerber um den Gesamtsieg kam durch und finalisierte letztlich auf Platz zwei.
Jetzt begann das große Rechnen, zunächst einmal große Freude bei den Mesch-Fans, denn er konnte die Saison mit 181 Punkte abschließen, während sein Kontrahent aufgrund des zweiten Platzes im abschließenden Rennen nur auch 180 Punkte kam. Laut Reglement mussten nun aber für die Meisterschaftswertung noch die sogenannten Streichergebnisse abgezogen werden, was zur Folge hatte, dass Joel Mesch mit einem Rückstand von vier Punkten auf den zweiten Platz zurückfiel. Dramatik pur zum Abschluss der Saison des ADAC Kart Masters 2018 in Wackersdorf.
Joel Mesch sah trotz allem das Positive: „Natürlich bin ich unglücklich darüber, dass ich aufgrund eines unverschuldeten Unfalls im letzten Rennen den Titel verloren habe, aber andererseits bin ich auch sehr zufrieden, dass ich das Ziel, was wir vor dem letzten Event hatten, den zweiten Platz zu verteidigen geschafft habe. Das ist wirklich cool! Gratulation an den Sieger! Und vielen Dank an das Schumacher Racing Team und meinen Mechaniker Sascha für die tolle Arbeit in dieser ADAC Saison. Danke auch an die ADAC Stiftung Sport für die Unterstützung.“
Sein Vater Heiko Mesch erklärte dazu: „Das war natürlich ein unglaubliches Wechselbad der Gefühle an diesem Sonntag. Wie aus dem Nichts hatten wir plötzlich noch die Chance, die Meisterschaft zu gewinnen. Und natürlich waren wir im ersten Moment enttäuscht, es wäre schon schön gewesen, wenn die beiden den Titelkampf auf der Strecke hätten entscheiden können. Aber alles in allem haben wir unser Ziel erreicht. Joel hat sich in dieser Saison unglaublich positiv weiterentwickelt und extrem viel gelernt. Herzlichen Glückwunsch an den Sieger, er hat es am Ende verdient.“
Für Joel Mesch geht es jetzt zum Saison-Highlight nach Kristianstad zur CIK-FIA Weltmeisterschaft in der Klasse der OK-Junioren, danach folgen die Rennen der italienischen WSK-Serie.