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24h Nürburgring
20.04.2018

Die 24h-Motorsport-Supershow am langen Wochenende

Das ADAC Zurich 24h-Rennen ist auch in diesem Jahr die Vollversammlung der Langstreckenasse und Motorsportstars. Rund zwei Dutzend Fahrzeuge im Feld der rund 160 Starter werden vom 12. bis 13. Mai auf dem Nürburgring als Gesamtsiegkandidaten um den prestigeträchtigsten Sieg im deutschen Langstreckensport kämpfen. Sportwagen-Weltmeister und DTM-Champions, ausgewiesene Nordschleifen-Spezialisten, Ex-Formel-1-Piloten und Le-Mans-Sieger wechseln sich durch Tag und Nacht am Steuer der bulligen GT-Rennwagen ab.

Sie kämpfen nicht nur untereinander und gegen die Tücken der längsten, schönsten und anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt. Denn im dichten Getümmel sind zahlreiche Klassensiege auszufahren, um die mindestens genauso erbittert gekämpft wird. Tourenwagen-Zwerge, seriennahe Cup-Fahrzeuge, hochgezüchtete Turbo-GTs fahren ebenfalls mit und machen das Rennen zu einem faszinierenden Sport-Highlight.

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Und die Vier-Tages-Show, die bereits am Himmelfahrtstag (10. Mai) beginnt, hat noch weit mehr zu bieten. An erster Stelle die Läufe zum FIA-Tourenwagen-Weltcup (FIA WTCR) – den einzigen Meisterschaftsläufen eines FIA-Prädikats auf der legendären Nordschleife. Bereits donnerstags gibt es Lauf 1, Nummer 2 und 3 folgen samstags unmittelbar vor dem Start der 24h. Ein riesiges Rahmenprogramm mit viel Motorsport erwartet die gut 200.000 Fans – Falken-Driftshow, Demoläufe, Racing mit Audi R8, Old- und Youngtimern und vieles mehr sind zu bestaunen. Zahlreichen weitere Highlights gibt es in der Fan-Arena oder auf der Fan-Meile zu entdecken. Im Fahrerlager lockt erstmals sogar ein Riesenrad zur Panoramafahrt. Der traditionelle Startschuss erfolgt mittwochs in der nahen Motorsport-Stadt Adenau mit dem „Racing Day“.

Die Favoriten kämpfen auf Augenhöhe

Die Bewerberliste auf die Krone des deutschen Langstreckensports ist lang: Werksteams und werksunterstützte Mannschaften von Aston Martin, Audi, BWM, Mercedes-AMG und Porsche bringen ihre GT3-Boliden mit diesem Ziel an den Start. Privatteams auf Ferrari und Lamborghini oder auch der spektakuläre SCG003C-Sportwagen der Scuderia Glickenhaus wollen alles tun, um genau das zu vereiteln. Und sie sind dabei alles andere als chancenlos. Im vergangenen Jahr holte Glickenhaus die Pole beim 24h-Rennen und damit erstmals selbst die vom Teameigner James Glickenhaus vor einigen Jahren gestiftete „Glickenhaus Trophy“ für den schnellsten Nordschleifenpiloten des Jahres. Und bis auf Lamborghini schaffte es beim finalen Test – dem 24h-Qualifikationsrennen Mitte April – alle diese Fabrikate in die Top 10 des finalen Klassements. Im Ziel war es aber der Mercedes-AMG GT 3 von Black Falcon mit Yelmer Buurman, Thomas Jäger und Jan Seyffarth, der sich gegen den Rowe-BMW M6 GT3 von Martin Tomczyk und Nicky Catsburg durchsetzte. Vorausgegangen war ein harter Kampf um die Plätze, bei dem die Piloten trotz des Testcharakters der Veranstaltung alles gaben. 2,158 Sekunden trennten die beiden ersten nach einem 1.040-km-Sprint über sechs Stunden, die Verfolger lagen dichtauf: ein Vorbote für einen extrem spannenden Fight auch beim 24h-Rennen

Wo es die Champions hinzieht

Dass sich beim 24h-Rennen die Weltstars des Motorsports treffen, liegt nicht nur daran, dass sie im Werksauftrag in die Cockpits klettern. Viele von Ihnen brennen regelrecht darauf, sich auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt mit den Besten ihrer Zunft zu messen. „Das 24h-Rennen am Nürburgring ist viel komplizierter als Le Mans“, sagt es der Franzose Romain Dumas (Porsche). „Die Strecke ist wesentlich anspruchsvoller, es sind viel mehr Autos auf der Strecke und das Wetter ist auch immer ein Faktor. Auf 25 km sind hier sämtliche Wetterbedingungen möglich, worauf man jederzeit vorbereitet sein muss. Die 24h am Nürburgring machen definitiv mehr Spaß als Le Mans.“ Und auch DTM-Champion Rene Rast (Audi) schwärmt: „Die Strecke ist unvergleichlich. Die ist für jeden Fahrer eine große Herausforderung.“ Und er mag den Einsatz nicht nur deshalb. „Die Fans sind wirkliche Motorsportfans, die dort Tag und Nacht campen und ihre Würstchen grillen.“ Er steht zudem vor einer zusätzlichen Herausforderung, startet er doch mit Wildcard im Feld der FIA-WTCR. „Fantastisch, im Tourenwagen auf die besten Piloten der Welt zu treffen“, blickt er voraus und verweist auf die Qualität im WTCR-Starterfeld: „Ich freue mich, bei meinem Heimrennen gegen vier Weltmeister und viele weitere Titelgewinner anzutreten.“
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