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VLN
24.09.2017

KTM X-Bow Cup: Pech für die Teams, Stuck/Stuck siegen dennoch

Was für ein Samstag auf der Nürburgring Nordschleife, die ihrem Ruf als „Grüne Hölle“ einmal mehr gerecht wurde: Das „ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen“, der siebte Lauf zur VLN beziehungsweise der vierte Lauf zum „KTM X-Bow Cup powered by MICHELIN“ brachte Kollisionen, Ausfälle, und am Schluss sogar den vorzeitigen Rennabbruch mit roter Flagge, nachdem eine Ölspur zu einer Massenkarambolage führte.

Viele Spitzenteams mussten Federn lassen, im „KTM X-Bow Cup powered by MICHELIN“ war es nicht anders: Erstes „Opfer“ war Startfahrer Arne Hoffmeister, der sich dieses Mal das Cockpit des #926 KTM X-Bow GT4 ausnahmsweise mit dem Duo Nils Jung/Florian Wolf teilte: Vom hervorragenden 25. Startplatz losgefahren, traf ihn im Bereich Fuchsröhre ein GT3 Porsche am Hinterrad, es folgte ein Dreher und großer Zeitverlust. Das Auto hatte den Ausritt dennoch erstaunlich gut überstanden, Hoffmeister konnte weiterfahren – allerdings nur so lange, bis er nach einem Fehler im Bergwerk einen Einschlag in die Leitplanke verzeichnete und mit gebrochener Hinterradaufhängung aufgeben musste. „Es war ganz klar mein Fehler. Ich bin innen auf den Curb gekommen und hab' das Auto verloren. Tut mir fürchterlich Leid für Nils und Florian, die gar nicht zum Fahren kamen. Das war nicht die Idee, ich hoffe, wir haben nächstes Mal mehr Glück.“

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Der nächste Pechvogel war Axel Friedhoff, der dieses Mal den Start-Turn fuhr, nachdem Sohn Max gesundheitlich etwas angeschlagen war. Seine Zielsetzung – eine Runde unter 9 Minuten – konnte er bereits in der zweiten Runde mit einer tollen Zeit von 8:50 Minuten problemlos erreichen. Danach gab’s allerdings zuerst etwas Zeitverlust durch ein lockeres Rad, dann wurde er in der Mercedes Arena von einem langsameren Auto übersehen und seitlich „abgeschossen“: „Das Auto ließ sich kaum mehr lenken, die Spurstange war total krumm. Wenigstens konnte ich noch die Box erreichen, wo unsere Aimpoint Racing Mannschaft einen tollen Job gemacht und das Auto in Rekordzeit repariert hat“, so Axel Friedhoff, der am Ende mit Platz zwei etwas haderte: „Mit dem Resultat können wir natürlich zufrieden sein, immerhin haben wir Platz zwei im Cup geholt – und ich persönlich freue mich sehr über meine Rundenzeit. Allerdings waren wir im Cup ja prinzipiell schon in Führung, doch dann kam die rote Flagge und so zählt das Ergebnis der vorigen Runde. Aber gut, das sind die Regeln, da steckst Du nicht drinnen…“

Mit Gesamtrang 20 im Qualifying hatte die Brüderpaarung Johannes und Ferdinand Stuck bereits bewiesen, dass der Cup-Sieg wohl erneut nur über sie führen würde. Im Rennen waren die beiden dann wie erwartet stark unterwegs, nach rund drei Stunden Renndistanz lag man in der Cup-Wertung klar in Führung – und in der Gesamtwertung waren die beiden bereits auf den 14. Rang vorgefahren. Der letzte Boxenstopp – ein schneller „Splash & Dash“ ohne Fahrerwechsel – wurde dem Duo dann jedoch zum Verhängnis. Johannes Stuck erhielt die Freigabe zum Verlassen der Box, obwohl zu diesem Zeitpunkt der Tankdeckel noch nicht wieder vollständig aufgesetzt war. Es kam, wie es kommen musste: In der ersten harten Anbremszone der Mercedes-Arena schwappte Sprit über das Auto, der sich sofort an den heißen Bremsscheiben entzündete. Johannes Stuck: „So schnell bin ich noch nie aus einem Auto draußen gewesen, das war ein ziemlicher Schreck. Ich hab' mir dann dort hinter der Leitschiene einen Feuerlöscher geschnappt und selbst gelöscht, somit ist Gott sei Dank nicht allzu viel kaputt. Ewig schade um die tolle Gesamtplatzierung. Immerhin konnten wir – dank des vorzeitigen Rennabbruchs – noch die Cup-Wertung gewinnen. Beim nächsten Mal greifen wir jedenfalls wieder voll an!“

Nach vier von sechs Läufen hat sich an der Spitze der Gesamtwertung nichts geändert: Johannes und Ferdinand Stuck führen nach wie vor, mittlerweile halten die beiden bei 36 Punkten. Dahinter geht’s allerdings spannend zur Sache. Neu auf Platz zwei sind jetzt Axel und Max Friedhoff, sie halten bei 21 Zählern, während das dieses Mal leer ausgehende Duo Nils Jung/Florian Wolf weiter bei 16 Punkten bleibt.

Bereits in zwei Wochen, am 7. Oktober 2017, biegen die VLN und der „KTM X-Bow Cup powered by MICHELIN“ mit dem vorletzten Saisonrennen in die Zielgerade ein, dann findet auf der Nürburgring-Nordschleife der „49. ADAC Barbarossapreis“ statt.
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