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Rallye WM
15.03.2017

Sébastien Ogier übernimmt die Führung in der Fahrer-WM

Sébastien Ogier und Beifahrer Julien Ingrassia haben am Sonntag Platz 1 in der Fahrerwertung der Rallye-Weltmeisterschaft in Mexiko zurückerobert. Die Franzosen erkämpften sich mit ihrem rund 380 PS starken Turbo-Allradler, der auf dem in Köln gefertigten Fiesta* basiert, bei der WM-Rallye Mexiko den zweiten Rang. Damit ist den amtierenden Titelverteidigern auch beim dritten Saisonlauf der Sprung aufs Podium gelungen.

Mit dem zweiten von M-Sport entwickelten und eingesetzten Fiesta WRC erreichten die Esten Ott Tänak/Martin Järveoja das Ziel der ersten Schotter-Rallye des Jahres nach 17 gefahrenen Wertungsprüfungen (WP) als Vierte. Team M-Sport konnte mit dem neuen Ford Fiesta WRC die Führung in der Herstellertabelle weiter ausbauen. Elfyn Evans und Daniel Barritt belegten die neunte Position und setzten ebenfalls WP-Bestzeiten.

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„Das war für uns eine großartige Rallye“, betonte M-Sport-Chef Malcolm Wilson. „In dieser Saison sind wir jetzt auf Asphalt, Schnee und Schotter gefahren, und auf allen drei Untergründen konnte der Ford Fiesta WRC seine Konkurrenzfähigkeit unter Beweis stellen. Mit diesem erneuten Podestplatz haben sich Sébastien Ogier und Julien Ingrassia die Führung in der Fahrer-WM zurückgeholt, und dank des vierten Platzes für Ott Tänak und Martin Järveoja ist unser Vorsprung in der Herstellerwertung auf nunmehr 36 Punkte gewachsen. Erneut haben alle drei Fiesta WRC, die wir einsetzen, Wertungsprüfungen gewonnen - auch das freut uns sehr.“


Sébastien Ogier / Julien Ingrassia (Ford Fiesta WRC, Startnummer 1), Platz 2

Die vierfachen Weltmeister mussten auf der Freitagsetappe als eines der ersten Fahrzeuge in die staubige und somit noch rutschige Loipe. Obwohl sie für die Nachfolgenden den Straßenfeger spielten, ließen sie sich von diesem Nachteil nicht beirren und setzten konkurrenzfähige Zeiten. Ab dem Samstag wurden die Bedingungen für Ogier/Ingrassia konstanter und sie gingen das Tempo des Führenden locker mit, ihren Rückstand konnten sie allerdings nicht mehr aufholen. Mit Rang zwei in der Gesamtwertung hinter Kris Meeke/Paul Nagle und der zweitschnellsten Zeit auf der abschließenden „Power Stage“ - für die sie vier zusätzliche WM-Zähler einstrichen - übernahm das französische Erfolgsduo mit acht Punkten Vorsprung auf Jari-Matti Latvala/Miika Anttila wieder die Spitze der Fahrerwertung.

„Mit diesem Ergebnis dürfen wir zufrieden sein“, so Ogier. „Hätte mir jemand vor der Rallye Mexiko 22 Punkte angeboten, hätte ich sofort eingeschlagen. Da wir am Freitag die Prüfungen eröffnen mussten, wussten wir von Anfang an, dass wir auf dem dann noch rutschigen Straßenbelag kämpfen müssen. Aber ich denke, wir haben dies ganz ordentlich gemeistert. Später konnten wir das Tempo von Kris Meeke mitgehen, doch er ließ uns keine Chance und hat den Sieg ganz sicher verdient.“


Ott Tänak / Martin Järveoja (Ford Fiesta WRC, Startnummer 2), Platz 4

Nach dem spektakulären Auftakt der Rallye mit Zuschauerprüfungen in der Innenstadt von Mexico-City fanden sich Ott Tänak und Copilot Martin Järveoja bereits auf Rang zwei wieder, Temperaturprobleme warfen die beiden Esten jedoch anschließend um eine Minute zurück. Danach ließ Tänak mit einigen schnellen Zeiten aufhorchen und gewann die WP 14. Mit Rang vier im Ziel haben Ott und sein Beifahrer die dritte Position in der Fahrerwertung verteidigt.

„Wir büßten auf der ersten Etappe leider viel Zeit ein, darum ist es schade, dass wir den Sprung aufs Podium verpasst haben“, so Tänak. „Trotzdem war es eine positive Veranstaltung für uns. Von Samstag an gehörten wir wieder zu den Schnellsten, das stimmt mich froh. Wir konnten wichtige Punkte sammeln, darauf kommt es an.“


Drei WP-Bestzeiten für Elfyn Evans, Rang zwei in der WRC2 für Éric Camilli

Nach einem Motorwechsel am Donnerstag, der ihnen eine fünfminütige Zeitstrafe einbrachte, starteten Elfyn Evans und Copilot Daniel Barritt im dritten Ford Fiesta WRC von M-Sport eine spektakuläre Aufholjagd. Mit drei WP-Bestzeiten fuhren sie am Ende noch bis auf die neunte Position nach vorne. In der WRC2-Kategorie lieferte sich das Fiesta R5-Duo Éric Camilli/Benjamin Veillas ein dramatisches Duell mit Pontus Tidemand/Jonas Andersson um den Klassensieg. Nach einem Aufhängungsproblem, das 25 Sekunden kostete, kämpften sich die Franzosen mit Bravour bis auf Sekundenbruchteile zurück. Das gewählte Regen-Set-up sowie ein nicht ganz perfekter Aufschrieb ließen das Pendel am Sonntag jedoch gegen sie ausschlagen, so dass sie sich mit Rang zwei begnügen mussten.
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