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Rallye WM
22.08.2017

Anspruchsvolle Rallye Deutschland für Hyundai

Hyundai Motorsport erlebte eine anspruchsvolle Rallye Deutschland, den zehnten Lauf zur FIA-Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). In der bevorstehenden sechswöchigen Sommerpause wird sich das Team auf die dann anstehenden Aufgaben neu konzentrieren. In den vergangenen drei Jahren hatte die im deutschen Alzenau beheimatete Mannschaft immer gute Ergebnisse vor heimischem Publikum erzielt. Bei der diesjährigen Auflage schaffte es keines der drei Hyundai Duos zu glänzen.
 
Hayden Paddon und Seb Marshall waren in ihrem i20 Coupe WRC auf Rang acht das bestplatzierte Hyundai Duo. Dani Sordo und Marc Martí mussten ihre Hoffnungen auf ein gutes Resultat schon am Freitag aufgeben, nachdem die spanische Paarung mit ihrem Fahrzeug von der Strecke abgekommen war und die Veranstaltung fortan unter Rally2-Regularien fortsetzte. Das gleiche Schicksal ereilte die bisherigen Tabellenführer Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul. In der ersten Prüfung am Samstagmorgen brach die Aufhängung am Fahrzeug des zum dortigen Zeitpunkt drittplatzierten belgischen Teams, was die vorzeitige Aufgabe der kompletten Etappe zur Folge hatte.

Für einen Lichtblick in den Reihen des Hyundai Teams sorgten Sordo/Martí mit der schnellsten Zeit bei der finalen Power-Stage-Prüfung, welche mit fünf Zusatzpunkten belohnt wurde. Insgesamt holten Sordi/Martí fünf Prüfungsbestzeiten und damit genauso viele wie Rallyesieger Ott Tänak.
  
Reifenschäden, jeweils einer am Freitag und am Samstag, kosteten Paddon und Marshall einiges an Zeit. Bei ihrer fünften gemeinsamen Rallye gab das Duo aber dennoch weiter alles, fuhr dabei einige Top-Drei-Zeiten und wurde schlussendlich Neunter.
 
Hayden Paddon: „Sobald die Bedingungen etwas konstanter waren, lief es für uns gleich immer besser. Das waren positive Aspekte bei einer insgesamt sehr schwierigen Rallye. Wir hatten aber damit gerechnet, dass es nicht einfach werden würde, von daher bin ich vor allen Dingen mit den Topzeiten auf einigen Prüfungen, die uns gelungen sind, zufrieden. Ich werde jetzt für vier Wochen in meine Heimat Neuseeland reisen und dort unter anderem an ein paar Schotter-Rallyes teilnehmen. Darauf freue ich mich schon sehr. Mitte Oktober geht es dann bei der WM in den Saisonendspurt.“
  
Für Sordo und Martí war die Rallye Deutschland praktisch schon am Freitag nach einem Abflug und der daraus resultierenden Aufgabe für den Tag beendet. Am Samstag zeigte das spanische Gespann dann mit drei Prüfungsbestzeiten eine gute Form. Auch bei der finalen Power Stage waren Sordo/Martí nicht zu schlagen.
 
Dani Sordo: „So haben wir uns die Rallye Deutschland natürlich nicht vorgestellt – umso schöner war es, die Veranstaltung mit der Bestzeit bei der Power Stage zu beenden. Das hat gezeigt, was für uns ohne die Probleme möglich gewesen wäre. Ich bin sehr enttäuscht darüber, dass mir dieser Fehler am Freitag, der in einem Abflug von der Strecke endete, unterlaufen ist. Es tut mir auch leid für das gesamte Team. Nach der Sommerpause freue ich mich auf mein persönliches Heim-Event in Spanien. Dort werden Marc und ich alles dafür tun, wieder auf das Podium zu fahren.“
  
Nachdem Neuville und Gilsoul am Freitag zwischenzeitlich auf Rang drei gelegen hatten, verlief der Samstag alles andere als optimal: Gleich bei der ersten Prüfung beschädigte sich die Crew beim Cutten einer Kurve die Aufhängung so stark, dass sie den Tag nicht fortsetzen konnte. Am Sonntag fanden die Belgier nicht in ihren Rhythmus zurück.
 
Thierry Neuville: „Durch den frühen Ausfall am Samstag hat uns einfach eine Menge Zeit im Fahrzeug und auf der Strecke gefehlt. Am Sonntag sind uns dann noch einige kleine Fehler unterlaufen. Natürlich sind wir sehr enttäuscht, aus Deutschland, wo wir schon gute Ergebnisse eingefahren haben, ohne Punkte abzureisen. Wir werden in den letzten drei Rallyes noch einmal alles geben, aber ich denke, dass unsere Chancen im Titelkampf ziemlich gesunken sind.“
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