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Rallycross
18.09.2017

Peugeot-Pilot Loeb feiert in Riga weiteren Podesterfolg

Vorjahresgewinner Sébastien Loeb zog mit einem Halbfinalsieg in den Showdown des FIA-Rallycross-WM-Laufs in Lettland ein. Dort erkämpfte er am Steuer des Peugeot 208 WRX mit Rang drei seinen sechsten Podviumserfolg der Saison.

Sébastien Loeb startete mit Platz zehn im ersten Qualifying moderat ins zehnte WM-Wochenende des Jahres, legte aber nach und entschied den vierten Vorlauf für sich. Insgesamt ging Loeb als zweitbester Fahrer aus der Qualifyingphase hervor. Der Sieg im anschließenden Halbfinale nährte die Hoffnung, den Vorjahressieg in Riga wiederholen zu können, doch die Ernüchterung folgte schnell: Nach einem durchwachsenen Start wurde Loeb im Finale von der Strecke gedrängt und fand sich am Ende des Feldes wieder. Im Anschluss gelang es dem Franzosen immerhin noch, drei Positionen gutzumachen. Mit seinem dritten Platz stockte Loeb seine Saisonbilanz auf sechs Podesterfolge auf, das Team Peugeot Hansen jubelte insgesamt schon acht Mal auf dem Podium.

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Timmy Hansen erlebte ein Wochenende mit mehr Tiefen als Höhen. Der Schwede zog als Siebter der Vorläufe ins Halbfinale ein, musste dort aber mit einem fünften Platz vorzeitig die Segel streichen. Es war das erste Mal in diesem Jahr, dass Timmy Hansen nicht im Finallauf an den Start gehen konnte.

Mit den Plätzen sechs und vier im ersten und dritten Qualifying zog Kevin Hansen ungefährdet ins Halbfinale ein. Die Hoffnung, ins Finale vorstoßen zu können, wurde dort aber durch eine missglückte Taktik zunichtegemacht.


Stimmen nach dem Rennen

Kenneth Hansen (Teamchef): „Wir haben unser Potenzial an diesem Wochenende unter Beweis gestellt. Aus vielerlei Gründen passten die Puzzleteile zum Erfolg aber nicht ganz zusammen. Das ist schon enttäuschend. Timmy hat beim Duell mit Bakkerud zu viel Boden verloren, im anderen Halbfinale haben wir Kevin zu früh in die Jokerrunde geschickt. Das hat ihm leider den sicher geglaubten Sprung ins Finale verbaut. Bei Sébastien war ein möglicher Sieg in greifbare Nähe gerückt, nachdem er seinen Halbfinallauf für sich entschieden hatte. Leider hatte er keinen guten Start und Ekström zerstörte seine Hoffnungen durch nicht sehr sportliche Weise endgültig. Mit einer starken Fahrt konnte sich Sébastien immerhin noch vom Ende des Feldes nach vorn kämpfen. Glückwunsch an Johan Kristoffersson zum Titelgewinn. Er ist ein starker Gegner, der immer fair kämpft. Er ist einer der Fahrer, die wir sehr schätzen. Außerdem ist er gut mit Timmy und Kevin befreundet. Er hat sich den Titel redlich verdient.“

Sébastien Loeb (Peugeot 208 WRX #9): „Alles in allem ein gutes Wochenende für mich. Ich habe Q4 gewonnen und lag nach den Vorläufen auf dem zweiten Platz. Über den Sieg im Halbfinale erreichte ich das Finale, in dem ich Dritter wurde. Alles nicht so schlecht. Dennoch wäre heute durchaus mehr drin gewesen. Im Gegensatz zu mir kam Mattias (Ekström) beim Start ins Finale gut weg und stieß die Nase seines Autos in meines. Ein hartes Manöver, das mich ins Kiesbett befördert hat. Alle anderen sind an mir vorbeigezogen und ich war plötzlich Letzter. Ich konnte mich aber wieder bis auf einen Podiumsrang nach vorn kämpfen. Wir hatten also den Speed, um uns mit den Volkswagen zu messen. Das freut mich. Ich gratuliere Johan Kristoffersson zum Titel. Er ist eine großartige Saison gefahren, war konstant und smooth unterwegs, dabei immer schnell und jederzeit der Konkurrenz gewachsen.“

Timmy Hansen (Peugeot 208 WRX #21): „Der Samstagmorgen fing ordentlich an, in Q3 bin ich dann aber nicht gut weggekommen. Q4 habe ich gewonnen, büßte in der Zwischenwertung aber ein paar Plätze ein, weil die Strecke in den nachfolgenden Vorläufen abgetrocknet ist. Im Halbfinale hatte ich einen engen Zweikampf mit Bakkerud, bei dem ich aufs Gras kam. Im Anschluss konnte ich noch Nitiss überholen, aber die Lücke auf die Spitzengruppe war schon zu groß, zumal ich noch durch Probleme mit der Elektrik eingebremst wurde. Es ist eine große Enttäuschung, erstmals in diesem Jahr nicht ins Finale gekommen zu sein.“

Kevin Hansen (Peugeot 208 WRX #71): „Ich bin mit meiner Leistung zufrieden. Sechster in Q1 und Vierter in Q3 waren ein guter Einstand. Ich hatte mich sehr auf mein Halbfinale gefreut, aber dann ging es dort drunter und drüber, und Petter (Solberg) wurde verletzt. Das hat uns alle bewegt. Die Entscheidung, meine Jokerrunde im zweiten Umlauf zu fahren, war unglücklich, denn danach hing ich auf dem vierten Platz fest. Ich bin mir sehr sicher, dass ich heute das Zeug hatte, zum ersten Mal in diesem Jahr den Sprung ins Finale zu schaffen.“
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