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ROTAX MAX Challenge
26.06.2017

ROTAX MAX Challenge Germany feiert neue Sieger in Wackersdorf

Am 24. und 25. Juni 2017 traf sich die ROTAX MAX Challenge Germany zum zweiten Schlagabtausch des Jahres: Nach dem Saisonauftakt in Wittgenborn führte es die populäre Single-Brand-Serie nun ins Prokart Raceland von Wackersdorf, wo man bereits im März mit dem nicht zur Meisterschaft zählenden RMC Open gastiert hatte.
 
Exakt 131 Teilnehmer fanden sich auf der 1.190 Meter langen Piste in Bayern ein ­– darunter auch einige Gaststarter aus den Niederlanden, Dänemark, Österreich und Ungarn, die sich auf das Gastspiel der ROTAX MAX Euro Challenge im Juli an selber Stelle vorbereiten wollten. Und die Bedingungen dafür waren nahezu perfekt: Hochsommerliche Verhältnisse von fast 30°C stellten Mensch und Material am Samstag auf eine harte Probe – da war der bewölkte Himmel am Sonntag und die damit verbundene Abkühlung eine willkommene Abwechslung.
 
Apropos Abwechslung – die gab es auch in den Ergebnissen der sechs Klassen Micro, Mini, Junioren, Senioren, DD2 Masters und DD2. Am Ende standen in allen Klassen neue Gesichter auf der obersten Stufe des Podiums ...

Micro: Spiel, Satz, Sieg für Moritz Schmeiss

Bei den Jüngsten war Moritz Schmeiss (Beule Kart Racing Team) der Youngster des Wochenendes. Wie schon beim RMC-Open im April an selber Stelle bewies der Sodi-Pilot seine Vormachtstellung auf der bayerischen Highspeed-Piste. Vom Zeittraining an bestimmte er die Pace und holte sich von der Pole-Position aus alle drei Laufsiege, womit er unangefochten die Tageswertung gewann.
 
Im Kampf um Platz zwei konnte sich Gastpilot Adam Hideg-Szikszai (Hideg Team SE) behaupten. Der Ungar fuhr zweimal als Dritter und einmal als Zweiter ins Ziel und durfte damit Rang zwei des Podiums erklimmen. Dahinter komplettierte Sondre Norheim (Mch1 Motorsport) vor Nikita Gense (Beule Kart Racing Team) und Valentin Kluss (Nees Racing) das Tagesergebnis.

Mini: Linus Hensen schlägt zu 

Bei den Minis stand alles im Zeichen des Zweikampfs zwischen dem Trainingsschnellsten Linus Hensen (Kartschmie.de) und Auftaktsieger Maximilian Tarillion. Beide lieferten sich im ersten Rennen einen packenden Kampf um die Sieg, welchen sich am Ende Tarillion sichern konnte. Auch im zweiten Durchgang konnte sich der Wiener gegen Hensen behaupten, wurde dann aber wegen Untergewichts aus der Wertung genommen. Damit erbte Hensen die volle Punktzahl, die er sodann auch im letzten Lauf des Tages im Visier hatte. Der RMC-Open-Champion ließ sich erwartungsgemäß nicht zweimal bitten: Er kontrollierte das Rennen, sah die Zielflagge als Erster und entschied die Tageswertung für sich. Am Ende konnte aber auch Tarillion nochmals beeindrucken. In einer starken Aufholjagd drehte er die schnellsten Rennrunden, kämpfte sich auf Position zwei vor und belegte selbige Position auch in der Tageswertung. Als Dritter stieg Dennis Thiem (Praga) mit einer konstanten Leistung in allen Läufen auf das Podium.

Junioren: Mike van Vugt dominiert

Mit 34 Piloten war die Junioren-Klasse bis auf den letzten Platz ausgebucht und repräsentierte das größte Feld des Wochenendes. An der Spitze der Meute bestimmte ein Pilot das Geschehen in souveräner Manier: Mike van Vugt (JJ Racing). Der Niederländer, der in dieser Saison auch schon in der ROTAX MAX Euro Challenge siegreich war, setzte schon im Zeittraining mit der Bestzeit den Grundstein für ein erfolgreiches Wochenende. In den drei Wertungsläufen stand der Gastpilot zwar stets unter Druck, sah am Ende aber dreimal als Erster die Zielflagge, was ihm unangefochten den Tagessieg bescherte.
 
Die härteste Gegenwehr erfuhr der Niederländer aus dem eigenen Lager: Mit Tijmen van der Helm und Vincent France folgten auf den Ehrenplätzen gleich zwei weitere Piloten des JJ-Racing-Teams. Vincent France durfte sich am Ende auch über die Rolle des besten Deutschen freuen. Er machte in der Meisterschaft Boden gut, da die Titelfavoriten in Wackersdorf nicht wirklich auf Augenhöhe mit der Spitze unterwegs waren: Auftaktsieger Laurenc Seifried (RS Competition) beendete das Wochenende auf dem moderaten siebten Platz der Tageswertung und verteidigte immerhin noch die Führung in der Gesamtwertung. Sein Stallgefährte Finn Albig (RS Competition), der in Wittgenborn noch als Zweiter auf dem Podium stand, kam diesmal nicht über Platz elf hinaus. Das Beste machte noch Ben Dörr (CRG performance) aus der Situation: Der Butzbacher holte sich Platz fünf der Tageswertung und schob sich damit auf den zweiten Rang der Meisterschaft.

Senioren: Erster Saisonsieg für Tamino Bergmeier

Extrem ausgeglichen ging es im Feld der 32 Senioren zur Sache: Mit Tamino Bergmeier (JJ Racing), dem Trainingsschnellsten Daniel Machacek (Machacek Racing Team) und Tim Mika Metz konstatierte man am Ende gleich drei verschiedene Laufsieger. Im Hinblick auf die Tageswertung machte Bergmeier allerdings den besten Job: Während Metz im ersten Lauf einen Ausfall zu verzeichnen hatte und Machacek am Start des dritten Laufs seine Chancen mit einem Ausritt verspielte, punktete Bergmeier konstant in allen Läufen. Letztlich wurde der Youngster aus Melle mit seinem ersten Saisonsieg belohnt.
 
Gastpilot Machacek landete dahinter auf Position zwei der Tageswertung vor Tom Lorkowski (Nees Racing). Der Rösrather sammelte fleißig Punkte, indem er die Rennen zweimal als Dritter und einmal als Vierter beendete. Damit katapultierte sich der Maranello-Pilot auch an die Tabellenspitze der hartumkämpften Klasse. Er profitierte allerdings auch vom Pech des bis dato Gesamtführenden Robert Kindervater (Woik Motorsport). Der Auftaktsieger erlebte ein rabenschwarzes Wochenende. Er schied im ersten Lauf mit einem technischen Defekt aus und musste im zweiten Rennen nach einer Kollision die Segel streiche. Im dritten Rennen reichte es immerhin noch zu Rang zehn.

DD2 Masters: Knapper Sieg für Tommy Helfinger

Der zweifache Champion Tommy Helfinger (Praga Official Racing Team Germany) setzte die Bestmarke im Zeittraining. Die Pole-Position konnte der Kronauer im ersten Wertungslauf spielerisch in einen Sieg ummünzen und die Verfolger Manuel Scheibinger (VPDR) und Philipp Weber (Nees Racing) auf die Plätze verweisen. Entsprechend ging er als Favorit in den zweiten Renntag. Doch technische Probleme sollten ihn zunehmend einbremsen. Reichte es im zweiten Lauf noch zu Position zwei, musste er im dritten Rennen sogar mit Rang acht vorlieb nehmen. Am Ende hatte er aber Glück im Unglück und sammelte in der Addition dennoch genug Punkte, um die Tageswertung für sich zu entscheiden.
 
Stark schlugen sich auch RMC-Open-Sieger Patrick Weinstock (VPDR) und Ex-Champion Thomas Schumacher (Kartsport-Klimm). Nachdem die beiden im ersten Lauf noch in aussichtsreichen Positionen liegend kollidiert waren, trumpften sie danach mächtig auf. Letztlich konnte sich jeder der beiden noch einen Laufsieg sichern. Für Weinstock reichte es am Ende zu Platz zwei in der Tageswertung vor Philipp Weber, der dank seiner beständigen Leistung weiterhin die Meisterschaft anführt. Manuel Scheibinger schrammte als undankbarer Vierter am Podium vorbei und verwies Thomas Schumacher auf Rang fünf des Tagesklassements.

DD2: Der Dreikampf geht weiter

Wie schon beim Saisonauftakt in Wittgenborn prägte das Trio Martin Mortensen (RS Competition), Niklas Gränz (Nees Racing) und Pascal Marschall (Beule Kart Racing Team) das Bild der Königsklasse. Das erste Ausrufezeichen setzte Mortensen, der im Qualifying die Pole-Position eroberte. Diese schien der Deutsch-Däne auch im ersten Rennen umsetzten zu können, doch ein technischer Defekt kostete kurz vor Schluss eine mögliche Top-Platzierung. Auch im zweiten Durchgang hatte der Trainingsschnellste kein glückliches Händchen. Bei einem ungestümen Manöver (gegen Pascal Marschall) handelte er sich nicht nur eine Frontspoiler-Strafe ein, sondern kassierte gleich noch weitere fünf Strafsekunden wegen unfairen Fahrens. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch pflügte er im letzten Rennen durch das Feld, drehte die schnellste Rennrunde und betrieb als Dritter noch eine leichte Schadensbegrenzung.
 
An der Spitze gaben derweil seine Meisterschaftsrivalen den Ton an: Pascal Marschall holte sich den Sieg im ersten Rennen, rettete nach der erwähnten Rangelei mit Mortensen noch Platz vier im zweiten Durchgang und komplettierte das Wochenende mit Position zwei im letzten Lauf. Das reichte in der Addition für Position zwei in der Tageswertung, in welcher er Max Fleischmann (VPDR) auf Position drei verwies.
 
Ganz vorne behauptete sich jedoch Niklas Gränz. Nachdem sich der Hungener im Samstagsrennen noch mit Platz sechs zufrieden geben musste, legte er am Sonntag nach. Er kassierte gleich beide Laufsiege und bugsierte sich damit nicht nur auf die oberste Stufe des Podiums, sondern auch an die Spitze der Meisterschaftswertung.
 
Weiter geht es für die ROTAX MAX Challenge Germany am 22. und 23. Juli 2017 im belgischen Genk. Das Auslandsgastspiel auf der modernen und beliebten Strecke nahe der deutschen Grenze markiert die Saisonhalbzeit 2017. Man darf also gespannt sein, ob die Favoriten ihrer Rolle gerecht werden oder ob sich neue Gesichter in die Titelkämpfe einmischen werden.
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