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GTC
24.05.2017

Zehn Gebote haben leichtes Spiel beim Super Race-Weekend in Cheb

Nach einem nicht so prickelnden Saisonauftakt in Oppenrod schlug in Cheb das GTC-Rekord-Team der Zehn Gebote zurück. Und dies gelang eigentlich ganz leicht, da fast alle Konkurrenten zumindest einen der drei Läufe verwachsten.
 
Es begann schon im ersten Rennen, als der amtierende Champion von Honda Spirit auf P40 ins Ziel kam. Benzindruckprobleme mit langwieriger Fehlersuche zeichneten dafür verantwortlich. Bei NFO Ghost Busters verrauchte der Motor, beim WGKC brach der Auspuffkrümmer, H&R legte einen Dreher in der Boxenanfahrt hin und stand damit auch noch in der Strafbox, bei Shark Endurance brach eine Sitzstrebe, was auch noch eine schmerzhafte Fleischwunde bei Christian Höngen zur Folge hatte, als sich die Kupplung erst durch den Sitz dann durch den Anzug rotierte. Erst dann fuhr Christian seine #17 zur Reparatur in die Box (P29),
 
Da war ein kleiner Fauxpas in der Boxenstrategie von ATW Racing ja schon Kleinkram. Dieser sorgte aber dafür, dass der Auftaktsieger in Lauf 1 zurückfiel und auf P8 ins Ziel kam. Da die Zehn Gebote, dank neuem Chassis und Motor ihren üblichen Speed wiederfanden, siegten sie klar vor dem MSC Oberflockenbach und Oberheiden Motorsport. Starker Vierter wurde Cool Runnings vor Curto Racing und beiden Schnitzelalm Teams.
 
Im 6h Rennen hatten die #79 nun mehr zu kämpfen. Doch ihr stärkster Gegner auf der Strecke, die gut gehende #28 des WGKC, verabschiedete sich eindrucksvoll mit einem explodierenden Motor. Alle anderen waren an diesem Wochenende zwei bis vier Zehntelsekunden langsamer unterwegs als die #79 und die #28 so konnten die Zehn Gebote erneut auf P1 ins Ziel fahren, 24 Sekunden vor H&R Pergande Racing und der #91 von NFO Motorsport. ATW Racing auf P4 dann folgten erneut im Paarflug beide Teams der Schnitzelalm auf P5 und P6. Der MSC Oberflockenbach musste sich mit Rang sieben zufriedengeben und bei den Hausexperten.de (#8) freute man sich über P8.
 
Damit standen Zehn Gebote schon vor dem abschließenden 3h Rennen am Sonntag als Gesamtsieger fest. Dieses gewann dann der WGKC, bei dem nun alles hielt, mit elf Sekunden vor den Zehn Geboten und ATW Racing. Auch hier gab es unerwartete Dramen. Nun traf es zum Beispiel Oberheiden Motorsport mit einem Motorschaden, ABR Kartsport Thüringen mit einem Bremsdefekt oder aber das Kollektiv Seidel mit einem Rahmenschaden nach einem Unfall.
 
In der Gesamtwertung aller drei Läufe siegten letztlich die Zehn Gebote souverän vor ATW Racing und dem MSC Oberflockenbach. P4 ging an die #11 der Schnitzelalm vor NFO Ghost Busters und H&R Pergande. Die #111 der Schnitzelalm dann auf P7 (Zeitstrafe wegen 300 Gramm Untergewicht in Lauf 3) Der WGKC enterte trotz der Probleme P8 vor Curto Racing und den Hausexperten.
 
Beste Bedingungen, volles Feld, eine Menge Dramen und Probleme sowie zwei Mannschaften die mit ihrem Speed bei jedem Rennen allen anderen überlegen war. Kein Wunder also, dass sogleich die Gerüchteküche brodelte. Gerade die #28 des WGKC wurde misstrauisch beäugt. Schon wegen des etwas anderen Sounds wurde die Abgasanlage ihres Mach1/Honda in Oppenrod kontrolliert. In Cheb war dann der Ansaugtrakt an der Reihe. Wie auch bei allen anderen Teams die kontrolliert wurden (insgesamt neun Teams) war aber alles im Rahmen des Reglements. Dieses wurde von Alex Schula konsequent genutzt. Als einziger fährt er eine andere Kupplung und geht einen anderen Weg beim Ansaugtrakt.

Ob das von Vorteil ist, weiß man nicht, denn der Speedvorteil ist relativ, was ein Blick in die schnellsten Rennrunden zeigt. Hier haben zum Beispiel in Rennen 1 die Zehn Gebote die Bestzeit (50.379) vor dem WGKC (50.390) Alle anderen kamen auf besten falls 50.6er Zeiten. Wenn aber ein Rookie bei seinem ersten Einsatz, wie EM Racing (CZ), 50.7 fahren kann oder die relativ neue Mannschaft wie needracing.com mit 50.771 die Achtschnellste Rennrunde fährt, liegt die Vermutung nahe, dass die meisten Top-Teams in Cheb eher ihr Potenzial nicht nutzen konnten als das zwei Top-Teams das Ei des Kolumbus gefunden hätten.
 
In sechs Wochen, beim Highlight der Saison, dem Bavarian 24h, wissen wir mehr. Eins ist aber jetzt schon klar: Mit so vielen Fehlern, Problemen und Pech wie es in Cheb so geballt auftrat, kann man beim Bavarian 24h keinen Blumentopf gewinnen.
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