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Formel 4
13.06.2017

BWT Mücke Motorsport-Piloten zeigen starke Aufholjagden

Highspeed vor idyllischer Kulisse – das BWT Mücke Motorsport-Team machte vom 9. bis 11. Juni Halt am Red Bull Ring in der Steiermark. Mehr als 10.000 Besucher am Wochenende genossen nicht nur bestes Sommerwetter, sondern auch drei Rennen voller Spannung und Dramatik. Nach einem kniffligen Qualifying glänzte vor allem Lirim Zendeli.

Der BWT Mücke Motorsport-Pilot, der beim Saisonauftakt in Oschersleben seinen ersten Sieg in der ADAC Formel 4 feiern konnte, fuhr in zwei der drei Rennen in die Punkte. Dabei beeindruckte der 17-Jährige vor allem im ersten Lauf mit einer Aufholjagd deluxe. Von Platz 18 pflügte sich Zendeli den Weg durch das Fahrerfeld vor bis auf die siebte Position. Im dritten Lauf bestätigte er seine starke Form und fuhr unter die Top-Fünf. 

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Ähnlich stark die Performance von Sophia Flörsch im ersten Lauf: Nach Startplatz 31 zeigte die 16-Jährige Weitsicht, hielt sich aus einem Unfall mit mehreren Fahrzeugen heraus und schaffte als Belohnung den Sprung nach vorn auf den 16. Rang. Weniger Glück für Oliver Söderström: Der Schwede, dessen Mutter aus Österreich stammt, wollte vor seinem Heimpublikum und zahlreich angereisten Familienmitgliedern glänzen. Söderström schied im ersten Rennen unverschuldet aus, sah in den verbleibenden zwei Läufen jedoch die Zielflagge. Tom Beckhäuser sammelte weiterhin Rennkilometer und arbeitete stetig an seiner Verbesserung als Rennfahrer. 

Das nächste Rennen für das BWT Mücke Motorsport-Team findet im Rahmen der italienischen Formel 4 in Vallelunga (23. bis 25. Juni) statt. 


Die Highlights des Wochenendes 

Wichtige Meisterschaftspunkte: Lirim Zendeli bestätigte auch in der Steiermark seine starke Form. Im ersten Rennen hatte der Deutsche zunächst großes Pech, als er mitten im Unfall seinen Heckflügel unverschuldet verlor. Die Mechaniker zauberten während der Rennunterbrechung an der Box und Zendeli konnte das Rennen wieder aufnehmen. Die Belohnung für seine Leistung und der Dank an seine Crew: Platz sieben. Noch besser lief es im Sonntagslauf. Der BWT Mücke Motorsport-Pilot verpasste auf dem fünften Platz nur knapp den Sprung auf das Podest. Zendeli ließ hier einmal mehr seine Klasse am Start aufblitzen. „In das Startprozedere habe ich viel investiert, entsprechend gut klappt es auch, wenn die Ampellichter ausgehen“, so der Deutsche. „Ich hatte genau das richtige Timing und verbesserte mich gleich um eine Position.“ 

Heimspiel für einen Schweden: Oliver Söderström ist Schwede und fährt unter schwedischer Lizenz. Doch die Mutter des BWT Mücke Motorsport-Piloten ist gebürtige Österreicherin, entsprechend war auch seine Familie an der Strecke in Spielberg, um ihn tatkräftig zu unterstützen. „Das war ein wunderschönes Erlebnis für mich und hat mir einen extra Schub Motivation gegeben“, schwärmt Söderström. Für die verbleibenden Rennen sieht sich der 17-Jährige gut aufgestellt. „Wir haben im letzten Rennen einige Veränderungen vorgenommen, die ganz klar in die richtige Richtung gehen. Wenn wir so weitermachen, bin ich sicher, dass wir unter den Top-Fünf oder gar um den Sieg mitmischen können“, so der Schwede. 

And the Oscar goes to: ... the team. Was die Mechaniker an der Box über das gesamte Wochenende geleistet haben, grenzt fast an Zauberei. In einen Unfall mit mehreren Fahrzeugen im ersten Lauf waren auch Zendeli und Söderström unverschuldet involviert. Das Rennen wurde kurzzeitig unterbrochen. Der Schaden am Auto des Schweden ließ sich über die kurze Zeit nicht beheben. Zendeli verlor bei dem Unfall seinen Heckflügel, konnte aber zurück zur Box fahren. Die Mechaniker schafften es in Windeseile, das Dienstfahrzeug des Deutschen wieder zu reparieren. Für den stärker beschädigten Boliden von Söderström legten die Helden des Wochenendes eine Extra-Nachtschicht ein. Eine Topleistung unter schwierigsten Bedingungen, die sich am Ende auszahlte. 

Das sagt Teamchef Peter Mücke: „Das war ein schwieriges und sehr arbeitsreiches Wochenende für die Fahrer und das gesamte Team. Die Mechaniker an der Box haben durch die Bank hart geschuftet und einen exzellenten Job abgeliefert. Lirim beeindruckte mit seiner derzeitigen Rennpace erneut. Ich sehe jedoch gerade ein Gefälle in der ADAC Formel 4, was die Motorenleistung der verschiedenen Boliden angeht. Daher hoffe ich, dass sich diesbezüglich bald was ändert, am besten schon zum nächsten Rennen in Oschersleben.“ 
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