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ADAC GT Masters
27.09.2017

Sieg für GRT Grasser Racing beim Saisonfinale

Toller Saisonabschluss für das GRT Grasser Racing Team beim Finale des ADAC GT Masters in Hockenheim: Mit einem Sieg im letzten Rennen für Christian Engelhart und Rolf Ineichen holte sich die österreichische Truppe noch einmal einen zusätzlichen Motivationsschub für das an diesem Wochenende anstehende Saisonfinale der Blancpain-GT-Serie in Barcelona, wo sowohl der Fahrer- als auch der Team-Titel in Reichweite sind.

Im ersten Rennen am Samstag kämpften sich Rolf Ineichen und Christian Engelhart von Startplatz acht am Ende noch auf den fünften Rang nach vorne und gewannen damit auch die Trophy-Wertung. Nach einem frühen Stopp gleich zur Öffnung des Boxenstopp-Fensters kam Engelhart als Siebter wieder auf die Strecke und machte dann noch zwei weitere Positionen gut. „Ich bin sehr zufrieden. Das war das Maximum heute. Der erste Start war sehr turbulent. Mit unserem Topspeed war das Überholen schwierig. Ich habe von einem Überholmanöver von Markus Winkelhock gegen einem Mercedes profitiert und konnte an beiden vorbeigehen. Dann habe ich auf den Porsche von Michael Ammermüller Jagd gemacht, aber ich hatte keine Chance vorbeizukommen.“ 

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Ezequiel Perez Companc, im Qualifying bereits von einer roten Flagge eingebremst, musste von weit hinten starten, geriet dort gleich nach drei Kurven in der ersten Runde unverschuldet in eine Vierer-Kollision, die sogar zu einem Rennabbruch führte und mußte mit schwer beschädigtem Auto aufgeben. „Ein Tag zum Vergessen“, meinte Mirko Bortolotti enttäuscht.

Am Sonntag stellte Christian Engelhart den 63er-Lamborghini in die erste Startreihe, nur knapp hinter Pole-Setter Philipp Eng im BMW: „Da habe ich eine perfekte Runde erwischt.“ Im Rennen entwickelte sich ein heißer Vierkampf um die Spitze, „ich konnte bis zum Fahrwechsel an Philipp Eng drangeblieben. Dann haben wir durch einen früheren Boxenstopp versucht, am BMW vorbeizukommen. Fast hätte es auch geklappt. Nick Catsburg hatte in der zweiten Rennhälfte nicht die Pace, weshalb er die Verfolger aufgehalten hat.“ Rolf Ineichen konnte in diesem heißen Kampf, an dem auch der neue Meister Jules Gounon in seiner Corvette beteiligt war, gut mithalten, machte keine Fehler und überquerte als Zweiter hinter dem BMW die Ziellinie. Doch der bekam nachträglich noch eine 30-Sekunden-Strafe für eine überharte Abwehr in der letzten Runde gegen Robert Renauer im Porsche, der sich dadurch von der Strecke gedreht hatte. 

So standen er und Engelhart am Ende sogar ganz oben auf dem Podest: „Dass Rolf in der turbulenten Schlussphase so bedacht gefahren ist und wir jetzt uns über den Sieg freuen können, ist gigantisch. „Der Schweizer selbst jubelte ebenfalls: „Ich kann es kaum fassen, das war das schwierigste Rennen meiner Karriere. Wir haben gekämpft bis zur letzten Minute. Ich bin super happy. Es tut mir ein bisschen leid für Robert Renauer, der ein tolles Rennen gefahren ist und den Sieg auch verdient gehabt hätte. Ich habe am Anfang vielleicht etwas zu viel gepusht, als ich versucht habe, am BMW vorbeizukommen. Dadurch haben am Ende die Hinterreifen extrem abgebaut. Es war nicht einfach die Corvette hinter mir zu halten, vor allem vor der Spitzkehre.“

Das Auto mit der Nummer 19, von der Grasser Truppe wurde über Nacht mit einer Bravourleistung wieder aufgebaut landete am Ende auf Rang sechs, der gleichen Position, die Mirko Bortolotti auch im Qualifying heraus gefahren hatte. Allerdings war der Italiener kurz nach dem Start von einem Audi umgedreht worden, so dass er sich zusammen mit Ezequiel Perez Companc erst einmal wieder nach vorne kämpfen musste. „Angesichts dessen, wie unser Auto Gestern Nachmittag ausgesehen hat, können wir jetzt wieder lachen. Danke an das Team für die tolle Arbeit.“ Auch Teamchef Gottfried Grasser war mit dem Ergebnis zufrieden, „aber vor allem gilt der Crew #19 meine größte Anerkennung dafür, einen Fast-Totalschaden vom unverschuldeten Crash am Samstag wieder so top vorzubereiten!“

Auch allgemein zog Grasser am Ende eine sehr positive Bilanz, nicht nur des letzten ADAC-GT-Masters-Wochenendes: „Was für ein toller Saisonabschluss mit dem Sieg von Rolf Ineichen und Christian Engelhart. Wir sind so happy, diese ADAC Saison mit diesem Highlight abgeschlossen zu haben. Ich denke, wir können insgesamt stolz sein auf unseren fünften Platz in der Gesamtmeisterschaft, obwohl wir ja den Sachsenring ausgelassen haben. Drei Laufsiege und drei Pole-Positions sind sehr gut. Wir freuen uns auf die Saison 2018!“

Zunächst allerdings richtet sich der Blick auf das Saisonfinale der Blancpain GT-Serie an diesem Wochenende in Barcelona: „Dort heißt es für uns alles oder nichts“, so Grasser. „Wir haben in der Gesamtwertung sehr gute Chancen auf Fahrertitel und auch in der Teamwertung. Wir werden auf jeden Fall alles geben!“

Wie schon angekündigt tritt GRT Grasser Racing in Barcelona wie schon zuletzt beim Sprint-Finale auf dem Nürburgring mit drei Lamborghini Huracan GT3 an. Neben der gewohnten Besatzung der 63 mit Bortolotti, Engelhart und Andrea Caldarelli werden in der Nummer 19 neben Ezequiel Perez Companc zwei weitere sehr starke GT-Profis ins Lenkrad greifen: Renger van der Zande und Frederic Vervisch. Und auch die Nummer 82 ist wieder dabei: „Es freut mich besonders, dass Tom Dillmann uns wieder unterstützt“, sagt Grasser. „Er teilt sich das Auto mit Paolo Ruberti und dem Serien Junior Fahrer Giorgio Roda. Es freut mich, mit drei so starken Autos in Barcelona an den Start zu gehen. Wir tun alles, was in unserer Macht steht, für den Titel!“
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