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CIK/FIA
25.04.2016

Auftakt zur CIK-FIA-Saison in der Normandie

Am vergangenen Wochenende (22. bis 24. April 2016) stand in Essay (FR) das erste Event zur CIK-FIA-Saison 2016 auf dem Plan. Die Klassen KZ und KZ2 absolvierten in diesem Rahmen den Auftakt zur Europameisterschaft. Darüber hinaus versammelten sich die Nachwuchspiloten der Academy Trophy in der Normandie, um die ersten Pokale und Punkte zu vergeben.

In der Königsklasse der KZ kam es im Zeittraining zu einer handfesten Überraschung. Als Pole-Sitter meldete sich mit Jorge Pescador (Praga / Parilla) der spanische Meister mit seiner ersten Pole-Position auf CIK-FIA-Terrain zu Wort. Unter widrigen Bedingungen fand er sich unter den zahlreichen Schaltkartpiloten am besten zurecht. Zweiter wurde mit etwas weniger als zwei Zehntelsekunden Rückstand der Kroate Kristijan Habulin (TB Kart / TM) während Paolo De Conto (CRG / Maxter) als einziger der gehandelten Favoriten den Sprung in die Top-Drei vollziehen konnte.

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Dass Pescador ein ernstes Wörtchen um den Sieg mitreden wollte, wurde spätestens im Verlaufe der zwei zu absolvierenden Heats klar. Mit einer brillanten Vorstellung erkämpfte er sich nicht nur den Sieg im ersten Vorlauf, sondern gab gleichermaßen in Heat Nummer zwei den Ton an. Platz zwei holte sich nach den Heats Paolo De Conto vor dem Franzosen Jérémy Iglesias (Sodi / TM).

Im Prefinale änderte sich die Situation an der Spitze. Während Pescador Federn lassen musste und mit Platz sieben einen beträchtlichen Rückschlag hinzunehmen hatte, war es Altmeister Marco Ardigo (Tony Kart / Vortex), welcher sich nach einer beeindruckenden Fahrt mit etwas mehr als zwei Sekunden Vorsprung gegenüber Rick Drezen (Ricciardo Kart / Parilla) durchsetzen konnte. Als Dritter meldete sich Paolo De Conto abermals in den Reihen der Top-Piloten im Feld zurück. Auch im Finale gab es für Ardigo kein Halten: Mit einer starken Performance vollführte der italienische Werkspilot wiederholt eine Glanzvorstellung, bei der sich die Konkurrenz trotz harter Gegenwehr geschlagen geben musst. Am Ende sicherten sich Titelverteidiger Flavio Camponeschi (CRG / Parilla) und Jérémy Iglesias die Ränge zwei und drei.

In der KZ2-Kategorie fand sich Leonardo Lorandi (Tony Kart / Vortex) nach dem Qualifying ganz oben auf der Ergebnisliste wieder. In einem unglaublich spannenden Zeittraining, in dem die ersten drei Piloten gerade einmal 28 Tausendstelsekunden auseinanderlagen, landeten Dylan Davies (CRG / TM) und Stan Pex (CRG / Vortex) als Zweiter und Dritter auf den Verfolgerpositionen.

Diese münzte vor allem Pex erfolgreich um: Mit drei Siegen in den Vorläufen gab es keinen Zweifel, dass der Niederländer zu den Favoriten auf den Sieg zählt. Gemeinsam mit Luca Corberi (Tony Kart / Vortex) teilte sich Pex im Anschluss auch die Siege im zweigeteilten Prefinale. Währenddessen rangierte Paolo Besancenez (Tony Kart / Vortex) hinter dem Duo in Lauerstellung.
Im Finale spielte Luca Corberi alle Trümpfe aus und enteilte dem Feld mit einer Glanzleistung und einem Vorsprung von mehr als vier Sekunden. Damit ging der erste Sieg des Jahres an den motivierten Italiener, der damit bestens gerüstet zu den anstehenden Rennen der Meisterschaft reisen kann. Dahinter tobte ein Kampf zwischen Fabian Federer (CRG / Modena), Paolo Besancenez und dem Pole-Sitter Leonardo Lorandi. Drei Zehntelsekunden gaben am Ende den Ausschlag für Federer, der sich Platz zwei vor Besancenez sichern konnte.

Aus Deutscher Sicht waren Lucas Speck (Mach 1 / Modena Engines), Dominik Schmidt (CRG / TM) und Alexander Schmitz (Tony Kart / Vortex) beim EM-Auftakt am Start. Während Speck den den Finaleinzug als 37. der Prefinal-Addition verpasste, schafften Schmitz als Achter und Schmidt als 22. den Sprung ins Finale. Hier erkämpfte sich Schmitz dem zwölften Rang eine vordere Mittelfeldposition und wichtige Meisterschaftspunkte. Schmidt musste sich mit Rang 23 zufriedengeben.

Die Academy Trophy präsentierte sich in Essay in neuen Farben, denn mit OTK konnte die CIK-FIA einen neuen Exklusivausrüster für die Nachwuchsklasse gewinnen. Entsprechend waren die 50 Piloten auf brandneuen Exprit-Chassis und Vortex-Motoren unterwegs. Zu Beginn kam der Lokalmatador Thomas Mialane mit den Begebenheiten am besten zurecht und markierte die Bestmarke im Zeittraining.

Der Brite Callum Bradshaw, der aus dem Qualifying als Zweiter hervorgegangen war, zeigte im Verlaufe der Heats seine Qualitäten und übernahm die Führung im Zwischenklassement. Während Mialane sich mit dem dritten Platz begnügen musste, konnte sich der Schwede Alfred Nilsson auf Rang drei etablieren.

In den Hauptrennen führte am Ende kein Weg am Pole-Sitter vorbei. Callum Bradshaw gewann beide Läufe und verwies seine Konkurrenten auf die weiteren Ränge. Die Podestplätze holten sich am Ende des Tages der Zweitplatzierte Däne Mads Eielso Hansen und der Drittplatzierte Thomas Mialane aus Frankreich.

Luke Füngeling (Exprit / Vortex) vertrat die deutschen Farben im Nationenkampf der Academy-Piloten. Im Zeittraining lief es mit Platz 38 noch nicht nach Plan, doch in den Heats ging es aufwärts und er verbesserte sich auf Platz 26, was die sofortige Finalqualifikation bedeutete. Nach einem 24. Platz im Prefinale, holte sich der Youngster im Finale den beachtlichen 19. Rang.

Weiter geht es mit der CIK-FIA-Saison vom 13. bis 15. Mai 2016. Im spanischen Zuera startet dann die OK- und OKJ-Europameisterschaft ins Jahr, während die KZ-Klasse ihren zweiten Saisonlauf absolvieren wird.
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