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ADAC Kart Masters
22.09.2016

Leon Schütze feiert versöhnliches Saisonfinale

Hinter dem 14-jährigen Gorxheimtaler Leon Schütze liegt eine schwierige Saison mit vielen Höhen und Tiefen. Am vergangenen Wochenende, vom 16. bis 18. September 2016, krönte der junge Hesse seinen Saisonabschluss beim ADAC Kart Masters im oberfränkischen Wackersdorf mit einem fantastischen Ergebnis. Diesmal war das Wetter auf Leons Seite.

In der Saison 2016 wurde Leon Schütze vom Erfolg nicht gerade verwöhnt. Der Hauptgrund dafür ist, dass sein Körper ist in den letzten Monaten so schnell gewachsen ist, dass er für die Klasse der Junioren einfach zu groß geworden ist. Dazu ist zu sagen, dass die Junioren mit schmaleren Reifen auf der Hinterachse unterwegs sind. Das nach oben verlagerte Körpergewicht wirkt wie ein Hebel am Chassis und an den Reifen, sodass beide nicht vernünftig arbeiten. Dieser nicht unwesentliche Nachteil kehrt sich im Regen um – das Resultat: fantastische Grip-Verhältnisse für den jungen Piloten.

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Während am Freitag auf dem 1.190 Meter langen Kurs von Wackersdorf die Sonne schien, konnte sich Schütze in den freien Trainings im Mittelfeld behaupten. Mit über 70 Liter Niederschlag pro Quadratmeter sorgte das Wetter am Samstag dann für schwierige Wetterverhältnisse. Für Leon Schütze ergab sich eine Chance, die er nur zu gerne annahm. „Zweiter im Zeittraining“ stand am Samstagmittag auf den Anzeigen und Listen der offiziellen Zeitnahme. „Ich konnte mein Glück gar nicht fassen. Ich war überglücklich,“ sagte ein strahlender Youngster nach dem Zeittraining. In den darauffolgenden Vorläufen am Nachmittag ließ Schütze nun nichts mehr anbrennen und verteidigte in beiden Rennen seinen zweiten Platz. Die Ernüchterung folgte dann am Sonntagmorgen: bewölkter Himmel, die Strecke von Wackersdorf lediglich leicht feucht, jedoch kein Regen in Sicht.

Und als ob das noch nicht reichte, ließ das nächste Problem nicht lange auf sich warten. Was sich am Freitag im Trockenen noch als leichte Muskelverspannung im Rücken anfühlte und mit Bordmitteln einer Hausapotheke zu behandeln möglich schien, stellte sich am Sonntag als kleines Dilemma dar: „Ich hatte bereits im ersten Rennen Schmerzen im Rücken. Aber irgendwie konnte ich die da noch überwinden“, sagte Schütze. Unter Schmerzen – und bei widrigen Wetterverhältnissen – fiel er in seinem ersten Finale am Sonntag vom zweiten auf den siebten Platz zurück. „Auch wenn ich um die Problematik weiß, es ist für einen Rennfahrer unheimlich schwer, damit zurechtzukommen. Es wäre eindeutig mehr drin gewesen“, erklärte Schütze. In seinem zweiten Rennen am Sonntag waren die Schmerzen dann jedoch so stark, dass Salbe und Schmerzmittel nicht mehr ausreichten. An eine Teilnahme war nun nicht mehr zu denken, sodass die Absage für das zweite Rennen aus medizinischer Sicht ratsam war.

Im Interview am Montag nach dem Rennen wollten wir von Leon Schütze wissen, wie es ihm geht und in welche Richtung er die Weichen für seine Motorsportkarriere gestellt hat. „Wie sich am Montagvormittag herausstellte, habe ich mir höchstwahrscheinlich am Freitag einen Nerv am Rücken eingeklemmt“, berichtete Schütze. Er werde jetzt alles unternehmen, um wieder so schnell wie möglich fit zu werden. „Ob ich die X30-Junioren-Euro-Meisterschaft vom 12. bis 16. Oktober 2016 in Le Mans fahren werde, steht noch in den Sternen. Ferner sind wir bereits mitten in der Vorbereitung zur kommenden Saison. Da ich im kommenden Februar 15 Jahre alt werde, steht der Wechsel von den Junioren zu den Senioren unmittelbar bevor. In welcher Klasse wir dann an den Start gehen, ist aber noch nicht sicher“, so der Youngster.
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