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VLN
08.07.2015

Heiße Grüne Hölle – Hitzewahnsinn endet mit Platz drei

Am wohl vermutlich heißesten Wochenende des Jahres 2015, genaugenommen am 4. Juli, mit Temperaturen jenseits von 30 Grad Calsius, bestritt Kappeler Motorsport den vierten Wertungslauf zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) in der Eifel. Das beherrschende Thema: Hitze. Alle Fahrer gingen an ihr Limit. Am Ende des Rennsamstages hatte man einen dritten Platz eingefahren.

Man liest immer wieder, wie wechselhaft das Wetter an nur einem Tag in der Eifel sein kann. Am letzten Wochenende konnte man mit Bestimmtheit sagen: „Einen Reifenpoker wird es nicht geben.“ Es herrschten Temperaturen von über 30 Grad Celsius. Diese Wärme verlangt Mensch und Material alles ab. Thomas Kappeler (Bad Saulgau) wurde gleich zu Beginn auf die erste Trainingsrunde geschickt und zeigte sich somit für den letztendlich dritten Startplatz verantwortlich. Ihm folgten als weitere Fahrer an diesem Wochenende Thomas Gerling (Uchte), Kai Riemer (Filderstadt) sowie Harald Hennes (Eschweiler). Bedingt durch viele Gelbphasen und Verkehr war es keinem der Drei möglich die gesetzte Zeit vom Teamchef zu verbessern.

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Wie im letzten Rennen wurden auf die Qualitäten von Kai Riemer als Startfahrer gesetzt. Er sollte am Start angreifen und den Abstand zu den beiden führenden Porsche von Teichmann Racing und GetSpeed verkürzen. Obwohl Kai alles versuchte musste er die Kontrahenten ziehen lassen. Nun zahlte die Hitze ihren ersten Tribut. Aufgrund einer noch andauernden Erkältung – zudem bei dieser Hitze – musste vermutet werden, dass Kai nicht den kompletten Stint fahren kann. Bereits nach 3 Rennrunden „hob er fairerweise die Hand“, und überlies Thomas Gerling das Cockpit, welches zu diesem Zeitpunkt bereits ca. 70 Grad Celsius heiß war.

Gerling kämpfte auf der Strecke um Boden gut zu machen. „Es ist gar nicht so einfach bei der Hitze und mit deutlich weniger Leistung wie die Konkurrenz, diese dann einzuholen“, so Gerling nach dem Rennen. Aber er kämpfte verbissen. Als Thomas Gerling seinen Turn beendete stand Thomas Kappeler an der Box zum Fahrerwechsel bereit. Nicht nur die Fahrer wurden gewechselt, sondern auch den Reifen machte eine Asphalttemperatur von mehr als 50 Grad Celsius zu schaffen und wurden erneuert. Benzin verabreichte man dem Porsche ebenfalls. Thomas Kappeler zeigte dem „Flying Horse Porsche“ die Sporen. Die Teaminterne schnellste Rennrunde geht auf sein Konto. Irgendwie scheint ihn das Wetter zu beflügeln. Während Thomas Kappeler seinen Wasserhaushalt in der Box ausglich: „Es kommt dir vor als wenn du kein Sauerstoff mehr im Auto bekommst, obwohl es Zuluft- und Abluftöffnungen gibt. Diese Hitze geht an deine Konditionellen Grenzen.“

Harald Hennes sollte Kappeler am Volant des Porsche folgen und stand an der Box bereit. Nach dem Wechsel der beiden Fahrer entließ die Boxenmannschaft das Auto wieder in die Grüne Hölle. Auch Harald Hennes gab alles. Es wurde nichts dem Zufall überlassen. Mit einer konstanten Fahrweise hielt er den Porsche auf der Strecke. „So heiß im Auto, da musst du dich echt Konzentrieren. Das waren wieder einmal schwierige Bedingungen einer anderen Art“, so Harald Hennes nach dem Rennen. Das Team musste jetzt taktieren. Es war klar, dass noch einmal nachgetankt werden musste. Bei der Gelegenheit leistete man sich den Luxus, noch eine Fahrerwechsel durchzuführen, um den blauen Boliden mit neuem Benzin und einem – wenn man bei der Hitze von frischen reden kann – frischen Fahrer auf die letzten Runden schicken kann.

Die zwei Plätze nach vorne sind für das Team nicht mehr aufzuholen und nach hinten hatte man eine Distanz herausgefahren. Es sollte aber noch ein Adrenalinstoß im Team geben als Schlussfahrer Gerling vermeldete das der Frontsplitter wieder einmal abhandengekommen ist. Aber es reicht im Abschluss für einen dritten Platz in der Klasse und einen 17. Gesamtplatz von über 100 Startern. Und somit ist das Team Kappeler Motorsport der beste Porsche 911 GT3 Cup vom Typ 997.

Das Team Kappeler Motosport freut sich auf den fünften Lauf zur VLN am 1. August 2015.
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