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18.08.2015

CNG verspricht: Charakteristik der Nordschleife bleibt

Nach dem verheerenden Crash zu Beginn der VLN-Saison, bei dem ein Zuschauer ums Leben kam, soll die Nürburgring Nordschleife sicherer gemacht werden. Die capricorn Nürburgring GMBH (CNG) hat gestern erste Maßnahmen vorgestellt, die den Betrieb ab 2016 ohne Tempolimits und mit einem größeren Sicherheitsgewinn garantieren sollen. Die ersten Reaktionen darauf sind optimistisch.

Nach eigenen Angaben soll der Maßnahmenkatalog, der insgesamt 16 Punkte umfasst, von Vertretern des DMSB, ADAC, der Automobil-Industrie, Veranstaltern, Teams und Fahrern positiv aufgefasst worden sein. "Da ist mit sehr viel Augemaß vorgegangen worden und ich sehe keinen einzigen kritischen Punkt", bestätigte VLN-Geschäftsführer Karl Mauer gegenüber Motorsport XL. Jetzt soll alles der FIA vorgestellt werden, um die Rennstreckenlizenz turnusgemäß beantragen zu können.

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„Die Sicherheit auf der Nordschleife bei Rennen, aber auch bei Testfahrten der Industrie und bei Touristenfahrten hat für uns höchste Priorität“, erklärte Carsten Schumacher, Geschäftsführer der CNG, „gemeinsam mit den Beteiligten haben wir als Konsequenz aus dem Unfall die Situation im Detail analysiert und zielorientierte Maßnahmen erarbeitet, um die aktive sowie passive Sicherheit und vor allem die Sicherheit der Zuschauer entlang der Nordschleife weiter zu erhöhen.“ So werden zusätzliche Schutzzäune errichtet und eine Zuschauer-Sperrzone im Bereich Schwedenkreuz eingerichtet. Zudem sollen die weitere Leitplanken und FIA-Schutzzäune die passive Sicherheit der Stecke erhöhen.

Im Streckenabschnitt Flugplatz wird der Asphalt auf rund 500 Metern erneuert und gleichzeitig sollen fünf Bodenwellen verschwinden. Laut Schumacher waren diese im Laufe der Jahre durch die starke Beanspruchung entstanden. In sozialen Netzwerken wird bereits befürchtet, dass die Sprungkuppe als Bodenwelle interpretiert und entsprecht egalisiert wird. Doch Schumacher hält dagegen: „Die einzigartige Charakteristik der Nordschleife bleibt bestehen. Das ist nicht nur für den Rennsport wichtig, sondern auch für die Industrie, die auf dieser einmaligen Rennstrecke seit Jahrzehnten ihre Fahrzeuge testet.“ Mögliche Szenarien, wie Zusatzschikanen und dergleichen seien absolut kein Thema mehr, sagte auch Karl Mauer nach der Vorstellung. Bei der Kuppe am Flugplatz geht er davon aus, dass "die definitiv nicht angetastet" wird. So wurde es von der CNG bei dem Termin bestätigt. Im November starten die Umbaumaßnahmen. Im ersten Schritt sollen sieben der 16 Punkte bis zur Saison 2016 abgeschlossen sein.

Für DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck geht die CNG den richtigen Weg: „Alle Beteiligten wollen die Nordschleife und ihre Einzigartigkeit erhalten. Jedoch ist jedem bewusst, dass wir die Sicherheit erhöhen müssen.“ Wann die restlichen neun Maßnahmen umgesetzt werden, teilte die CNG bisher nicht mit.
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