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Formel V
03.04.2015

Formel Vau zurück auf Norisring

Vom 26. bis 28. Juni gastiert die DTM auf dem traditionsreichen Norisring. Neben dem Rennen der populärsten Deutschen Tourenwagenserie erwartet die Besucher wieder ein attraktives Rahmenprogramm: Ein Highlight wird in diesem Jahr sicherlich die Formel Vau sein, auf die das Attribut traditionsreich ebenfalls zutrifft.

Einst waren die kleinen Formel-Fahrzeuge mit VW Käfer-Technik die weltweit größte Nachwuchs-Rennserie im Formelsport. 1964 in Amerika ins Leben gerufen importierten Dr. Ferry Porsche und sein Sportchef Huschke von Hanstein zwölf Formel-Vau-Renner nach Deutschland. Nach einem Testlauf beim Eberbacher Bergrennen gab die Formel Vau im Sommer 1965 ihr Debüt auf einer deutschen Rennstrecke – dem Norisring.

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Rückschau mit Originalen
50 Jahre später kurven die Urahnen aktueller Nachwuchsserien, wie beispielsweise der Formel 3, wieder durch Grundig-Kehre, Schöller-S und Dutzendteich-Kehre. Rund 50 Fahrzeuge starten an beiden Tagen des 73. Int. ADAC Norisring Speedweekends bei Demorunden um den Norisring. „Die Fahrzeuge spiegeln die gesamte Geschichte der Formel Vau ­wider. Von ihren Anfängen in den 60er Jahren über die leistungsstarken Formel Super Vau bis hin zu den modernen Formel Vau“, erklärt Dr. Frank Michael Orthey, Vorsitzender des Vereins Historische Formel Vau Europa e.V.

Historische Faszination
Ein Fahrzeug darf sich da sicher besonderer Beachtung erfreuen. Der Formcar mit der Startnummer 100, gefahren vom Stuttgarter Journalisten Tobias Aichele – eines von jenen zwölf Autos, die schon 1965 an der Noris im Einsatz waren. Eines der ältesten Fahrzeuge im Feld ist der Beach MK 5B von Manfred Nord. Mit seinem Baujahr 1963 ein Formel Vau der ersten Stunde. Übrigens unterscheiden sich die Formel-Vau-Renner in Nürnberg dabei nicht allein durch ihre Farben. Anders als in modernen Rennserien mit ihren Einheitschassis war der Bau der Formel Vau immer freigestellt. Im Feld der rund 50 Formel-Renner finden sich deshalb Autos von 23 (!) verschiedenen Herstellern. Was sie eint ist die VW-Technik unter der Haube: Ausschließlich vom VW-Käfer bei den älteren Modellen, sogenannte „Typ 4“ Motoren aus dem VW Bus oder VW Golf bei den Super-Vau-Rennwagen späterer Baujahre. Im offenen Fahrerlager der Formel Vau können Fans hautnah beobachten, wie die Fahrer an ihren historischen Schätzchen schrauben und sicher gerne Fragen zur meist sehr langen Geschichte ihrer Rennwagen beantworten.

Legenden am Mikrofon
Zwei absolute Experten werden die Runden der historischen Formel-Renner mit ihren kompetenten, vor allem aber sicher launigen Kommentaren begleiten: Journalist
Rainer Braun, 1965 beim Rennen an der Noris als Gaststarter Gegner so prominenter Rennfahrer wie Rolf Stommelen, Gerhard Mitter, Willi Kauhsen oder Udo Schütz und Streckensprecher-Legende Jochen Luck, jahrzehntelang die Stimme bei allen Formel-1-Rennen in Deutschland. Gemeinsam kommentieren sie das Formel-Vau-Gastspiel in Nürnberg. Da darf man sich auf manch lustige Anekdote aus der Geschichte der Serie und ihrer prominenten Starter freuen.
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