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ADAC Kart Masters
12.08.2015

Luke Raspudic zu Gast in Kerpen

Nach dem DKM-Wochenende in Ampfing, an dem Luke Raspudic in beiden Wertungsläufen punkten konnte, ging es am vergangenen Wochenende zum vierten Lauf des diesjährigen ADAC Kart Masters auf dem Erftlandring in Kerpen. Mit dabei in der Junioren-Eliteklase, KF Junior, der junge Pilot von TR-Motorsport: Luke Raspudic.

„Nach dem guten Wochenende in Ampfing bin ich mir ziemlich sicher, dass ich hier auch wieder schnell unterwegs sein werde. Kerpen zählt zu meinen Lieblingsstrecken und ich habe hier schon viele Rennen in unterschiedlichen Klassen gewonnen“, zeigte Luke sich am Donnerstagabend nach der Anreise zuversichtlich.

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Die freien Trainings am Freitag waren in erster Linie von den schweißtreibenden Temperaturen und der drückender Schwüle geprägt. Für die Fahrer bedeutete dies natürlich höchste Beanspruchung. Körperliche Fitness war Voraussetzung, um vernünftig testen zu können. Luke Raspudic hatte mit keinerlei Problemen zu kämpfen und konnte bei jedem Training zuverlässig sein Pensum abspulen. Die dabei gefahrenen Zeiten ließen erkennen, dass Raspudic hier wiederum zu den schnellsten Piloten zählen würde.

Dies sollte sich dann am Rennsamstag auch bereits morgens im Qualifying bewahrheiten. Mit einem Rückstand von gerade einmal vier Hundertstelsekunden auf die Pole-Position konnte sich der Rookie auf Rang zwei qualifizieren. Dies war dann natürlich eine hervorragende Ausgangsposition für die ebenfalls am Samstag ausgetragenen Qualifikations-Vorläufe. „Ein Rennen zu fahren ist natürlich nochmal etwas anderes als eine einzelne schnelle Runde in den Asphalt zu knallen. Ich bin mir aber sicher, dass ich die beiden Heats (Vorläufe) gut über die Runden bringen werde. Sofern das Material hält!“

Im ersten Heat konnte Luke dann sogleich seine gezeigte Leistung mit Position drei im Ziel bestätigen. Eine ähnliche Platzierung im zweiten Heat würde bedeuten, dass Raspudic dann auch für die Wertungsläufe am Sonntag ziemlich weit vorne in der Startaufstellung anzutreffen wäre. Allerdings kam es beim Start zum zweiten Heat zu einem technischen Zwischenfall. „Sehr ärgerlich. Dieses Problem haben wir nun schon mehrfach dieses Jahr gehabt. Und nicht nur an Luke´s Kart. Manchmal dreht beim starten lediglich der Anlasser durch, rückt dann aber nicht aus, um den Motor auch zu starten. Bisher haben wir schon so einiges versucht, um das Problem zu finden – offensichtlich aber leider mit wenig Erfolg“, zeigte man sich von Betreuerseite her sehr verärgert.

Wie auch immer. Nach mehrmaligen Versuchen startete das Kart schließlich und Raspudic hetzte dem bereits losgefahrenen Feld hinterher und konnte dieses auch bis zum Beginn des fliegenden Starts wieder einholen.

Bei einem Unfall in der ersten Runde musste er einem anderen Kart ausweichen, verlor dadurch ein paar Plätze und fand sich dann am Ende dieser Runde nur noch auf Platz neun wieder. Allerdings konnte Luke bis ins Ziel dann wieder einige Plätze gewinnen und beendete den Vorlauf schließlich auf Rang sechs.

Für die Gesamtwertung nach den Vorläufen waren es also die Ränge drei und sechs, was dann zur Folge hatte, dass Raspudic nach den Vorläufen immer noch auf Rang zwei lag. In den ersten Wertungslauf am Sonntag würde er also aus Reihe eins starten. „Endlich hat mal alles geklappt. Als beim zweiten Heat der Anlasser nicht funktionierte dachte ich mir nur ,Nicht schon wieder‘. Glücklicherweise kam er dann ja aber beim dritten oder vierten Versuch. Da ja in den Vorläufen mit allen Fahrern gestartet wird, wüsste ich nicht, was uns jetzt noch daran hindern sollte, morgen ein ähnlich gutes Ergebnis einzufahren“, zeigte sich Luke am Samstagabend recht zuversichtlich.

Leider war aber der Sonntag wieder einmal von Zwischenfällen geprägt: Der Start zu Rennen eins verlief noch relativ normal und Luke befand sich im ersten Renndrittel kontinuierlich auf Position drei. „Leider war es dann so, dass der Viertplatzierte mir fortwährend hinten ins Kart fuhr. Vom Rennleiter bekam er dafür auch eine Verwarnung angezeigt. Trotzdem konnte ich aber deshalb eine Kurve nicht richtig treffen und er übernahm dadurch Platz drei“, zeigte sich Luke verärgert. Allerdings blieb Raspudic ihm dicht auf den Fersen und startete zwei Runden später den Versuch, Platz drei zurück zu erobern. Leider drückte der Konkurrent Luke währen des Überholmanövers massiv nach innen in Richtung Curb, was natürlich zur Folge hatte, dass Raspudic´s Kart ausgehebelt wurde, er in Richtung Kurvenäußeres schleuderte und etliche Positionen verlor.

Am Ende dieser Runde lag Raspudic somit also lediglich auf Position 16. Zwar konnte er sich bis ins Ziel noch auf Rang 13 verbessern, angesichts dessen, wo er sich vorher befand, war dies aber kein wirklicher Trost.

„Dass Beste war dann noch, dass bei der anschließenden Klärung der Situation mit dem Rennleiter, dieser zu mir sagte ,Der andere Fahrer hat dich ja nicht nicht berührt. Wofür soll ich ihn denn dann bestrafen?‘ Natürlich hat er mich nicht berührt! Aber nur deshalb, weil ich versucht habe, eine Kollision zu vermeiden und dann über den Curb ausweichen musste. Zudem hat der andere Fahrer bei diesem Manöver noch mehrfach seine Linie gewechselt. Zwei Runden vorher wurde er bereits vom Rennleiter für seine Fahrweise verwarnt. Bei solchen Fahrern hat man den Eindruck, sie verwechseln Kartsport mit Autoscooter auf der Kirmes“, argerte sich Raspudic.

Im zweiten Lauf sollte es dann noch schlimmer kommen. Einführungs- und Formationsrunde liefen problemlos und das Feld rollte geschlossen im Schritttempo auf die noch rote Ampel zu. In dem Moment, als die Ampel auf grün umschaltete, fuhren alle Karts los. Alle bis auf das Kart von Luke. Exakt in dem Moment, als die Ampel umschaltete, quittierte die Zündkerze in Raspudic´s Kart ihren Dienst. Damit war das Rennen gelaufen, bevor es auch nur richtig begonnen hatte.

„Das gibt es doch nicht. Wir haben heute morgen noch eine neue Kerze eingebaut. Unglaublich, was bei uns im Moment alles für ein Sch.... passiert! Das kann doch echt nicht wahr sein“, war dann auch Luke´s Betreuer nach dem Rennen entsprechend verärgert. „Aber aller Frust hilft nichts. Wir müssen uns in aller Ruhe noch einmal ansehen, was dieses Wochenende so alles passiert ist. Und dann müssen wir uns Gedanken darüber machen, was wir selber hätten tun können, damit es besser gelaufen wäre. Alles andere nutzt gar nichts.“

Diese Erkenntnisse sollten dazu führen, dass man vielleicht schon beim nächsten Rennen die Früchte seines Einsatzes ernten kann. Das nächste Rennen wird der vierte Lauf zur DKM in Oschersleben am 5. und 6. September sein.
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