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VLN
13.10.2014

Torsten Kratz überzeugt beim Debüt im Cup-Porsche

Beim achten Rennen der VLN hatte Nebel noch den ersten Einsatz von Torsten Kratz in einem Porsche 911 GT3-Cup verhindert. Doch beim neunten Rennen war es endlich soweit: Der Mönchengladbacher Allrounder feierte ein gelungenes Renn-Debüt im 450 PS starken Sportwagen. Seine Teamkollegen waren Andreas Riedl (Hamburg) und Ulf Wickop (Bottrop).

„Mit meinem ersten Start auf einem Porsche GT3 Cup bin ich sehr zufrieden“, sagte der 43-Jährige. „Ich konnte mich schnell an das Auto gewöhnen und auch den Speed in unserer Klasse gut mitgehen. 8:42,537 Minuten sind für das erste Mal absolut in Ordnung.“

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„Das Setup am Fahrzeug ist noch nicht perfekt, die Reifen waren nicht neu und ich hatte auch noch eine Gelbphase. Eine Rundenzeit von um die 8:30 Minuten dürfte machbar sein. Aber Rundenzeiten standen heute nicht primär im Vordergrund.“ Denn für diesen Porsche aus dem Team RCM / HRT Performance war es nach dem 6h-Rennen im August erst der zweite Einsatz. Während Teameigner Riedl auch schon viele Rennen auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt bestritten hat, war es für Wickop der erste Einsatz in der Langstreckenmeisterschaft überhaupt. Für den Bottroper gab es daher am Vortag bei Testfahrten von Kratz ein zusätzliches Coaching.

„Ich drehte ein paar Runden und er nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Anschließend haben wir getauscht“, erklärte Kratz. „Ich denke, so konnte er sich das eine oder andere noch abschauen. Im Rennen hat Ulf eine ordentliche Leistung gezeigt. Hierauf können wir aufbauen.“ Im bisherigen Saisonverlauf hatten Kratz und Wickop bereits RCN-Leistungsprüfungen für das Coaching genutzt. Dass das Trio Kratz / Riedl / Wickop am Ende nur auf Platz zwölf von 15 Startern bei den Specials bis 4.000 ccm landete, lag an einem kleinen technischen Problem. In der vierten Runde quittierte der Magnetschalter vom Blipper – dieser ist für das Zwischengasgeben verantwortlich und steuert die Drosselklappe – den Dienst. Die Instandsetzung warf die Mannschaft zurück.

Ein erfreuliches Erlebnis hatte Kratz während des Qualifyings mit Audi-Werksfahrer Frank Stippler. „Ich muss doch mal stellvertretend eine Lanze brechen für einen der Profis, die so oft als rücksichtlos dargestellt werden. Am Galgenkopf lief Stippler mit seinem R8 auf mich auf. Doch unser Cup-Porsche hat einen sehr hohen Top-Speed. Der Audi kam während der gesamten Döttinger Höhe nicht vorbei und wir fuhren parallel zueinander. Selbst nach der Senke vor dem Bereich Tiegarten waren wir noch nebeneinander. Ich war auf der Innenseite, lupfte kurz und ließ mir so viel Raum, dass wir beide ohne Probleme diese Kurven meistern konnten. Auf der Start-Ziel-Geraden überholte er mich dann beim Herausbeschleunigen. Das war ein ganz faires Manöver!“

Bei seinem zweiten Fahrzeug, dem seriennahen BMW Z4 aus dem Hause Thiemann Motorsport, kam Kratz nur im Training zum Einsatz. Teamkollege Dominik Thiemann wurde bereits in der Startrunde in eine Kollision verwickelt. Bei der Anfahrt zum Schwedenkreuz fuhr Opel Astra-Pilot Jürgen Nett Thiemann aufs linke Hinterrad. Beide Fahrzeuge gerieten anschließend außer Kontrolle und schlugen hart in die Leitplanken ein. „Der BMW wurde stark beschädigt, die Saison ist mit diesem Fahrzeug leider gelaufen“, bedauerte Kratz.

Beim zehnten und letzten Saisonrennen am 25. Oktober 2014 werden Kratz und Riedl im Porsche-Cockpit von der Dänin Michelle Gatting unterstützt.
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