Dabei durfte man ruhig davon ausgehen, dass der Seyffarth Motorsport-Pilot ein wenig untertrieb. Mit Platz zehn holte sich Halder, nach dem Stadtrennen auf dem Norisring, das zweite Top-Ten-Ergebnis in dieser Saison. Doch der Baden-Württemberger ist eher ein Pilot der ruhigen Töne und gibt im Cockpit lieber Gas, als große Worte zu schwingen.
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Und so konnte Halder abermals auf sich aufmerksam machen. Schon im Qualifying am Samstag war Halder mit seinem 460 PS-starken Porsche 911 GT3 Cup unheimlich schnell unterwegs. Im ersten Zeittraining, lange auf Position zwei und drei liegend, schaffte es Halder mit Rang neun abermals nach dem Norisring ins zweite Qualifying und wäre sicherlich schon dort unter die ersten Zehn gekommen, wenn Halder nicht am Ende noch Probleme mit dem Getriebe bekommen hätte und gar nicht mehr ins Q2 starten konnte.
Somit musste Halder für das Rennen am Sonntag kampflos Startplatz 15 hinnehmen und damit aus dem Mittelfeld des 37-köpfigen Feldes in das Rennen im Rahmen der DTM starten. „Mein Start war nicht ganz so gut, ich konnte die Reifen hinten nicht auf Temperatur bringen, hatte dadurch beim Start durchdrehende Räder und musste zwei bis drei Autos erstmal vorbeiziehen lassen“, so Mike Halder, „doch danach kam ich wieder sehr gut mit dem Auto zurecht und konnte ab Mitte des Rennens auf der Bremse Platz für Platz wieder gutmachen.“
Dies bestätigte auch sein erfahrener Teamchef Rüdiger Seyffarth: „Das hat Mike hervorragend gemacht. Ich glaube sogar, wenn er früher angegriffen hätte, wäre es vielleicht noch besser geworden. Zum Ende des Rennens war er zeitweise schnellster Pilot im gesamten Feld. Aber sein Wochenende hier auf dem Nürburgring war ganz bestimmt wieder ein weiterer Schritt nach vorne.“ Der Youngster zeigte in der Eifel abermals, dass der Schritt aus dem Kartsport in den Porsche Carrera Cup Deutschland für ihn sicherlich nicht zu hoch war und man mit der nötigen Portion Selbstvertrauen und Talent mithalten kann. Schon jetzt gewinnt der amtierende Kart-Weltmeister der IAME X30-Shifter-Klasse immer mehr an Erfahrung.
So auch beim ersten Lauf am Vortag, als Halder in einem furiosen Rennen von Platz 17 nach elf Runden auf dem 3,629 Kilometer langen Kurs auf Platz 14 ins Ziel fuhr. Bei regnerischen Bedingungen, wo man viel Gefühl für das Auto zeigen musste, war Halder oft vor erfahreneren Piloten. Dies konnte er schon im freien Training am Freitag zeigen, da lag Halder zeitweise schon auf Platz eins. In der Rookie-Wertung steht Mike Halder nun nach zwölf Rennen auf Platz drei der Meisterschaft. Für einen Aufsteiger aus dem Kartsport fast schon eine sensationelle Leistung. „Ich werde weiter an mir arbeiten und will mein Punktekonto noch weiter ausbauen. Mein Dank gilt auch wieder dem gesamten Team, die das Auto wieder hervorragend vorbereitet hatten und ganz besonders meinem Teamchef Rüdiger Seyffarth, der mich mit lockeren Sprüchen immer wieder während des Rennens nach vorne pusht. Zitat: ‚Überhole den jetzt, ansonsten fahre ich nächstes Mal selbst‘“, so Halder abschließend.
Vom 12. bis 14. September 2014 ist der Porsche Carrera Cup Deutschland vor den Toren Dresdens unterwegs. Auf dem Lausitzring werden dann die Saison-Rennen 13 und 14 ausgetragen.
