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Asia Cup
01.11.2014

Colton Herta gewinnt Asia Cup in Sepang

Das zweite Event der Asia Cup-Serie war an Spannung nicht zu übertreffen. In Sepang wurden die Rennläufe fünf bis acht ausgefahren und nicht nur das Wetter machte Fahrern und Mechanikern zu schaffen – auch der 15-jährige Gaststarter Colton Herta, Sohn des ehemaligen Indycar-Fahrers und Team-Besitzers Brian Herta, setzte den etablierten Fahrern Jake Parsons und Michael Waldherr zu.

Herta gewann nach einem aufregenden Kampf mit dem Australier Jake Parsons den fünften Lauf und damit sein erstes internationales Rennen. Der deutsche Michael Waldherr musste sich auch dem Thailänder Plu Komarakul geschlagen geben und wurde Vierter.

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Im sechsten Lauf tauschten Herta und Parsons die Plätze. Parson spielte seine Routine und Erfahrung aus und ließ Herta nach einem packenden Zweikampf am Ende keine Chance. Durch den Sieg konnte er seine Führung in der Gesamtwertung auf Waldherr ausbauen, der sich in diesem Rennen dem aufstrebenden Australier Luis Leeds geschlagen geben musste. Leeds konnte sich gegenüber sechs direkt aufeinanderfolgenden Konkurrenten durchbeißen und sein erstes Podium feiern.

„Es war das beste Rennen meiner Karriere! In diesem starken Fahrerfeld in meiner ersten Saison von Startplatz acht auf drei zu fahren, ist unglaublich“, sagt der erst 14-jährige Luis Leeds. „Luis hat alles gegeben und den dritten Platz absolut verdient“, sagt Benjamin Schwärzler von SMC Schwärzler Motorsport Concepts sichtlich erfreut. Schwärzler war selbst wieder vor Ort und sein Bruder Tobias fügt hinzu: „Wir konnten mit Luis bei seinen Tests am Lausitzring ein paar Dinge verbessern. Dies hat ihm sicherlich weitergeholfen. Er kommt immer Näher an die Spitze ran.“

Monsunregen sorgte vor dem siebten Lauf für Aufregung unter den Fahrern. Hier konnte Michael Waldherr sein gesamtes Talent zeigen und von Startplatz sechs bis auf Platz zwei vorfahren. Nur Jake Parsons musste er sich geschlagen geben. Waldherr hatte beste Chancen auf den Sieg, musste jedoch während seiner Jagd auf Parsons durch einen Dreher verlorene Zeit gutmachen. Er konnte pro Runde bis zu 1,5 Sekunden auf Parsons aufholen, doch Leitungsprobleme, die durch die Nässe hervorgerufen wurden, verhinderten den letzten Angriff auf die Führung.

„Windschattenfahrten und diese enorme Gischt durch die Nässe hat für Leistungsverlust bei Michael gesorgt. Er war dicht an Jake dran und hätte gewinnen können. Bei solchen Bedingungen sieht man, dass Michael aus Deutschland kommt und Regen gewohnt ist“, so der Senior von SMC, Georg Schwärzler, der dem Asia Cup einen Besuch abstattete. US-Boy Colton Herta hatte keine Chance auf das Podium und wurde hinter dem Japaner Muratomi, Woodroof und Komarakul Sechster.

Michael Waldherr stand beim letzen Lauf auf der Pole-Position. Die hatte er sich durch die absolut schnellste Rennrunde im Rennen zuvor erkämpft. Durch einen sauberen Start konnte er diese verteidigen und bog als Führender in die erste Kurve ein. Der aufstrebende Luis Leeds hatte ebenso einen tollen Start und konnte sich in der ersten Runde, von Platz sieben aus gestartet, direkt hinter Waldherr einreihen. Leeds setzte nach der langen Start-Ziel-Gerade zum Überholen an und kollidierte mit Waldherr – dadurch wurden beide bis auf die letzten Plätze durchgereicht. Jake Parsons ließ sich das Angebot nicht nehmen und fuhr vor Colton Herta einen ungefährdeten Sieg ein.

Die letzten Läufe versprechen Hochspannung. Anfang November kämpfen die Fahrer um die letzten zu vergebenen Punkte für den Asia Cup 2014. Michael Waldherr hat noch Chancen auf den Gesamtsieg. Im Dezember findet zum Saisonabschluss die Super 6-Veranstaltung statt. Hier kämpfen die jungen Talente in sechs Rennen um den Super 6-Titel und einen vielversprechenden Preisgeldtopf. Der Sieger erhält Testfahrten in einem Formula Masters China im Wert von 30.000,- US Dollar. Die Veranstaltung verspricht ein gut gefülltes internationales Fahrerfeld. 2013 waren 24 Formel BMW am Start.

„Super 6 ist der Höhepunkt der Saison! Sechs Rennen mit allem drum und dran für diesen Preis – das ist unschlagbar. Ich sehe die Veranstaltung als optimale Ergänzung zum klassischen Winter-Testprogramm für zukünftige Formelfahrer. Auch wenn man Formel 4 fahren möchte – was schadet es, vor Weihnachten nochmal ein paar Rennen zu fahren? Letztendlich ist es wichtig, das Maximum an Fahrzeit im Winter herauszuholen“, sagt Tobias Schwärzler.

Weitere Informationen zum Asia Cup und Anmeldeformulare zur Super 6-Veranstaltung erhalten Interessenten bei Tobias Schwä­r­zler von SMC Schwärzler Motorsport Concepts per E-Mail an smc@outlook.de oder Mobil unter der Nummer +49(0) 1 63 / 9 27 95 41.


Text: Alexandra Hromek
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