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ATS Formel 3 Cup
06.10.2014

Rookie-Meisters Indy Dontje im Interview

Gegen Ende machte er es noch einmal spannend. Indy Dontje führte die Rookiewertung des ATS Formel 3 Cup die gesamte Saison an, doch ein erstarkender Sam MacLeod hätte ihm am Ende noch gefährlich werden können. Das Saisonfinale in Hockenheim lief spitze und so ging der Niederländer als bester Neueinsteiger in die Geschichte der deutschen Formel 3 ein.

Der 21-Jährige aus Schoorl legte eine erfolgreiche Saison hin. So fuhr er grundsätzlich in die Punkteränge und kassierte sogar mehrfach Extrapunkte für die schnellste Rennrunde. Mit seinem Team Lotus bestritt Dontje vor seinem Einstieg in den ATS Formel 3 Cup schon zwei erfolgreiche Saisons im ADAC Formel Masters. Wie sein nächster Karriere-Schritt aussieht, erzählt er im Interview.

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Indy, von Anfang an hast du die Rookiewertung angeführt und den ersten Tabellenplatz in dieser Wertung kein einziges Mal abgegeben. Hättest du dir das zu Beginn der Saison erträumt?
Indy Dontje: „Ehrlich gesagt war mir das so nicht klar. Es gibt sehr viele gute Fahrer da draußen. Aber der Sieg des Rookietitels war das Ziel meines Teamchefs Timo Rumpfkeil und mir. Es lief ganz gut.“

Wie fühlt sich der Titel an?
Indy Dontje: „Oh, das ist ein sehr gutes Gefühl. Seit 2008 habe ich keinen Titel mehr gewonnen. Der Rookietitel ist das Beste von allem.“

Besser als dein Platz unter den Top-Drei der Tabelle?
Indy Dontje: „Natürlich ist es gut, beides zu haben. Aber man spricht nur über den, der gewinnt, nie über den Zweiten oder Dritten.“

Du hattest eine sehr gute Saison. Was bleibt dir im Gedächtnis?
Indy Dontje: „Die Saison fing schon spitze an mit gleich drei Mal Podium. Das war sehr gut.“

Der ATS Formel 3 Cup ist das Abitur des Motorsports. Was hast du in deiner Schulzeit hier gelernt?
Indy Dontje: „Der ATS Formel 3 Cup ist eine wirklich gute Schule. Ich konnte viel testen, man fährt bei jeder Veranstaltung drei Rennen; dadurch habe ich viel Erfahrung gewonnen. Außerdem ist das Level der Mitbewerber sehr hoch. Die deutsche Formel 3 ist eine gute Schule!“

Wenn du nicht mit dem ATS Formel 3 Cup unterwegs bist, sieht man dich auf deiner Kartbahn in den Niederlanden, auf der du zusammen mit deinem Bruder Nachwuchstalente förderst. Oder du bist als Botschafter im Einsatz für „Against cancer“, einer Organisation, die krebskranke Kinder unterstützt. Wie kriegst du das alles unter einen Hut?
Indy Dontje: „Das stimmt, ich bin viel unterwegs, aber ich mag nicht herumhängen, sondern bin lieber viel beschäftigt. Das liebe ich. In dieser Saison haben wir Kinder zum Nürburgring und nach Hockenheim eingeladen und ihnen einen Tag auf der Rennstrecke ermöglicht. Wir wollen soviel Geld wie möglich sammeln, um den Kindern bei ihrem Rennen gegen die Krankheit helfen zu können.“

Die Frage aller Fragen: Wo werden wir dich nächstes Jahr sehen?
Indy Dontje: „Ich habe einige Optionen, doch alles ist noch offen. Die Indy Lights in den USA ist eine von vielen Möglichkeiten. Vielleicht gehe ich auch in die FIA Formel 3 Europameisterschaft oder teste für die GP3 Series, aber das ist eine harte Klasse. Wenn ich mir Marvin Kirchhöfer so ansehe, der fährt echt gut, aber sogar als Champion im ATS Formel 3 Cup 2013 hat er zu kämpfen. Auf jeden Fall will ich nach der deutschen Formel 3 den nächsten Schritt auf meiner Karriere-Leiter machen.“

Ist auch dein Ziel die Formel 1?
Indy Dontje: „Ganz und gar nicht. Mir geht es darum, ein guter Rennfahrer in einer hochwertigen Rennserie zu sein. Das muss nicht die Formel 1 sein, das kann auch bei einem GT-Team sein.“

Was rätst du den Rookies im ATS Formel 3 Cup 2015?
Indy Dontje: „Der ATS Formel 3 Cup ist die beste Schule. Nirgends sonst hat man die Chance, als Rookie auf dem Podium zu sein. Und man soll sich immer auf sein Ziel konzentrieren. Wenn du etwas willst, dann geh deinen Weg, egal was andere denken. Du hast nicht viel Zeit, du bist noch jung. Go for it!“
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