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ADAC Formel Masters
04.06.2014

Die Stars von morgen auf dem Red Bull Ring

Ein Land im Formel-Fieber: Nach elfjähriger Abwesenheit kehrt die Formel 1 Ende Juni nach Österreich zurück. Bevor Sebastian Vettel und Co. den Red Bull Ring erobern, sorgen die Youngster des ADAC Formel Masters für eine gelungene Einstimmung auf das Comeback der Königsklasse. Die Stars von morgen gastieren vom 6. bis 8. Juni zum vierten Saison-Wochenende in Spielberg.

Das zweite Auslandsgastspiel des Jahres markiert gleichzeitig die Saisonhalbzeit in der Highspeedschule des ADAC. Vor den drei anstehenden Rennen auf dem Red Bull Ring hat Mikkel Jensen die besten Aussichten auf den Gewinn der Halbzeit-Meisterschaft. Der Däne führt die Gesamtwertung nach neun von insgesamt 24 Saison-Läufen an.

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Jensens Vorsprung auf Maximilian Günther beträgt nur zwei Punkte, doch in Spielberg startet Jensen mit zusätzlicher Motivation: Für sein Team Neuhauser Racing aus Österreich steht der Höhepunkt des Jahres bevor. Die Mannschaft aus Zell am Ziller möchte vor heimischem Publikum an die vergangenen Erfolge anknüpfen. „Mein Plan für das Heimspiel meines Teams: die ersten beiden Rennen gewinnen und im dritten Lauf auf das Podium fahren“, verrät Jensen seine Ziele. In dieser Saison erzielte der 19-Jährige bislang zwei Siege und fünf Podiumsplatzierungen. Jensen konnte schon im Vorjahr Erfahrung auf dem Red Bull Ring sammeln und hat großen Gefallen an der Berg- und Talbahn gefunden. „Ich mag die Strecke unheimlich gern“, sagt der Meisterschaftsführende. „Der gesamte Kurs ist sehr schnell und äußerst anspruchsvoll. Die Höhenunterschiede machen den Red Bull Ring zu einer ganz besonderen Herausforderung.“

Neuhauser Racing stellt den Top-Rookie

Konkurrenz bekommt Jensen aus den eigenen Reihen. Mit Tim Zimmermann startet der erfolgreichste Serien-Neuling für Neuhauser Racing. In den ersten sechs Saisonrennen fuhr der 17-Jährige vier Mal auf das Podium. Nach einem schwierigen Rennwochenende vor zwei Wochen auf dem Lausitzring soll es beim Heimrennen des Teams wieder bergauf gehen. „Nach dem tollen Start in meine erste Saison in das ADAC Formel Masters sind die Erwartungen natürlich gestiegen“, sagt Zimmermann. „Ich hoffe auf meinen ersten Sieg – vielleicht klappt es ja am Red Bull Ring.“

Zimmermann konnte sich bei Testfahrten auf den 4,326 km langen Kurs mit seinen sieben anspruchsvollen Kurven einstellen: „Da lief es sehr gut für mich und das verleiht mir Zuversicht auf ein gutes Ergebnis“, erklärt der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport. Zimmermann kann sich zahlreicher Unterstützung sicher sein: Zum Highlight seines Teams hat der Youngster 80 Fans und Partner an die Rennstrecke eingeladen.

Kleines Heimrennen für Vize-Meister Günther

Ein Wörtchen beim Kampf um die Spitze mitreden möchte auch der Meisterschaftszweite Maximilian Günther. In der Saison 2013 gelangen dem Piloten von Mücke Motorsport, das unter der Bewerbung des ADAC Berlin-Brandenburg e.V. antritt, zwei Podiumsplatzierungen in Österreich. „Ein Sieg fehlt mir aber noch“, sagt der amtierende Vize-Meister. „Meine Mutter ist Österreicherin, deshalb ist Spielberg auch für mich ein kleines Heimrennen.“

Renn-Lady Kamper kehrt beim Heimspiel zurück

Auf dem Red Bull Ring kehrt ein zusätzliches Team in das ADAC Formel Masters zurück. HS Engineering aus dem österreichischen Siegendorf verleiht den Fans einen weiteren Anreiz, ihre Lokalmatadore vor Ort zu unterstützen. Wie bereits beim Saisonauftakt in Oschersleben startet Corinna Kamper für HS Engineering. Die Österreicherin ist vor ihrem zweiten Auftritt in der Nachwuchsserie des ADAC besonders motiviert. „Es ist natürlich eine große Ehre, mich vor heimischer Kulisse präsentieren zu dürfen. Für uns Rennfahrer ist das etwas Besonderes“, sagt die 19-Jährige, die auf mehrere Jahre Formel-Erfahrung zurückblicken kann.

Kamper ist die einzige Dame im Starterfeld und führt die Tradition weiblicher Pilotinnen im ADAC Formel Masters nahtlos fort. Übermäßigen Respekt vor der männlichen Konkurrenz hat die 19-Jährige aus Bruck an der Mur keineswegs: „Ach, das stört mich überhaupt nicht. Ich bin es schon seit Jahren gewohnt, gegen Jungs anzutreten und mich mit ihnen zu messen. Seit meinem Eintritt in den Formelsport vor einigen Jahren bin ich nicht mehr gegen ein anderes Mädchen gefahren. Also ist das für mich völlig normal – und wenn wir den Helm aufhaben, sehen wir doch schlussendlich alle gleich aus.“
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