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VLN
16.04.2013

Duffner muss auf Endergebnis warten

Nach vier Stunden war der erste Lauf zu Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) beendet – die ersten Klassen- und Gesamtsieger der Saison 2013 waren gefunden. Ausgenommen in der Klasse, in der Axel Duffner (Hornberg) an den Start ging: Wegen eines Einspruchs gegen das eingefahrene Ergebnis stand die Klassenwertung auch 48 Stunden später noch nicht fest.

Gut gelaunt, für jeden ein freundliches Wort über und strahlend, dass nach dem langen Winter die Rennsaison nun endlich ihren Anfang fand – so traf man den Hotel- und Küchenchef Axel Duffner in Box 25 am Nürburgring. Obwohl er ein erfahrener Rennfahrer ist und den Nürburgring samt Nordschleife im Schlaf kennt, betrat er für ihn absolutes Neuland.

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„Nachdem ich mich über Winter von meinem alten Team getrennt hatte, fand ich bei Extreme Racing unter der Leitung von Andreas Herwerth ein freundliches, familiäres Team, bei dem Spaß am Motorsport groß geschrieben wird“, lässt Duffner wissen. Auf einem BMW Z4 Coupè ging Duffner in der Klasse V5 der Produktionswagen mit 2,5 bis 3,0 Liter Hubraum an den Start. Nur eine Runde im offiziellen Zeittraining konnte er drehen und diese Runde nutzte er, um neue Reifen „anzufahren“. Bei feuchter Strecke und nur teilweise trockener Ideallinie war es enorm schwer, eine schnelle Runde für einen guten Startplatz zu zaubern. „Überdies“, so Duffner, „krachte es an allen Ecken und Enden, mein Fahrfluss wurde ständig unterbrochen. Eine gute Zeit wäre ohnehin nicht zustande gekommen.“ Insgesamt nahmen zehn Teams in der Klasse V5 das Training auf, das gesamte Starterfeld betrug sagenhafte 204 Autos! Mit dem achten Startplatz war Duffner nicht wirklich zufrieden, angesichts der vorherrschenden Situation jedoch froh, dass der Wagen ohne Blessuren in der Startaufstellung stand.

Crash-Rennen

Der Küchen- und Hotelchef nahm das Rennen als erster Fahrer auf – gemeinsam mit Teamchef Andreas Herwerth (Bretzfeld) und Franz-Josef Georges (Belgien) teilte er sich die Renndistanz. Seinen Einsatz schildert Duffner nach dem Rennen: „Ich bin gut mit dem BMW Z4 Coupè zurechtgekommen und konnte mich schon in den ersten Runden weiter vorarbeiten. Dann aber begann ein echtes Crash-Rennen: Ich hatte keine freie Runde, überall gab es Unfälle, zum Teil mit mehreren Fahrzeugen. Rettungskräfte waren unentwegt im Einsatz, Streckenposten hatten alle Hände voll zu tun. Es gab etliche Unfallstellen, bei denen die gelben Flaggen doppelt geschwenkt wurden – für uns Fahrer heißt das maximal 60 km/h. Ich kam nie in meinen Rhythmus, fand keinen Fahrfluss und dennoch bin ich mit dem ersten Rennen auf dem Auto zufrieden.“

Dass der schnelle Koch derart problemlos mit dem als „Zicke“ verschrienen BMW zurechtkam, lag nicht zuletzt an seinem intensiven Wintertraining. Er erklärt: „Ich habe über den langen Winter verschiedene Fahrtrainings absolviert und so mein Fahrgefühl deutlich verfeinert. Das hilft, um sich rasch auf andere Autos einzustellen.“

Seine Jahresplanung ist derzeit alles andere als fixiert – lediglich die Teilnahme am 24h-Rennen auf dem Nürburgring steht fest. Auch hier geht er mit dem BMW von Extreme Racing an den Start. Das Hotel, dessen Leitung er erst 2012 übernommen hat, fordert seine volle Aufmerksamkeit. „Wenn das Geschäft nach meinen Vorstellungen läuft, kann ich auch wieder mehr Konzentration auf den Rennsport richten.“
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