Rallye Allgemein
08.10.2013
Erster Matchball für Andreas Aigner
Erobert der 29-jährige Steirer bei der traditionsreichen Rallye an der italienischen Riviera mindestens 19 Meisterschafts-Punkte, so ist ihm der Gesamtsieg in der Production Cup-Wertung der FIA Rallye Europameisterschaft (ERC) nicht mehr zu nehmen. Dementsprechend fokussiert geht der Pilot des Subaru Impreza R4 STI von Stohl Racing in den mit 58 Teams top-besetzte ERC-Lauf.
Dazu kommt, dass der Produktionswagen-Weltmeister von 2008 noch nie bei der Sanremo-Rallye am Start war. „Das sollte aber kein Problem sein, schließlich bin ich es seit meiner Zeit in der Weltmeisterschaft gewohnt, mich schnell an neue Herausforderungen anzupassen“, gibt sich Aigner vor seiner Abreise nach Italien zuversichtlich. „Ich weiß, dass der Asphalt bei der Sanremo sehr griffig und die Prüfungen sehr kurvig sind – das sollte unserem Subaru im Vergleich zur Konkurrenz liegen.“ Vor zwei Wochen in Kroatien hatte der 29-Jährige nicht nur die Production Cup-Wertung gewonnen und die Gesamtführung in der Meisterschaft übernommen, bei wechselnden Wetterbedingungen forderte er mit seinem Subaru Impreza R4 STI über weite Strekcen sogar Skoda-Werksfahrer Jan Kopecky im überlegenen S2000-Boliden.
„Ich gehe jedoch nicht davon aus, dass es bei der Sanremo wieder zur S2000-Jagd kommt – dazu sind die Strecken zu maßgeschneidert für diese Fahrzeuge, vielmehr wird man einige 2WD-Piloten im Auge haben müssen, die hier ihr deutlich geringeres Fahrzeuggewicht mit brutalen Kurvengeschwindigkeiten nutzen werden.“
Da beide Konkurrenten im Kampf um den Europameisterschaftstitel, der Tscheche Jaroslav Orsák und der Franzose Germain Bonnefis aus gesundheitlichen Gründen nicht an den Start gehen, könnte sich Aigner im Optimalfall bereits am kommenden Samstag zum neuen Production Cup-Europameister küren – es wäre der zweite internationale Erfolg nach dem Weltmeistertitel 2008. Bis zum letzten der insgesamt 232 Wertungsprüfungs-Kilometer verschwendet Andreas Aigner daran jedoch keinen Gedanken. „Schade, dass die beiden nicht mit dabei sind. In erster Linie darf ich jedoch selbst keine Fehler machen.“
Als ein Hauptkriterium erwartet Aigner erneut die Wahl des richtigen Reifens: „Dabei habe ich in der bisherigen Saison ein ganz gutes Händchen gehabt. Dazu kommt, dass wir am kommenden Wochenende erstmals mit einer kompletten Neuentwicklung unseres Reifenpartners Yokohama mit neuem Profil an den Start gehen. Das sollte auf jeden Fall ein Vorteil sein.“ Ein besonderer Härtetest für Mensch und Material wird mit Sicherheit die spektakuläre Nacht-Sonderprüfung 4 über insgesamt 55,4 Kilometer. „Sogar in der WM haben die Prüfungen im Schnitt nur 30 Kilometer, dort wird sicher eine Vorentscheidung fallen“, freut sich Aigner auf die Herausforderung Sanremo.