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Kartsport Allgemein
11.09.2013

Superkart EM in Magny Cours: Rückschlag für Hentschel

Am vergangenen Wochenende fand im französischen Magny Cours in der Nähe von Nevers die dritte Veranstaltung mit den Rennen fünf und sechs zur diesjährigen CIK-FIA Superkart Europameisterschaft statt. Aus Deutschland mit dabei waren, der bereits als Meister der 2013er European Superkart Series (ESS) feststehende und aktuell Drittplatzierte der EM, Daniel Hentschel auf Anderson / DEA.

Des Weiteren Andreas Jost auf Anderson / PVP der seinen zweiten EM-Lauf in diesem Jahr bestreitet sowie Serienpromoter der ESS Thomas Marggraf, der als einziger Superkartfahrer in diesem Jahr bisher bei allen Superkart-Rennen am Start stand.

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Geht es bei Marggraf und Jost primär um ein erfolgreiches Einzelergebnis, so steht bei Daniel Hentschel der Kampf um den EM-Titel im Vordergrund. Grundsätzlich hatte sich der dreifache Meister der ESS den bisherigen EM-Verlauf anders vorgestellt und so waren die beiden bisherigen Ergebnisse aus Snetterton sowie Assen nicht ganz nach seinen Erwartungen und so lag Hentschel vor Magny Cours mit 49 Punkten hinter dem Führenden Briten Gavin Bennett (Anderson / DEA) mit 90 Punkten und dem Franzosen Emanuel Vinuales (Anderson / DEA) mit 72 Punkten auf Platz drei.

Am Freitag und Samstagvormittag standen dann die beiden Zeittrainings für die insgesamt 31 Teilnehmer auf dem Programm. Leider legte der Sommer in der Mitte Frankreichs dann für das Wochenende nahezu eine vollständige Pause ein und so mussten die Piloten die beiden Zeittrainings und auch die Rennen auf nasser bzw. feuchter Strecke bestreiten. Lediglich das zweite Rennen am Sonntag fand unter nahezu trockenen Bedingungen statt. Keine leichte Aufgabe für die Piloten mit ihren 250 ccm, zwei Zylinder, ca. 100 PS starken und 130 kg leichten Superkarts.

Und so war es diesmal nicht Daniel Hentschel, der nach Handlingsproblemen mit dem elften Startplatz die Deutsche Fraktion nach dem Zeittraining anführte, sondern Andreas Jost, dem mit Startplatz neun der Sprung in die Top-Ten gelang. Für Thomas Marggraf verlief die Qualifikation mit Startplatz 30 enttäuschend, da er ebenfalls mit Handlingsproblemen zu kämpfen hatte. An der Spitze teilten sich die Meisterschaftsführenden Gavin Bennett auf Pole-Position und Emanuel Vinuales vor Liam Morley (Anderson / DEA) und Henrik Lilja (PVP / PVP) die erste Startreihe.

Zum Start des ersten Rennens am Samstagnachmittag wurden die Piloten dann auch wiederholt mit einer nassen Strecke konfrontiert, was vor dem Start für Spannung sorgte. Zwölf Runden galt es auf dem 4,44 km langen Kurs für die Superkart-Piloten zu bewältigen. Daniel Hentschel gelang mit hohem Risiko zunächst ein guter Start und konnte auch einige Plätze gut machen. Jedoch passten an diesem Tag seine Risikobereitschaft, das Handling und die mangelnde Traktion nicht zusammen und so kam es zum Abflug von der Strecke in der schnellen Kurve nach Start und Ziel. Unverletzt, jedoch ohne Punkte, war damit das Rennen für ihn beendet. Nach dem Start setzte sich direkt Emanual Vinuales an die Spitze gefolgt von Gavin Bennett. Bennett musste nach technischem Defekt jedoch drei Runden vor Schluss die Segel streichen und verzeichnete somit einen „Nuller“ im ersten Lauf. Sieger wurde Emanuel Vinuales vor dem stark aufgelegten Tschechen Adam Kout (MS / DEA) und dem Dänen Henrik Lilja. Eine starke Leistung zeigte wiederholt Andreas Jost welcher den siebten Platz erreichte und somit sein Punktekonto nach Assen weiter ausbauen konnte.

Sonntagmittag wurde dann zum zweiten Wertungslauf des Wochenendes aufgerufen und diesmal zeigte sich Petrus gnädiger mit dem Wetter und die Teams konnten ihre Piloten diesmal mit Slicks auf die Strecke schicken. Nachdem Thomas Marggraf bereits im ersten Rennen nicht zurecht kam und ausfiel, sollte leider auch der zweite Lauf keine Besserung mit sich bringen und so musste er auch hier einen Ausfall verzeichnen, womit für ihn das Wochenende eine große Enttäuschung war. Andreas Jost konnte in Rennen zwei die Performance nicht wiederholen, erreichte mit Platz zwölf jedoch erneut den Sprung in die Punkte und hat somit gute Chancen beim Finale noch den Sprung in die Top-Ten zu schaffen.

Die Spitze des Feldes zeigte von Beginn an höchste Spannung und so lagen die ersten zehn Piloten für die ersten sechs Runden im Zehntelsekundenabstand beieinander. Hentschel sprang hierbei direkt auf den siebten Platz und legte sich seine Mitbewerber nacheinander zurecht, wobei er zu Beginn bis Mitte des Rennens mit Bremsproblemen zu kämpfen hatte, welche sich überraschenderweise zum Ende hin auflösten, sodass Hentschel mit schnellen Rundenzeiten sich am Ende zumindest ein wenig über Platz vier freuen konnte, auch wenn hiermit die letzten Meisterschaftschancen dahin waren.

Gavin Bennett feierte seinen dritten Saisonsieg, nachdem er im Rennen bis zur letzten Runde Adam Kout folgte und diesen erst kurz vor Schluss überholte. Auf Platz drei gelang Emanuel Vinuales wiederholt der Sprung aufs Podium. Somit werden es am Ende vermutlich Bennett (115 Punkte) und Vinuales (113 Punkte) sein, die den Titel unter sich ausmachen werden, obwohl mit noch 50 zu vergebenen Punkten beim Finale Ende Oktober in Le Mans auch Adam Kout (80 Punkte), Henrik Lilja (68 Punkte) und Lee Harpham (67 Punkte) theoretische Chancen haben.
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