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Formel 1
13.03.2013

F1-Saisonstart mit neuer Reifen-Generation von Pirelli

Am kommenden Wochenende beginnt in Australien die Formel 1-Saison 2013. Pirelli wird zum ersten Rennen die neuen Mischungen Medium und Supersoft, P Zero White und P Zero Red liefern. Der italienische Reifenhersteller hat das erste Mal die Kombination dieser beiden Mischungen für den Albert Park Circuit nominiert. Generell sind alle vier Slick-Reifentypen für diese Saison weicher und schneller als ihre Vorgängermodelle aus 2012.

Während des Rennens in Melbourne wird jedes Auto zwei bis drei Boxenstopps einlegen müssen. Die semi-permanente Strecke in Australien, auf der seit 1996 das Eröffnungsrennen stattfindet, ist bekannt dafür, dass sie zu Beginn relativ wenig Grip bietet. Im Laufe des Renn-Wochenendes steigt das Gripniveau kontinuierlich, je mehr Gummiabrieb sich auf dem Asphalt ablagert.

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Paul Hembery, Direktor Motorsport bei Pirelli, kommentiert: „Nach 12 Testtagen vor Saisonbeginn werden unsere Reifen jetzt endlich bei Rennen eingesetzt. Sie wurden während der vergangenen Saison entwickelt und im Rahmen privater Tests unter die Lupe genommen. Es sind die am performanceorientiertesten Reifen, die wir je produziert haben. Das kalte Wetter während der offiziellen Tests machte es uns bislang unmöglich, das Maximum aus den Slicks heraus zu holen. Aber wir erwarten, dass es im Albert Park anders läuft. Während des Rennens rechnen wir mit zwei bis drei Boxenstopps. Der Saisonbeginn ist immer eine sehr spannende Zeit. Nach unseren Beobachtungen während der Tests liegt das Starterfeld so dicht zusammen wie noch nie. Das ist wirklich etwas Besonderes, insbesondere wenn man bedenkt, dass wir schon im vergangenen Jahr sieben unterschiedliche Sieger in den ersten sieben Rennen hatten. Für 2013 haben wir die Mischungen und Konstruktionen aller Reifen verändert. Die Fahrer werden feststellen, dass die Pneus in einem größeren Temperaturfenster optimal arbeiten und auch länger Höchstleistung liefern. Außerdem ist der Zeitunterschied zwischen den einzelnen Mischungen größer. Folglich haben die Teams mehr Optionen für die Ausarbeitung der Reifenstrategie und können den Geschwindigkeitsunterschied zu ihrem Vorteil ausnutzen.“

Pirellis Markenbotschafter, Jean Alesi, sagt: „Ich freue mich sehr, dass ich Pirelli Markenbotschafter geworden bin. Und das zu Beginn einer Saison, die extrem spannend wird: Besonders vor dem Hintergrund der vergangenen Saison. Die Rennstrecke im Albert Park mochte ich als Pilot. Ich bin dort seit der Eröffnung, seit der Verlegung der Veranstaltung von Adelaide nach Melbourne gefahren. Der Kurs ist mit keinem anderen zu vergleichen. Es gibt Abschnitte, die ähneln Straßenkursen wie Monaco. Andere Passagen wiederum gleichen eher permanenten Rennstrecken wie Barcelona. Daher würde ich aus dem Ergebnis von Melbourne keine zu großen Schlüsse für den weiteren Verlauf der Saison ziehen. Außerdem lernen die Teams zu Anfang einer Saison immer noch viel über ihre neuen Autos und die Reifen. Die Pneus scheinen dieses Jahr wirklich interessant zu sein. Insbesondere während des Qualifyings kann ein offensiv fahrender Pilot viel erreichen. Ich würde diese Slicks gerne einmal selber fahren!“

Die Strecke aus Sicht der Reifen
  • Da alle Mischungen in diesem Jahr weicher sind, wurden für Australien der Medium und der supersofte Slick nominiert. Entsprechend den Wünschen der Teams und der Veranstalter, müssen sich die Teams nun der Herausforderung stellen, das optimale Reifenmanagement und die optimale Strategie für Australien zu entwickeln.
  • Der P Zero White (Medium) ist optimal für niedrigere Temperaturen und nur leicht aggressiven Asphalt, genau wie in Melbourne. Die Haltbarkeit entspricht in etwa derjenigen der soften Slicks des vergangenen Jahres. Daher sind auch die Rundenzeiten rund 0,8 Sekunden schneller als die der Mediums von 2012.
  • Der P Zero Red (Supersoft) erreicht schnell seine Betriebstemperatur und ist ideal, wenn die Fahrer auf einem kurvigen und langsameren Kurs sofort maximale Performance abrufen müssen.
  • Vergangenes Jahr nominierte Pirelli die Mediums und die soften Slicks für den Grand Prix in Australien. Die sieben schnellsten Fahrer waren damals mit einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs.
Technische Informationen zu den Reifen
  • Optimal zu beschleunigen und zu bremsen, ist der Schlüssel für eine gute Leistung in Melbourne. Dabei wirken mehr Längs- als Seitenkräfte auf die Reifen. Die größere Traktion der P Zero Slicks 2013 bietet den Piloten mehr Unterstützung als im vergangenen Jahr.
  • In der Vergangenheit gab es mehrere Regenrennen in Melbourne. 2012 goss es während der freien Trainings am Freitag. Pirelli liefert für alle Fälle wie immer auch den Intermediate Cinturato Green und den Regenreifen Cinturato Blue nach Australien. Die Konstruktion dieser beiden Reifen wurde modifiziert, um mehr Traktion zu bieten und plötzliches Übersteuern besser zu verhindern.
  • Die meiste Arbeit hat der linke Hinterreifen: In Melbourne gibt es zehn Rechts- und sechs Linkskurven.
  • Der 5,303 Kilometer lange Albert Park Circuit wird nur für den australischen Grand Prix genutzt. Das bedeutet, die Strecke wird insbesondere am Freitag extrem „grün“ und rutschig sein. Aber die Pirelli Reifengeneration 2013 wärmt sich schneller auf und sollte den Fahrern so helfen, besseren Grip zu erhalten.
Die bisherige Reifenwahl Formel 1 2013
P Zero Red P Zero Yellow P Zero White P Zero Orange
Australien Supersoft Medium
Malaysia Medium Hart
China Soft Medium
Bahrain Soft Hart
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