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Blancpain
17.04.2013

Harter Kampf beim Auftakt der Blancpain Endurance Serie

Am zweiten April-Wochenende startete das HARIBO Racing Team gleich auf zwei Rennstrecken mit Vollgas in die Saison. Richard Westbrook, Mike Stursberg und Hans-Guido Riegel starteten im neuen Porsche 997 GT3 R auf der Rennstrecke im königlichen Park von Monza beim ersten Lauf zur Blancpain Endurance Series.

Für das neu formierte HARIBO Junior Team stand die erste Bewährungsprobe bei der VLN-Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring-Nordschleife an. Die Junioren Dominik Brinkmann (Dortmund), Jeffrey Schmidt (Schweiz) und Mario Farnbacher (Lichtenau) konnten sich dabei achtbar schlagen: Aus der 29. Startreihe ins Rennen gegangen, fuhren sie bis auf den 16. Platz nach vorne. In der stark besetzten Klasse SP7 bedeutete dies sogar den dritten Platz. Ein durchwachsenes Wochenende erlebte die Mannschaft dagegen in Monza, wo es nach einer Top-10-Position im Qualifying im Rennen nur zu Platz 18 reichte.

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HARIBO 997 GT3 R beim Blancpain-Auftakt als zweitbester Porsche im Ziel

„Es war ein unglaublich großes Starterfeld“, resümierte Mike Stursberg nach dem Blancpain-Auftakt. „60 Fahrzeuge in Monza: Das brachte die Strecke in jeder Hinsicht an die Belastungsgrenze.“ Die erste Standortbestimmung der Saison in der Serie, die als „Champions League des GT3-Sports“ gilt, zeigte: Nicht nur das Interesse der Teams hat zugenommen, auch die Anforderungen sind über den Winter noch einmal deutlich gestiegen. Dennoch konnte sich der neu aufgebaute Porsche 997 GT3 R des HARIBO Racing Teams im Qualifying gut behaupten. Startplatz zehn im Gesamtklassement bedeutete die vierte Position in der ProAm-Klasse, in der sich Profi-Piloten und Gentleman Drivers die Cockpits teilen. Das ereignisreiche Rennen meinte es dann aber nicht gut mit dem Bonner Team: In der schwierigen Startphase fiel der Porsche zurück und hatte dann auch noch Pech, denn als Hans-Guido Riegel nach dem ersten Stint das Steuer an Mike Stursberg übergab, verlor das Team rund eine halbe Minute: „Hinter uns kam ein BMW an die Box und parkte so dicht bei uns, dass wir den Porsche nach dem Reifenwechsel nicht herunterlassen konnten“, berichtete Mike Stursberg.

„In der Boxenstoppphase kam es nicht nur bei uns zu solchen Szenen, die das sportliche Geschehen unnötig beeinflussten und unter Sicherheitsaspekten bedenklich sind. Wir hoffen, dass die Organisatoren der Serie geeignete Maßnahmen ergreifen, um diese schwierigen Verhältnisse zu ändern.“ Allerdings ging nicht nur in der Box Zeit verloren – Stursberg erlebte während seines Stints mehrere Safety-Car-Phasen, bei denen er sich ungünstig einreihen musste.

Stursberg: „Das Safety Car setzte sich kurz vor uns auf die Strecke, der Rest des Feldes holte auf – darunter auch Teams, die vor uns lagen. Damit vergrößerte sich unser Rückstand auf über eine Runde. Das ist einfach Pech.“ So blieb am Ende ein wenig befriedigendes Ergebnis: Platz 18 im Gesamtklassement und der siebte Rang in der ProAm-Wertung trösteten nicht darüber hinweg, dass der HARIBO-997 GT3 R als zweitbester Porsche abgewinkt wurde. Für die kommenden Tage hat sich das Team deshalb eine sorgfältige Analyse der Ergebnisse und Daten vorgenommen. „Natürlich hatten wir auch Pech“, so Stursberg, „aber wir wollen auch sehr genau schauen, wo wir womöglich Zeit liegen lassen.“

HARIBO Junioren mit toller Aufholjagd auf der Nordschleife

Für gute Stimmung bei HARIBO Racing sorgte am zweiten April-Wochenende das Debüt des neu formierten HARIBO Junior Teams. Nordschleifen-Routinier Christian Menzel betreute als „Jugendtrainer“ für den Bonner Rennstall die drei Rookies, die in der VLN auf den Einsatz beim 24h-Rennen auf der Nordschleife vorbereitet werden sollen. „Ich bin total zufrieden“, freute sich der Kelberger nach dem ersten Einsatz von Mario Farnbacher, Dominik Brinkmann und Jeffrey Schmidt im Porsche 911 GT3 Cup. „Die drei Junioren haben genau umgesetzt, was vorher abgesprochen war: Das Auto in der Originallackierung und ohne neue Formgebung durch das Rennen bringen.“

Keine unnötigen Fights, Kilometer sammeln, Routine gewinnen – diese Ziele wurde erreicht. Auch deshalb war das Qualifying-Ergebnis zunächst einmal zweitrangig. Von Rang 58 ging der Porsche mit dem Goldbären auf der Motorhaube ins Rennen. Im proppevollen VLN-Feld spulten die Youngster dann ganz cool ihr Programm ab. Schon vor der Halbzeit des Rennens hatten sie sich auf diese Weise bis auf die 15. Position vorgearbeitet, im Ziel lag der Porsche auf Gesamtplatz 16. Besonders erfreulich: In seiner Klasse schaffte es der Cup-Porsche hinter zwei sehr gut besetzten RSR-Porsche auf Position drei.

Nun beginnen für das HARIBO Junior Team die Vorbereitungen für den zweiten Einsatz bei der VLN, für den nur zwei Wochen Zeit bleiben. „Wir werden jetzt erst einmal die Daten und Videobilder analysieren, danach kann ich unsere Junioren zielgenau coachen“, beschreibt Christian Menzel. „In dem turbulenten Umfeld der VLN haben sich die drei gut zurechtgefunden. Jetzt gilt es für jeden von ihnen, weitere Kilometer auf der Nordschleife zu sammeln, um optimal auf den Einsatz beim 24h-Rennen vorbereitet zu sein.“
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